Seit Monaten überziehen islamistische Terroristen die Bevölkerung Kenias und Nigerias mit Anschlägen. Ihre Opfer sind Zivilisten, die aus dem Hinterhalt angegriffen und ermordet werden. So überfielen etwa im Februar diesen Jahres Attentäter der Terrorgruppe Boko Haram eine Schule im Nordosten Kenias und töteten 43 Menschen. Die Täter schnitten den Schülern die Kehlen durch. Einige der Kinder verbrannten bei lebendigem Leib, nachdem die Islamisten das zur Schule gehörende Internat angezündet hatten. Insgesamt wurden von der Gruppe seit Beginn dieses Jahres 50 Schulen zerstört und dabei eine große Zahl an Kindern und Lehrern abgeschlachtet. Wie Amnesty International berichtet, können in der Hochburg der islamistischen Gruppierung, dem Bundesstaat Borno, inzwischen 15.000 Kinder keine Schule mehr besuchen.
Seit Beginn der Fußballweltmeisterschaft in Brasilien werden neben Schülern auch fußballbegeisterte Nigerianer zu Opfern der Terrorgruppe. So zündete am Mittwoch dieser Woche ein Islamist während der Übertragung des Spieles zwischen Brasilien und Mexiko auf einer Public-Viewing Veranstaltung im Norden Nigerias eine Bombe. Mindestens 21 Menschen kostete der Anschlag das Leben.
In der kenianischen Küstenstadt Mpeketoni ermordeten am Dienstag dieser Woche islamistische Shabab-Milizen mindestens 48 Menschen. Unter den Rufen “Allahu Akbar” eröffneten 50 Männer aus Fahrzeugen das Feuer auf Passanten und steckten zudem Hotels, Restaurants und Banken in Brand.
Im Irak wütet derweilen die radikal-islamistische Terroristengruppe Isis und versetzt die Menschen in Panik. Iraks Regierung hat inzwischen die USA zu Hilfe gerufen, um die Errichtung einer islamischen Terrorherrschaft in weiten Teilen des Landes abzuwenden.
Jeder zivilisierte Mensch, der das Herz am rechten Fleck hat, müsste vor Empörung beben.
In den Redaktionsstuben des deutschen Meinungsjournalismus hält man sich jedoch bedeckt. Man berichtet sachlich, nennt die Mörder häufig ‚Aufständische‘ oder ‚Kämpfer‘ und nimmt selbst von kritischen Untertönen Abstand. Sollten die USA dem Hilfegesuch des Iraks nachkommen, wird die derzeitige zurückhaltende Berichterstattung aber sicherlich schnell und aggressiv umschlagen.
Was ist los mit den Journalisten deutscher Qualitätsmedien?
In Kenia, Nigeria, dem Irak, um nur einige Länder zu nennen, werden täglich Menschen abgeschlachtet. Weil sie eine Schule besuchen oder sich ein Fußballspiel ansehen. Weil sie sich des Lebens freuen oder etwas aus ihrem Leben machen wollen. Und niemand in Deutschland ist empört? Liegt es an mangelndem Interesse? Kenia, Nigeria und der Irak sind schließlich weit weg. Oder scheut man selbst vor leiser Kritik zurück, da man sich nicht den Vorwurf der ‚Islamophobie‘ einhandeln und somit die Karriere ruinieren will? Schweigt man aus Angst, um nicht das gleiche Schicksal wie Kurt Westergaard zu erleiden, der in seinem Haus von einem rachsüchtigen Diener Allahs angegriffen wurde? Vielleicht ist das Empörungspotential für dieses Jahr aber auch einfach erschöpft.
Immerhin wurde im Jahr 2014 bereits die Übernahme der Bundesrepublik durch einen türkischen Autor und Rechtspopulisten verbal verhindert. Auch legt man bereits seit Monaten sein gesamtes Entrüstungsvermögen in die Verfolgung eines bayerischen Steuerhinterziehers. Und dann muss ja noch unablässig gegen die gesellschaftliche Ausgrenzung der Minderheiten des Landes, also aller außer dem weißen, heterosexuellen Mann, der einer geregelten Arbeit nachgeht, mit Verve angeschrieben werden.
Viel Kraft bleibt da nicht übrig, für das nigerianische Kind mit der durchgeschnittenen Kehle.