Archi W. Bechlenberg / 24.07.2022 / 12:00 / Foto: achgut.com / 45 / Seite ausdrucken

Verdächtiger Waldgang

„Bücher sind ein fürchterlicher Humbug. Deshalb verbrennen wir sie“, heißt es in Ray Bradburys Roman „Fahrenheit 451“. Verbrannt werden Bücher nicht mehr, nur kaum noch gelesen. Schauen wir in ein Buch, das ich seit Jahrzehnten stets bei mir trage.

„Bücher sind ein fürchterlicher Humbug. Deshalb verbrennen wir sie.“

In Ray Bradburys Roman „Fahrenheit 451“, steht als zentrales Thema das Verbot und Vernichten von Büchern. „Vernichten“ heißt in diesem Fall „verbrennen“, eine Aufgabe, die von der Feuerwehr erledigt wird; diese löscht nämlich keine Feuer, sie legt sie.

Bücher darf es in der Gesellschaft, die Bradbury beschreibt, nicht mehr geben. Sie werden als Auslöser von selbstständigem Denken gesehen, und selbstständiges Denken ist laut Staatsdoktrin die Quelle jeglichen Übels. Um dem Volk diese destruktive Angewohnheit auszutreiben, wird das durch die Abschaffung des Buches entstehende Unterhaltungsvakuum mit dauerhafter TV-Beschallung und Klamauk aller Art ausgefüllt. Das Volk macht diese Entwicklung weitgehend dankbar mit und freut sich über die bis in ihre Wohnungen dringende Beklopptmachung durch Shows und Ablenkungen aller Art. Da Servilität und Kritiklosigkeit zu einem hohen Aggressionspotenzial führen, schaffen sich Teile der Gesellschaft ein Ventil. Vor allem Heranwachsende betätigen sich ungestraft als Rowdies und Vandalen auf den Straßen und im Umgang mit Anderen. Körperverletzung, Mord, Totschlag, Vergewaltigung sind an der Tagesordnung und bleiben, außer für die Opfer, folgenlos.

Eine kleine Gruppe von Menschen widersetzt sich der Barbarei; nicht offen, sondern im Stillen, um weder sich noch ihre Aufgabe unnötig zu gefährden. Diese Dissidenten verstecken sich in Wäldern, lesen dorthin gerettete Bücher und lernen sie auswendig, um sie immateriell zu erhalten und so vor dem endgültigen Verschwinden zu retten. Zu ihnen gesellt sich der frühere Feuer(wehr)mann Montag, dem im Rahmen seiner Tätigkeit klar geworden ist, dass nicht er zu den Guten gehört, sondern diejenigen, an deren Bestrafung und Beseitigung er sich bis dahin beteiligt hat.

Ich werde mich hüten, Analogien zu anstehenden Entwicklungen im Hier und Jetzt zu ziehen. So etwas, wie von Bradbury 1953 beschrieben, wäre im besten Deutschland, das wie je hatten, undenkbar. Ein generelles Buchverbot würde auch bahnbrechende Werke von Denkern und Dichtern wie Annalena Baerbock („Jetzt: Wie wir unser Land erneuern“), Robert Habeck („Kleine Helden, große Abenteuer“), Anja Reschke („Haltung zeigen“), Olaf Scholz („Hoffnungsland: Eine neue deutsche Wirklichkeit“), Margot Kässmann („Margot Käßmann: Folge dem, was Dein Herz Dir rät“) oder Heiko Maas („Aufstehen statt wegducken: Eine Strategie gegen Rechts“), um nur einige wenige Erfolgsautoren zu nennen, auslöschen. Und Karl Lauterbach hätte dann keine Gelegenheit mehr, in naher Zukunft eine Autobiografie („Alle meine Viren“ – Klabusterverlag Köln, 321 Seiten, Recyclingpapier, Bio-Halbleinen aus nachhaltiger Herstellung, Veganleder-Rücken) vorzulegen. Und wem würden nicht die öffentlichen Rezensionen durch Literaturkritik-Titanen wie Dennis Scheck oder Max Moor fehlen?

"Verdächtig und beängstigend"

Davon abgesehen – ein Punkt schlägt alle anderen Argumente, die das Kremieren von Büchern rechtfertigen könnten: Das massenhafte Verbrennen von Papier – selbst wenn dieses aus verantwortungsbewussten Quellen stammt – wäre im Kampf gegen den Klimawandel eine Katastrophe. Feinstaub und CO2 sind nur zwei Beispiele für die klimaschädlichen Verbrennungsprodukte. Zwar würde beim Abfackeln ganzer Bibliotheken eine nicht unbedeutende Wärmeentwicklung stattfinden; nur – wie wollte man diese für Notzeiten speichern? „Das Netz“, ist bereits bis unter die Haube mit darin gespeichertem Strom gefüllt, da bekommt man also nichts mehr rein. Sicher, man könnte die Verbrennungshitze als Reserve für frostige Tage einfrieren, bloß wird für diese Schritte zwangsläufig Elektrizität benötigt, ebenso für das Lagern und Wiederauftauen bei Wärme-Bedarf. Das klingt nicht besonders nachhaltig.

Es gibt ein Buch, das ich seit einigen Jahren stets bei mir trage, im Kopf und in gedruckter Form. Letzteres ist nötig, mit Auswendiglernen tue ich mich schwer, das Alter fordert langsam seinen Tribut, aber auch bei intakterem Gedächtnis sähe das wenig anders aus, da der schmale Band dem Leser sprachlich und gedanklich einiges abfordert. Seit wenigen Tagen besitze ich zusätzlich ein antiquarisches Exemplar aus dem ursprünglichen Erscheinungsjahr 1951; es ist ein schmuckloses Paperback mit Schrunden und Narben auf dem Schutzumschlag und bietet nicht einmal einen visuellen Anreißer in Form eines Coverbildes, einzig Titel und Autor weisen auf den Inhalt hin. Der aber hat es in sich.

Verfasst hat es Ernst Jünger, einst geschätzter und gefeierter deutscher Autor, geehrt nicht nur in seinem Heimatland und bewundert von Politikern wie Mitterand und Kohl. In seinem Todesjahr 1998 widmete die Deutsche Bundespost ihm eine Sonderbriefmarke. Heute ist Jünger „umstritten“, wie jeder und alles, sofern es von offiziellen Lesarten auch nur im Detail abweicht. Jünger, 1895 geboren und dem Nationalsozialismus strikt in Ablehnung gegenüber stehend, wird heute von interessierten Seiten als „Wegbereiter und Ideologe der Neuen Rechten“ bezeichnet. Ich kann dazu wenig sagen, ich bin weder ein alter noch ein neuer Rechter. Um so mehr schätze ich Ernst Jünger seit bald 50 Jahren, damals las ich zum ersten Mal „Das abenteuerliche Herz“ und „Auf den Marmorklippen“ und begann mich ein wenig mit seinem durch und durch abenteuerlichen Leben zu beschäftigen. Den letzten Lebensabschnitt, immerhin noch 47 Jahre, verbrachte er zusammen mit seiner Frau in Wilflingen bei Biberach auf persönliche Einladung von Friedrich von Stauffenberg. Jünger wurde 102 Jahre alt.

„Der Waldgang“ heißt sein inzwischen mehr als 70 Jahre alter Essay, in dem man erstaunliche Parallelen zu heutigen Zuständen findet. Jüngers Thema im „Waldgang“ ist die Frage, wie sich der einzelne Mensch gegenüber totalitären Entwicklungen in seiner Gesellschaft verhalten kann. Darin finden sich Gedanken und Sätze, die 1:1 einem aktuellen Text entstammen könnten, welcher sich mit der heutigen Buntesrepublik auseinandersetzt. So über Wahlen („Der Wähler steht vor der Klemme, daß er zur freien Entscheidung eingeladen wird durch eine Macht, die sich ihrerseits nicht an die Spielregeln zu halten gedenkt. Es ist die  gleiche Macht, die ihm Eide abfordert, während sie selbst  von Eidbrüchen lebt.“), über politische diktierte Narrative  und Zielsetzungen („Verdächtig und im höchsten Maße zur Vorsicht mahnend ist der immer größere Einfluß, den der Staat auf den Gesundheitsbetrieb zu nehmen beginnt, meist unter sozialen Vorwänden.“), oder über die Kumpanei von Politik und Medizin („Bei allen ärztlichen Konsultationen ist Mißtrauen zu empfehlen. Man weiß doch nie, in welche Statistik man eingetragen wird, und zwar nicht nur  bei den Medizinalstellen.“). Und weiter: „All diese Heilbetriebe […] sind verdächtig und können sich über Nacht beängstigend verwandeln, nicht nur im Kriegsfalle. Daß dann die musterhaft geführten Kartotheken wieder die Unterlagen liefern, auf Grund deren man interniert, kastriert oder liquidiert werden kann, ist zum mindesten nicht unmöglich.“

Frei muss man sein, um es zu werden

Wer denkt bei einer Feststellung wie „Die Furcht gehört zu den Symptomen unserer Zeit. Sie wirkt um so bestürzender, als sie sich an eine Epoche großer individueller Freiheit anschließt, in der auch die Not, wie etwa Dickens sie schildert, fast unbekannt geworden war.“ nicht sofort an die seit 2020 herrschende, massiv geschürte Panikpolitik in Sachen Corona – welche sich zur Freude mancher Regierender als probates Mittel zur weitgehenden Ruhigstellung des Volkes erwiesen und sich hervorragend auch für andere Themenbereiche wie Klima, Krieg und Kriebelmücken eignet. Angstmachen geht immer! Notiert hat Jünger diesen Gedanken – man muss es immer wieder erwähnen – vor mehr als 70 Jahren! Kein Wunder, dass der Autor „umstritten“ ist. Wie die Deutschen damit umgehen, damals wie heute, war Jünger natürlich völlig klar: „Das eigentliche Problem liegt [...] darin, daß eine große Mehrzahl die Freiheit nicht will, ja daß sie Furcht vor ihr hat. Frei muß man sein, um es zu werden.“

Im Typus des „Waldgängers“ skizziert Jünger ein Individuum, das sich gegen hemmungslose Vereinnahmung durch einen Staat wehrt, dem es die Legitimation abspricht. „Große  Machtentfaltung lebt von der Furcht“. Eine Furcht, die von den Massen bereitwillig adaptiert wird, das Individuum aber nicht zwangsläufig mitgetragen werden muss, will es sich gegen übergriffige Tendenzen wehren: „Auf alle Fälle ist es nützlich, die Katastrophe ins Auge zu  fassen und auch die Art, auf die man in sie verwickelt werden kann. Das ist ein geistiges Exerzitium. Wenn wir es recht angreifen, wird die Furcht verringert werden, und darin liegt  der erste, bedeutende Schritt zur Sicherheit. Die Wirkung ist nicht nur persönlich heilsam, sondern auch verhütend, denn in dem gleichen Maße, in dem sich in den Einzelnen die  Furcht vermindert, nimmt die Wahrscheinlichkeit der Katastrophe ab.

Nicht alles im „Waldgang“ ist derart zutreffend auf heute übertragbar. So sah Jünger damals in den Kirchen einen Verbündeten gegen das Machtstreben des Staates. Ich weiß nicht, ob das vor 70 Jahren stimmte, immerhin gehörten christliche Würdenträger zu Hitlers treuesten Paladinen. Die wenigen Aufrechten, mit denen sich die Kirchen seit damals schmücken, waren Ausnahmeerscheinungen. Immerhin weiß Jünger, dass die Kirchen nicht zuverlässig als Teil einer Opposition gesehen werden sollten, auch sie können, wie er schreibt, „zu Organen der Tyrannis verkümmern“.

Ein Absatz im „Waldgang“ verblüfft besonders, weil er heutige Verhältnisse und Akteure geradezu gespenstisch genau beschreibt: „Zur Eigenart unserer Zeit gehört die Verknüpfung bedeutender Auftritte mit unbedeutenden Darstellern. Das wird vor allem an ihren großen Männern („und Frauen“, Anmerkung von Loretta) sichtbar; man hat den Eindruck, daß es sich um Gestalten handelt, wie man sie in beliebiger Menge in Genfer oder Wiener Kaffeehäusern, in provinziellen Offiziersmessen oder obskuren Karawansereien finden kann.“ Ich ergänze: Oder in grünen und roten Kreisen, in Ministerämtern, auf linksradikalen, Deutschland verachtenden Demonstrationen und Kirchentagen (kath./ev./div.).

Jünger weiter: „Das Ärgerliche an diesem Schauspiel ist die Verbindung von so geringer Höhe mit ungeheurer funktionaler Macht. Das sind die Männer („und Frauen und Diverse“, Anmerkung von Loretta), vor denen Millionen zittern, von deren Entschlüssen Millionen abhängen. Und doch sind es dieselben, von denen man zugeben muß, daß der Zeitgeist sie mit unfehlbarem Griff auswählte, wenn man ihn unter einem seiner möglichen Aspekte, nämlich dem eines gewaltigen Abbruchunternehmers, betrachten will. All diese Enteignungen, Abwertungen, Gleichschaltungen, Liquidationen, Rationalisierungen, Sozialisierungen, Elektrifizierungen, Flurbereinigungen, Aufteilungen und Pulverisierungen  setzen weder Bildung noch Charakter voraus, die beide den Automatismus eher schädigen.“ Jünger, etwas zu optimistisch, nennt diese Gestalten „Schaum der Zeit“, sieht sie also als etwas, das zunächst zwar mächtige Blasen wirft, dann aber in sich zusammen fallen wird. Ich bin da für die nähere Zukunft Deutschlands weniger zuversichtlich. Und stelle mir die Frage: Was würde Jünger wohl über die schreiben, die heute an der Macht sind? Würde er überhaupt etwas zu ihnen kommentieren, oder sich nicht eher mit Grausen abwenden?

Dem freien Einzelnen ein Weg

Es fällt schwer – wenn man einmal mit dem Zitieren angefangen hat – sich auf wenige Sätze aus dem „Waldgang“ zu beschränken; zu verlockend ist es, hier noch etwas zu zitieren und dort noch etwas, denn was man auch auf den wenig über 100 Seiten an Gedanken findet, ist gleichermaßen wertvoll. Ich bremse mich und empfehle zur Vertiefung des Themas einen Vortrag, den der Publizist Parviz Amoghli 2016 auf Einladung der Bibliothek des Konservatismus in Berlin hielt: „Ernst Jünger und wir – Der Waldgang heute“. Amogli: „Der Waldgang weist dem freien Einzelnen einen Weg aus dem Dilemma. Und der führt ihn immer weiter zurück in Richtung Ursprung, also genau entgegengesetzt zum Zug der Zeit. Sein Ziel ist die Seinsverdichtung, die Begegnung mit dem eigenen Selbst. Doch schon weit vorher tun sich demjenigen, der sich in den Wald aufmacht, bis dahin ungekannte Sichtweisen auf.“

 

Ernst Jünger: Der Waldgang. Klett-Cotta; 104 Seiten, 13,- Euro. Auch als Kindle-eBook erhältlich

Ray Bradbury: Fahrenheit 451. Roman, 208 Seiten, Heyne Verlag. Auch als Kindle-eBook erhältlich.

Parviz Amoghli: Ernst Jünger und wir - Der Waldgang heute https://www.youtube.com/watch?v=7yNWwyTdcz8

Fahrenheit 451: Filmausschnitt https://www.youtube.com/watch?v=TsNMxUSCKW

 

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Sabine Schönfelder / 24.07.2022

Sie sind ein erstaunlicher Mann. In Ihrer Ängstlichkeit zu Beginn der Corona-Zeit etwas irrational, haben Sie jetzt den Weg direkt in medias res eingeschlagen. Das macht Hoffnung. Der Waldgang von Jünger, wunderbar. Der Waldgänger ist ein Mensch, wie Gott ihn sich wünscht. Wohlgemerkt Gott, nicht die Kirche. Wieder befinden wir uns auf dem Weg in den Totalitarismus und wieder sind es die Einfältigen und psychisch Auffälligen, die Herz-und Skrupellosen, die uns von der Mitmenschlichkeit, der Liebe, den zutiefst kreativ- potentiellen Energien friedvoll-bereichernden, menschlichen Bewußtseins zwangsweise-übergriffig e n t f e r n e n wollen. Hinein in eine fremdbestimmte, vorgeschriebene SCHEINREALITÄT. Versklavung der Menschheit quantitativ UND qualitativ. Ein schöner Beitrag. Danke, -  u n d WIR MACHEN DA NICHT MIT, WIR WALDGÄNGER.

A.Schröder / 24.07.2022

Bibliotheken sind eine gefährliche Brutstätte des Geistes.

Reinhard Krämer / 24.07.2022

Kirchen sind dem Staat mitlerweile untergeordnet, und vertreten eine Art mit dem Staat kompatibler Religion, weil alles sonstige keine Förderung genossen hat, sondern längst zersetzt worden ist. Ich würde mal annehmen, dass Jünger sich auf seine Erfahrungen während des Nationalsozialismus bezieht, schon alleine deshalb, weil Christentum zu egalitär ist, um mit nationalsozialistischem Rassendenken etwas anfangen zu können. Man muss auch bedenken, dass Nationalsozialismus vor Ausbruch des zweiten Weltkriegs jede Menge Positives vollbracht hat, und als Gegengewicht zum Kommunismus zu betrachten war, es also genug gute und nicht-ideologische Gründe gab, diesen zu befürworten. Tatsächlich ist aus dem libertären Lager sogar häufiger zu vernehmen, dass Nationalsozialismus der bestmögliche Sozialismus sei. Der Vorwurf, dass damals nicht jeder auf und ab gesprungen ist, wenn Hitler auftrat, ist also nicht unbedingt fair. Um aber aufs Thema zurückzukommen: Ich würde behaupten, der Islam könne heutzutage als Gegengewicht zum Staat dienen, ganz einfach deshalb, weil dessen Anhänger (vollkommen zurecht) islamisches Recht höher schätzen als das von den Politikerspasten Verfasste. Ist ja ganz klar, auf der einen Seite hat man Gott, den allmächtigen Schöpfer des Universums, dessen Befehle einen durch die Jahrtausende gesteuert haben, und auf der anderen Seite eine Horde von Pausenclowns, die alles was sie anfassen in Scheiße verwandeln, die niemanden inspirieren können, und deren einzige Funktion darin besteht, im Weg zu sein, um Geld zu stehlen oder zu erpressen. Warum sollte man Grundgesetz Vers 123.c beachten, wenn die Befehlen des Schöpfers dem entgegen stehen. So gesehen ist es weniger abwegig als man meint, Religion als Gegengewicht zum Staat zu sehen. Es gibt auch Religionen mit Schneid.

Hans Hildebrandt / 24.07.2022

Sehr geehrter Her Bechlenberg, in einem Ihrer Kommentare auf der Achse bekannten Sie bereits ihre Liebe zu Jüngers Waldgang. Damals habe ich das Buch aus dem Schrank geholt, um es nochmals zu lesen – bei der Absicht ist es dann geblieben. Diesmal aber werde ich es aber lesen, denn keines Ihrer Zitate hätte ich dem Buch noch zuordnen können. So selektiv ist Wahrnehmung und Erinnerung. „Die Absicht unseres Mannes …“ beginnt §4. Loretta hätte korrigiert. Monty Python hatte 1979 mit der Lorette-Szene wohl eine ebensolche seherische Kraft wie Jünger. Vielen Dank für ihre Hinweise auf den Waldgang.

Zdenek Wagner / 24.07.2022

“Ich werde mich hüten, Analogien zu anstehenden Entwicklungen im Hier und Jetzt zu ziehen. ...” OK, muss man respektieren, ich jedoch, nehme mir die Frechheit heraus, Analogien zur gegenwärtigen Lage im besten Deutschland aller Zeiten zu ziehen. Vorab, Fahrenheit 451 ist seit über 40 Jahren mein absolutes Lieblingsbuch und wird es auch die letzten zwei Dekaden - sofern mir gegeben - bleiben. Zum Buch: es mutet stellenweise geradezu gespenstisch an, wie exakt Bradburys Vorhersagen eingetroffen sind; Gleichmacherei, niemand darf aus der Menge herausragen, keine Witze über wen oder was auch immer, um ja niemandem auf den Schlipps zu treten, “Unterhaltung” rund um die Uhr (die “Familie” im Buch, bei uns die unsäglichen, verlogenen Anbahnungsshows und Dschungelcamps), Die Funkmuscheln, (bei uns das Smartphone), gleichgeschaltete und lügende Medien etc. etc. Es fehlt nur noch der mechanische Hund mit der Procain-Spritze!  Gerade habe ich mir mehrere Trailer der AMAZON-Fantasy Serie “Ringe der Macht” angeschaut und - obwohl absoluter Mittelerde / Tolkien-Fanatiker und glühender Verehrer der Peter Jackson Verfilmungen (jede davon mind. 30 x gesehen!) - beschloss ich spontan besagte Serie zu boykottieren! Warum? Nun, als nach den ersten 3 Trailer-Sekunden der erste farbige Hobbit erschien, gefolgt von einem farbigen Elb, stand für mich fest: den Dreck schaust du dir nicht an! Bitte nicht falsch verstehen, ich bin alles andere als ein Rassist, aber was, in Gandalfs Namen, haben farbige Hobbits und Elben in Mittelerde zu suchen? Was kommt noch? Sich küssende lesbische Elben mit Zungenpiercing? Wie wäre es mit einem schwulen Tarzan im Regenbogen-Lendenschurz, der sein Baumhaus mit einem farbigen John und einer queeren Cheetah teilt? Wie ist es nur möglich, dass eine ganze Gesellschaft auf einen Schlag geisteskrank wird???

Olaf Manns / 24.07.2022

Herr Bechlenberg, ich bin ein solcher Blicker der Situation, kümmer mich schon immer um das Freigehege Politik, für die ich seit Jahren an einem Alternativbegriff herumdenke.Ich hab gut 5000Stunden Bauchgefühlüberprüfung hinter mir, enge Tuchfühlung hab ich genommen, als 2004 das Rauchverbot in Gaststätten seine Rotfratze in Szene setzte.Kurzum, es wird kreativ nachlässig mit Todesängsten aus dem YPS-Heft gewarnt, um so den restdeutschen Feingeist zu Bekenntnissen zu zwingen,um ihn einer Umfragedemokratur nebst begleitendem Propagandagetöse zu sortieren, fertig ist das neue ‘33 mit neuen Flaggen.Was mich aber bei der Symbolikimpferei hochstutzig gemacht hat, war die völlige Ahnungslosigkeit der Probanden und die Motivation, das Bratwurstbonusheft voll zu kriegen.Vor gut 3Monaten hab ich dann den Umichherum-Bürger in, meißt für diesen nicht sofort ersichtlichen Eigenstudien einbezogen,so mit einfacher Aufklärung und Erläuterungen über Medizin und Politik.Mein Ergebnis zur Beurteilung dieser mir noch niemals bei gesellschaftsbedingten Thematiken und gleichzeitiger Infantilität, bei vergleichsweise sehr einfacher Möglichkeit der eigenen Meinungsbildung nur alleine durch Nutzung der angeborenen Instinkte,lassen für mich keinen anderen Resümeegedanken zu, als das hier ein Effekt der bio/medizinischen Beeinträchtigung der Hirnfunktionalität vorliegt,ergo, die sind alle Beklopptgeimpft worden.Meißt warte ich dann bei solchen maßgeblichen Eigenbauchgefühlen auf die alternativen Medien, bis diese die Thematik dann auch aufgreifen und siehe da, ein Mediziner aus der Reiner Fuellmilch Runde der Ärzte für Aufklärung hat dasselbe gemacht, mit dem Vorteil, das ihm die Kontrollgruppe seine Wartezimmer füllte.Was tun also, wenn dieses mal erstmalig die Diktatur eugenisch/medizinisch in die Menschheit eingreift, um Akteptanz zu erzwingen?Was jetzt tun, wenn man keinerlei Möglichkeiten mehr hat,überzeugend auf Menschen Einfuss zu nehmen???

Burkhart Berthold / 24.07.2022

Wir haben es geahnt, Herr Bechlenberg, Sie lesen umstrittene Autoren! Und dann noch den Ernst Jünger! Natürlich haben Sie recht: Das Leben ist zu kurz, um nicht-umstrittene Autoren zu lesen. Die meisten Leser steigen bei Jünger mit den “Stahlgewittern” ein, weil dieses Buch u.a. einfach spannend ist. Es lohnt sich aber, darüber hinaus zu gehen, ein Abenteuer für alle Zeit. Jünger ist Dynamit: Man verändert sich mit der Lektüre. Und man kann mit ihm jede beliebige Versammlung von Gutmenschen in Wallung bringen. Jünger ist immer noch scharf. Apropos: In dem Dorf Guillemont an der Somme, in dem er als junger Mann kämpfte (1916), gibt es heute eine Rue Ernst Jünger. Gute Feinde, gute Freunde!

Ilona Grimm / 24.07.2022

Was glauben Sie, Herr Bechlenberg, welches Buch das gefährdeste aller Bücher ist? Sie wissen es; das Buch wird seit Jahrtausenden bekämpft. Es wäre aber besser um die Welt (und jeden einzelnen persönlich) bestellt, wenn dieses Buch sorgfältig und regelmäßig gelesen und sein Inhalt verinnerlicht und angewendet würde. Das geschieht leider immer seltener. Und wie ich Sie aufgrund Ihrer Äußerungen zu einigen meiner Kommentare einschätze, würden Sie es jubelnd begrüßen, wenn dieses Buch in schwarzem Rauch aufgehen und restlos verschwinden würde. Aber vielleicht (hoffentlich!) irre ich mich ja auch… - - - Hier stimme ich Ihnen – bedingt - zu: »Die wenigen Aufrechten, mit denen sich die Kirchen seit damals schmücken, waren Ausnahmeerscheinungen.«  In der Amtskirche (von der Sie vermutlich sprechen) gab es damals tatsächlich gar nicht so wenige Aufrechte. Aber die Kirche hat seit langem aufgehört, sich mit den aufrechten Gläubigen in ihren Reihen zu schmücken . Das ist also eine falsche Annahme von Ihnen.  Die Kirche tut im Gegenteil alles, um diese wahrhaftigen Gläubigen und Aufrechten aus ihren Reihen auszuschließen: sie per Justiz (Anklage wg. „Volksverhetzung“) loszuwerden, sie wegzumobben und/oder durch Antifa- Sturmabteilungen „robust“ einzuschüchtern. Es scheint eine Katastrophe für das Christentum zu sein. Andererseits wird aber auf diese Weise - wie angekündigt - die Spreu vom Weizen getrennt. Bereits vor rund zwanzig Jahrhunderten hat die Bibel vorhergesagt, was wir heute - nicht nur im Bereich des christlichen Glaubens - erleben.

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