Der russische Eishockey-Nationalspieler Iwan Fedotow wollte den Armee-Klub ZSKA Moskau verlassen und zu den Philadelphia Flyers wechseln. Jetzt soll er auf Nowaja Semlja Militärdienst leisten.
Der wegen angeblicher Wehrdienstverweigerung festgenommene russische Eishockey-Nationalspieler Iwan Fedotow wird wohl auf eine Militärbasis auf der Arktis-Insel Nowaja Semlja strafversetzt, meldet kurier.at. Das habe am Sonntagabend die Nachrichtenagentur Tass unter Berufung auf einen Informanten in den russischen Sicherheitsorganen berichtet. Fedotow habe seinen bisherigen Klub ZSKA Moskau verlassen wollen, um in der US-Profiliga NHL für die Philadelphia Flyers zu spielen.
Fedotow war Berichten zufolge am Freitag in St. Petersburg nach dem Training von Unbekannten festgehalten und in einen Kleinlaster gebracht worden. Später sei bekannt geworden, dass er in ein Kreiswehrersatzamt gebracht und dort festgehalten worden sei. Nach mehrstündigem Aufenthalt dort habe man den Sportler mit dem Krankenwagen in eine Klinik fahren müssen.
Am Sonntag sei Fedotow dann zum Marinestützpunkt Seweromorsk, nördlich von Murmansk, gebracht worden. "Voraussichtlich wird er seinen Dienst in einer der Militäreinheiten ableisten, die auf der Insel Nowaja Semlja im Nordpolarmeer liegen", habe ein anonymer Sprecher der russischen Sicherheitsorgane gesagt. Nowaja Semlja sei auch als ehemaliges sowjetisches Atomtestgelände bekannt.
Fedotow habe ab der kommenden Saison in Philadelphia spielen wollen. In der abgelaufenen Spielzeit hätte der russische Nationalspieler als Goalie von ZSKA Moskau den Gagarin Cup gewonnen. Sein Vertrag sei Ende Juni ausgelaufen. Der Kolumnist Anton Orech vermute, dass die Einberufung Fedotows damit zusammenhänge, dass die ZSKA-Führung verärgert über den Wechsel gewesen sei. Als Spieler von ZSKA sei der 25-jährige Fedotow offiziell Angehöriger der russischen Streitkräfte gewesen.