Was unbedingt benötigt wird, ist eine einigermaßen verlässliche Vorstellung von der Prävalenz des Virus in der deutschen Bevölkerung. Außerdem ist es aus meiner Sicht nicht zielführend, jedes neue positive Testergebnis als “Neuerkrankung” zu führen, denn man bedenke: getestet wird auf ärztliche Bescheinigung, d.h. überwiegend Personen, die auf irgendeine Weise zu einer Testzulassung gekommen sind. Das ist als Bezugsbasis für die Prävalenz nicht geeignet. Außerdem vermisse ich jegliche Aussage zur Qualität der Tests: Wieviele Hersteller von Testkits und wie viele Auswertungslabors gibt es? Sind alle validiert? Wie groß ist der zu erwartende Anteil falsch positiver/falsch negativer Tests? Es wird überall so getan, als liefere die Testung nur klare, unbezweifelbare Ja/Nein-Entscheidungen. Das wäre der weltweit erste biologische Test, bei dem dies möglich wäre.
Schöner Artikel vielen Dank! Persönlich würde ich mir folgendes wünschen: durchdeklinierte Parametrisierung dieses Virusgeschehens. Wird das denn gemacht? Dazu gehören: Inkubationszeit, Symptomereignisse (hier ... auch symptomfrei!), Immunität, Testkits Evidenz, Einbeziehung aller Massnahmen auch anderer Staaten und vor allem: Abschaffung gewisser Dogmen, wie “WHO hat noch keine Pandemie ausgerufen also alles i. O.” und das RKI hat das GEbiet noch nicht als Risikogebiet klassifiziert… also “alles in Ordnung”. In Südtirol und umgebendes Land, wurde die Einstufung zu spät vorgenommen. (Ischgl) Antizipierung wäre nötig. Zur Inkubationszeit bezweifle ich die 14 Tage als Parameter unter dem Aspekt der Symptomfreiheit, Es könnten auch 20 Tage oder gar 50 sein. Dazuhin: wann ist man keine Virenschleuder mehr? Wie lange überlebt das Virus unter welchen Bedingungen… etc. Unter dem Aspekt der Symptomfreiheit (im Gegensatz zur Grippe, Spanischen GRippe, Ebola, etc.) als Axiom hat man sich in meinen Augen die Suppe eingebrockt. Plus “Grippe” & “nur die Alten sterben und nur die mit Vorerkrankung”. DAs man weder die Lebenden testet (in ausreichender Zahl), noch die Toten und dann noch aufgrund mangelhafter Zahlen (durch fehlende Tests und entsprechende Bandbreite hat man ja nur ein “Guggloch”) Prognosen abgibt und Modellrechnungen startet…. eieiei. Allein in der Testphase ist das Gesundheitssystem schon überfordert, von Schutzkleidung ganz abgesehen. Geht man dem Virus aber nicht auf den Grund (man testet ihn nicht, man obduziert nicht, man tauscht sich nicht weltweit die Daten aus…), wird man ihn nicht verstehen, ergo nicht in Zukunft verhindern, heilen können. Und das betrifft jede Mutation und jedes Virus. Am Ende stelle ich den Antrag: RKI - lass Deine PKs, hör auf, falsche Zahlen (falsch da nicht aktuell) zu verkaufen und aus diesen falschen Zahlen, aktuelle Schlüsse eruieren zu wollen. DAs ist zutiefst unwürdig. Für das RKI. Bleibt gesund!
Von einem Experiment kann man auf der „Diamond Princess“ bestimmt nicht sprechen. Das hieße ja, dass dort gezielt Viren ausgestreut wurden. Mit den Umständen dort habe ich mich nicht befasst, aber noch vor gar nicht so langer Zeit hieß es: Durchschnittsalter 75 Jahre auf diesen Schiffen. Die Zeiten haben sich, glaube ich, etwas geändert. In der Mikrobiologie habe ich gelernt, dass Coronaviren neben den Rhinoviren für die milden Erkältungskrankheiten verantwortlich sind. Sie sind in der Natur weit verbreitet und beschäftigen Tierärzte besonders, weil sie chronische Krankheitsprozesse in der Tierwelt auslösen können. Da sie mit Sicherheit auch gastrointestinal vorhanden sind, darf eine fäkal-orale Übertragung nicht ausgeschlossen werden. Dieser neue Corona-Subtyp aus dem großen Reservoir der Wildtiere verlangt natürlich besondere Aufmerksamkeit. Irgendwann wird man ihn mit den Influenzamutanten vergleichen können. Mit Sicherheit wird er nicht so herumtoben wie das Spanische Grippevirus. Die Sterbefälle durch Grippe* variieren jährlich sehr. Der Politik ist es bisher vollkommen gleich gewesen, ob in einem “schlimmeren” Jahr das Gesundheitswesen ächzt oder nicht. Ich kann mich nicht erinnern, dass solche Umstände einmal gewürdigt wurden. Nach den Aussagen von Herrn Spahn sei ja unser System gut vorbereitet. Tatsächlich gibt es kein Desinfektionsmittel in den Apotheken und Atemschutzmaterialien auch nicht. Sinnvoll wäre es gewesen, eine Nahrungsmittel-Zulieferung für alte und kranke Menschen einzurichten. So müssen sie selbst los und in die Supermärkte gehen, wo sie ihre Viren abholen. Stattdessen wird die Wirtschaft demoliert. Das ist wirklich unfassbar! *Der Begriff “Grippe” ist ausschließlich für die Influenzainfektion reserviert.
“Aus den Daten der „Diamond Princess“ ergibt sich nach einer Altersstandardisierung dann eine Sterblichkeit von COVID-19, die bei 0,5% liegt – mit einer Unsicherheit, die etwa bei +/-50% liegt.” Das ist der Hammer! Dazu noch das Interview mit Prof Hockertz (unter Fundstück oder Sie googeln “corona hockertz”.
“Wir beobachten seit dem 15. März eine tägliche Wachstumsrate der Infizierten von ca. 23 Prozent.” Nein. Wir beobachten ein Wachstum der getesteten Infizierten. Getestet werden vor allem Personen mit starken Symptomen. Wie viele Personen tatsächlich (meistens mehr oder weniger symptomlos) infiziert sind, weiß niemand. Sie schreiben es selbst: “Insgesamt muss man festhalten, dass eine präzise Schätzung der Sterblichkeit zum derzeitigen Zeitpunkt nahezu unmöglich ist.” Und eine unpräzise? Jedenfalls hat es das Virus bis heute nicht geschafft, in den,allgemeinen Mortalitätsraten der Länder (für Europa: euromomo.eu) einen Eindruck zu hinterlassen - dort ist nichts Auffälliges festzustellen, auch nicht in Italien, wo die Krankenhäuser in jedem Winter hoffnungslos überlastet sind. Ich hätte mir schon gewünscht, dass Sie auf diese Tatsache, die ja ein Haupteinwand der “Verharmloser” ist, zumindest eingegangen wären. Ihr Fazit lautet übersetzt:. Wir wissen nichts und lassen uns, wie beim “Klimaschutz”, von “Modellrechnungen” leiten. Damit begründen wir die massivsten Grundrechtseingriffe seit dem Zweiten Weltkrieg, die letztlich auch zur Zerstörung der Grundlagen des Gesundheitssystems führen werden. Der Letzte macht dann das Licht aus.
Danke für diesen fachkundigen und aufschlussreichen Artikel. Es kommt also im Moment vorrangig darauf an, die Verbreitung des Virus’ zu verhindern. Dazu braucht man aber vor allem Schutzausrüstung. Wäre jeder Mensch hermetisch gegen Viren geschützt, gäbe es keine Neuinfektionen. Die Chinesen wundern sich laut heutigem Spiegel, dass in Europa kaum jemand Masken trägt. Da sage ich nur: nicht nur die Chinesen! Wie steht es denn in Deutschland mit Masken? “Maske” scheint das aktuelle Tabuwort der inzwischen komplett auf Regierungskurs eingeschwenkten Medien zu sein. Also: wie viele Masken welcher Bauart werden benötigt? Wie viele sind vorhanden? Wie viele bestellt? Wann kommen die an und werden verteilt? Was passiert, wenn sie nicht schnell genug kommen, hat Prof. Krämer gesagt. Gleiche Fragen für die Tests und für die akute medizinische Notfallversorgung (Intensivbetten, Beatmungsgeräte und nicht zu vergessen: das Personal). Die vierte Gewalt stellt im Moment keine Fragen, schon gar keine kritischen, sondern schmeichelt lieber dem Hofe.
Sehr guter Artikel, vor allem heute, wo die ersten Politiker (Lindner, Geisel, Linnemann und Co.) bzw. auch Autoren hier auf der Achse die eingeleiteten Maßnahmen für übertrieben halten bzw. schon über das baldmöglichste Ende fordern. Es geht in der Tat darum, die Reproduktionsrate auf <1 zu senken. Für diese Klarstellung vielen Dank.
Die Datenbasis auf der die Entscheidungen getroffen werden ist äußerst fragwürdig und hat kaum eine Evidenz. Man müßte systematisch vorgehen und folgende Untersuchungen durchführen: Wöchentliches Screening in verschiedenen Bundesländern mit statistischen Gruppen in allen Alterskohorten. Hier würde man folgende Daten erhalten: -wieviele Menschen sind gesund -wieviele Menschen haben sich infiziert (Alter, Geschlecht etc.) -wieviele Menschen sind an Corona erkrankt (wieviele haben andere grippale Infekte) -wieviele Menschen sind im Krankenhaus -wieviele Menschen sind auf der Intensivstation -wieviele sind verstorben Auf dieser Basis könnten dann Entscheidungen treffen, wann die ganzen Maßnahmen wie wieder aufgehoben werden und muß keine Kaffeesatzleserei betreiben. Es ist unfassbar, daß nicht die elementarsten Dinge passieren.
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