„Anständige Bürger beteiligen sich nicht an verbotenen Demonstrationen“, ließ Innenministerin Nancy Faeser verlauten. Gleichwohl gingen am Montagabend deutschlandweit wieder etliche Zehntausend Menschen gegen die Corona-Politik auf die Straße.
Wir können hier leider keinen umfassenden Überblick über das Demonstrationsgeschehen liefern, sondern momentan nur Beispiele dokumentieren, die Niederschlag in den von uns gesichteten Pressemeldungen der frühen Morgenstunden gefunden haben. (Hinweis: Wir dokumentieren im Folgenden die offiziellen Zahlen, die allerdings erheblich von denen der Veranstalter abweichen können.)
Corona-Proteste in Thüringen
In Thüringen demonstrierten rund 25.000 Menschen bei 86 separaten Zusammenkünften im Zusammenhang mit den staatlichen Coronamaßnahmen. Viele von ihnen protestierten gegen die Maßnahmen, andere kamen zu Gegendemonstrationen zusammen. Die meisten Teilnehmer gab es laut welt.de nach Angaben der Polizei in Gera (etwa 3.500), Saalfeld (etwa 2.000) und Gotha (etwa 1.400). Weitere größere Proteste habe es in Hildburghausen (etwa 1.290), Altenburg (rund 1.000), Ilmenau und Hermsdorf (je etwa 900), Nordhausen (etwa 800), sowie in Eisenach und Meiningen (je etwa 700) gegeben.
Corona-Proteste in Bayern
Zehntausende protestierten im Freistaat. Die Proteste blieben demnach meist störungsfrei und friedlich. Laut BR nahmen in Niederbayern erneut rund 6.500 Menschen an den Demonstrationen gegen die Corona-Maßnahmen teil. Die größten Versammlungen wurden in Landshut (2.000 Teilnehmer), Vilshofen (810 Teilnehmer), Dingolfing (585 Teilnehmer) und Eggenfelden (550 Teilnehmer) gemeldet.
In Regensburg trafen sich etwa 530 Personen zu einem Spaziergang, viele lehnten das Tragen einer Maske ab. Die Polizei löste die Versammlung auf. In Nürnberg demonstrierten 2.500 Menschen, in Bamberg und in Landshut jeweils um die 2.000. Darüber hinaus meldeten die Präsidien viele weitere Proteste mit teils mehreren hundert Teilnehmern. Allein in Mittelfranken gab es 36 Versammlungen mit insgesamt etwa 6.400 Teilnehmern.
Corona-Proteste in Baden-Württemberg
In Pforzheim versammelten sich nach Polizeiangaben rund 5000 Kritiker der Corona-Politik. In Karlsruhe versammlten sich etwa 800 Menschen zu einer Demonstration gegen die Corona-Maßnahmen. In Ostfildern kamen laut stern.de etwa 200 Menschen zu einer angemeldeten Versammlung, um gegen Corona-Maßnahmen zu demonstrieren. Die Demonstration verlief friedlich. Zuvor hatte eine Ankündigung des Oberbürgermeisters von Ostfildern eine Protestwelle in sozialen Medien ausgelöst. Wie der Reutlinger Generalanzeiger berichtet, nahmen an der Demonstration in Reutlingen gegen die Pandemie-Maßnahmen dieses Mal mehr Menschen teil als bei früheren Protestzügen. Mittels Trommeln, Trillerpfeifen und Megafonen hätten die Teilnehmer für die Hörbarkeit ihres Protests gesorgt. „Friede, Freiheit, Selbstbestimmung", „Wir sind hier, wir sind laut, weil man uns die Freiheit klaut" sei skandiert worden. Auf den Plakaten stand u.a. „Wir sind die rote Linie" und „Finger weg von unseren Kindern". Gefordert wurden auch bessere Bedingungen für die Beschäftigten im Gesundheitswesen.
Corona-Proteste in Brandenburg
Wie n-tv meldet, zogen in der Landeshauptstadt Potsdam hunderte Menschen durch die Innenstadt, begleitet von Trillerpfeifen und Hupen. In drei Landkreisen nördlich von Berlin zählte die Polizei über 2.000 Demonstranten, allein in Oranienburg waren es mehr als 1.000. In Cottbus demonstrierten etwa 800 Menschen. In Berlin beteiligten sich im Bereich Unter den Linden rund 1.000 Menschen an einer Versammlung. Im nördlichen Ortsteil Tegel sprach die Polizei bei einem Protestmarsch von einer Teilnehmerzahl „im unteren vierstelligen Bereich". Für die drei Landkreise Oberhavel, Prignitz und Ostprignitz-Ruppin ging sie von insgesamt über 2000 Demonstrierenden aus. In Wandlitz gedachten Demonstranten auch Boris Pfeiffers. Das langjährige Mitglied der Mittelalter-Rockband In Extremo war vor einer Woche am Rande einer Demonstration gegen die Corona-Politik in der Stadt zusammengebrochen und gestorben.
Corona-Proteste in Mecklenburg-Vorpommern
In Mecklenburg-Vorpommern protestierten am Montag wieder mehrere tausend Menschen gegen die Corona-Politik von Bund und Land sowie eine Impfpflicht, ist bei zeit.de zu lesen. Nach Angaben der Polizei kamen landesweit etwa 9.000 Teilnehmer zu Versammlungen und Protestzügen in mehr als 20 Städten. Laut stern.de hatte die Ordnungsbehörde in Rostock mehrere Protestversammlungen untersagt. Dennoch zogen mehrere Gruppen durch die Innenstadt. Die größten Corona-Proteste wurden aus Schwerin mit 1.800 Teilnehmern und Neubrandenburg mit bis zu 1.700 Protestierenden gemeldet. Weitere größere Proteste gab es mit mehreren hundert Teilnehmern unter anderem in Wismar, Neustrelitz – je 700 Menschen – sowie Güstrow, Greifswald, Stralsund, Anklam und Pasewalk. In Boizenburg löste die Polizei eigenen Angaben zufolge eine nicht angemeldete Versammlung mit mehr als 120 Personen auf.
Corona-Proteste in Niedersachsen
In Göttingen sei es bei einem angezeigten Aufzug mit bis zu 250 Corona-Maßnahmengegnern zu Zwischenfällen gekommen. Kleingruppen von Gegendemonstranten hätten wiederholt versucht, zum Aufzug vorzudringen, meldet zeit.de. Im Bereich der Stadt Oldenburg und im Landkreis Ammerland habe es drei nicht angemeldete Versammlungen mit insgesamt rund 600 Demonstranten gegeben, die die aktuelle Corona-Politik kritisierten. In Braunschweig trafen sich sowohl Gegner als auch Befürworter der Corona-Maßnahmen. Rund 1.100 Menschen hätten an der angezeigten Montagsversammlung teilgenommen. In Gifhorn protestierten laut Polizei mehrere hundert Menschen gegen die Corona-Maßnahmen. Im Landkreis Northeim berichtete die Polizei von vier Versammlungen, die sich thematisch gegen die Coronamaßnahmen richteten und nicht angemeldet waren.
Corona-Proteste in Schleswig-Holstein
In Lübeck beteiligten sich nach Polizeiangaben rund 1.300 Menschen an einer friedlichen Demonstration gegen Corona-Beschränkungen, meldet faz.net.
Corona-Proteste in Sachsen-Anhalt
Auch in mehreren Städten Sachsen-Anhalts gab es Demonstrationen, die größte mit rund 1.700 Teilnehmern in Wittenberg. In Halle an der Saale sprach die Polizei von einer vierstelligen Zahl von Teilnehmern.
Corona-Proteste in Sachsen
In Bautzen gingen rund 3000 Menschen gegen die Corona-Politik auf die Straße, in Dresden hätten sich mehrere Hundert Menschen einem Corona-Aufzug angeschlossen, meldet faz.net. In der Innenstadt von Zwickau beteiligten rund 900 Menschen an Versammlungen auf der Straße, meldet zeit.de. In Freiberg, hätten zwölf Aktionen angemeldete Aktionen friedlich verlaufen. Proteste habe es im Freistaat auch in weiteren Städten wie in Görlitz und Zittau gegeben.
Corona-Proteste in Rheinland-Pfalz
Wie swr aktuell vermeldet, gingen in der Region wieder Menschen gegen die Corona-Maßnahmen auf die Straße. In Kaiserslautern zogen etwa 300 Teilnehmer durch die Innenstadt. Etwa 200 Menschen seien am Abend in Pirmasens durch die Innenstadt gezogen, in Zweibrücken habe man etwa 110 Personen gezählt.