Es kostet mich Überwindung, was mir ein Flüchtling vor Jahren berichtete, der mit Familie 1979 vor dem “Revolutionär des Islam” Ayatollah Ruhollal Chomeini im Verlauf der (chaotischen) Etablierung der islamischen Republik Iran, nach Deutschland floh. Revolutionsgerichte wüteten, denen auch viele junge Frauen zum Opfer fielen. Dabei soll mit besonderer Grausamkeit vorgegangen worden sein: Zum Tode verurteilte - unverheiratete junge Frauen - sollen unmittelbar vor der Exekution, in besonders erniedrigender weise von Religionsgarden (Religionswächter) vergewaltigt (defloriert) worden sein. Die Begründung: “Unverheiratete ohne ihre Unschuld”, wird das Paradies verwehrt! Ich bin weder Koranfest noch Zeitzeuge; deswegen verwende ich vorsorglich, und zum eigenen Schutz, den Konjunktiv. Wird “achgut” wegen der Brisanz des Themas, von der Veröffentlichung absehen?
Aber sehen wir den Fakten ins Auge: Israel kann barbarischen Terrorattacken wie der vom 7. Oktober ausgesetzt sein, oder auch iranischem Drohnenhagel, und trotzdem international keine uneingeschränkte Unterstützung bei Vergeltungsmaßnahmen genießen. Ohne hierfür die Gründe ergebnisoffen zu analysieren, werden wir, so fürchte ich, nicht recht weiterkommen.
Wer sich den von Ihnen ausgelegten Text und weitere Texte des Autors liest erkennt, dass er keineswegs so tickt, wie Sie es in den wenigen gezielt ausgesuchten Textstellen weissmachen wollen. So schrieb er vom Regime in Teheran, dass aus rein innenpolitischen Gründen nicht offen gg Israel vorging. Er schrieb von den Mullahs (ein nicht nur hier negativ belegter Begriff), denen die Anhängerschaft davonläuft und eigentlich keinen Krieg will. Allein so war erklärlich, dass Iran nicht direkt eingegriffen hat. Falls diese Analyse stimmt wäre es ein kluger Schachzug Israels, die Mullahs in das Dilemma zu bringen: a) Gesichtswahrend auf Israels Anschlag zu reagieren und gleichzeitig die eigenen Leute zu verschrecken b) oder Israels Anschlag unbeantwortet zu lassen. Herr Brecht: welchen Remigrationsbegriff bevorzugen Sie?
Schön wäre es, wenn die deutschen Mainstreammedien (und Politiker) nur das Lebenswerk von Benito Mussolini am Leben erhalten würden. In der Tat haben sie eine versteckte Sehnsucht nach dem Lebenswerk eines anderen Politikers aus der Mitte des 20.Jahrhunderts. Man muss kein Sigmund Freud sein, um in all ihren Versprechen und Andeutungen sowohl das unterdrückte Bedauern zu erkennen, dass die Pläne eines österreichischen Postkartenmalers nicht erfüllt wurden, als auch die heimliche Hoffnung, dass diesmal mit der Hilfe des Islam das Problem endgelöst wird.
Die terroraffinen Zwangsfunker betrachten die Mullahs eben durch Steinmeiers dauerbeschlagene Hornbrille.
“Zu dessen Beschreibung benutzt der Journalist zahlreiche Hochwertwörter, die beim Leser positive Konnotationen wachrufen: „Theologe“, „Lebenswerk“ (zweimal erwähnt), „Rettung“, „in guten Händen“, „Wunsch“, „nicht einmischen“, „wieder Ruhe finden“.” Es ist für mich absolut ekelhaft, solches über den Führer dieses hochgradig brutalen, frauen- und generell menschenfeindlichen religiösen Unterdrückungsregimes zu lesen, das in seiner Geschichte wohl kaum ein noch so widerliches Verbrechen ausgelassen hat. Und diese zynische Darstellung auch noch mit unseren staatlich erzwungen Gebühren, man könnte sie wohl längst auch eine “Lügensteuer” nennen. Die Verantwortlichen für dieses abstoßende Machwerk gehören sofort entlassen, der öffentlich-rechtliche Rundfunk als Ganzes endlich eingestellt. Oder würde der verantwortliche Herr Journalist vielleicht ein solches Schicksal - wie in seinem gelobten Land - vorziehen: ““74 Peitschenhiebe musste die kurdische Aktivistin Roja Heschmati über sich ergehen lassen, in einer “mittelalterliche Folterkammer”, wie sie sagt. Die iranische Justiz hatte ihr die Strafe auferlegt, weil sie auf einem Bild ohne Kopfbedeckung zu sehen war.” (ntv, 07.01.24) oder vielleicht jenes: “Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International stellt einen massiven Anstieg von Hinrichtungen im Iran fest. 2023 seien 853 Menschen vom Mullah-Regime hingerichtet worden, um 48 Prozent mehr als im Jahr davor, teilte Amnesty am Donnerstag mit. (puls24.at, 04.04.24) Wie sollte man wohl Journalisten bewerten, die vom sicheren Deutschland aus Vertreter solcher abscheulicher Mordregimes verherrlichen, während sie selbst gleichzeitig mit Sicherheit niemals dort leben wollten? Man entferne bitte die Verantwortlichen umgehend von ihren Posten, sie sind absolut untragbar!
Die Verlogenheit dieser Berichterstattung in den öffentlich-rechtlichen Medien ist nicht zu überbieten. Das deckt sich auch mit den Glückwünschen, die der Bundespräsident Steinmeier dem Ayatolla-Regime zum Jubiläum übermittelt hat. Keiner regt sich öffentlich darüber auf, es ist ein Trauerspiel in diesem Land.
Die Glotze hatte seinerzeit einmal in Rudis Tagesshow die Mullahs angemessen aufgespießt. Sofort danach begann jedoch, bis heute andauernd, die jämmerliche Unterwerfung, die erst aufhört, wenn in hoffentlich nicht ferner Zeit statt Kraftwerksblöcken Rundfunkanstalten geschrottet werden.
Leserbriefe können nur am Erscheinungstag des Artikel eingereicht werden. Die Zahl der veröffentlichten Leserzuschriften ist auf 50 pro Artikel begrenzt. An Wochenenden kann es zu Verzögerungen beim Erscheinen von Leserbriefen kommen. Wir bitten um Ihr Verständnis.