Die Bürger vertrauen der gegenwärtig in Deutschland praktizierten Form der Parteien-Demokratie einer Umfrage zufolge immer weniger. Immer mehr Deutsche denken, dass führende Politiker und Medienschaffende in einer eigenen Welt leben, aus der sie auf die Bevölkerung herabschauen.
Während im Herbst 2021 knapp ein Drittel der Befragten in einer Umfrage angegeben habe, weniger großes oder geringes Vertrauen in die gegenwärtige Form der deutschen Demokratie zu haben, hätten dieser Aussage jetzt bereits 54 Prozent zugestimmt, wie aus einer am Donnerstag in Hamburg veröffentlichten Befragung im Auftrag der Körber-Stiftung hervorgeht, über die die Welt berichtet.
Noch dramatischer wäre demnach der Vertrauensverlust der Bürger gegenüber den Parteien. Vor drei Jahren sollen noch 29 Prozent der Bundesbürger angegeben haben, den Parteien zu vertrauen. Ein Jahr später, 2021, sei der Wert bereits auf 20 Prozent gefallen und hätte nun mit 9 Prozent einen Tiefpunkt erreicht.
Rund 90 Prozent der Befragten hätten erklärt, dass ihnen ein Leben in Freiheit, Gleichheit vor dem Gesetz sowie das Recht auf freie Meinungsäußerung und freie und geheime Wahlen wichtig seien. Gleichzeitig hätten 71 Prozent aber den Eindruck, dass führende Akteure in Politik und Medien in ihrer eigenen Welt lebten, aus der sie auf den Rest der Bevölkerung herabschauten. Nicht verwunderlich ist es bei solchen Zahlen, dass sich 86 Prozent der Deutschen wünschen würden, bei wichtigen Entscheidungen stärker einbezogen zu werden.