Henryk M. Broder / 17.03.2009 / 19:10 / 0 / Seite ausdrucken

Primaten im Supermarkt

Ich will Ihnen, liebe achgut-Leser, die gute Laune nicht verderben, aber: wat mut, dat mut! Nachdem Sie das hier schon gesehen und sich gebührend darüber gewundert haben, wie elegant, gelassen und zuvorkommend die Briten Selbstmord begehen (http://www.youtube.com/watch?v=kzI9G9uNToY), müssen Sie sich auch das hier ansehen, einen Video-Clip aus Frankreisch: http://www.europalestine.com/spip.php?article3908

Was ist Ihnen aufgefallen? Zuerst einmal, wie viele in Israel hergestellte Produkte bzw. Produkte mit Zutaten aus Israel es in einem ganz normalen Supermarkt gibt. Würden Sie sich bei Monoprix, Carrefour oder Auchan auf die Suche nach irakischen, syrischen oder libyschen Produkten machen, kämen sie mit einem leeren Korb an der Kasse an. So gesehen ist es sinnvoller, zu einem Boykott Israels aufzurufen, als keine Waren aus dem Sudan zu kaufen. Wo nix ist, da kann man auch nix liegen lassen.

Zweitens: Ist es nicht merkwürdig, dass niemand eingeschritten ist, dass sich kein Mitarabeiter den in grüne Leibchen gehüllten Invasoren in den Weg gestellt hat? Wenn ein Kunde eine Tube Zahnpasta klaut, klingeln gleiche alle Alarmglocken, wenn aber eine Gang von Primaten ganze Regale ausräumt, lässt sich keine Sau blicken. Man könnte es damit erklären, dass die Franzosen, die sich erst von den Nazis haben erobern und dann von dem Amis befreien lassen, um jeweils mit beiden zu kollaborieren, einen Sinn für Proportionen haben. Sollen sie sich wegen ein paar Clementinen eine blutige Nase holen? Nein, sie warten ab,  bis wieder Juden von Nichtjuden separiert werden, um dann mit aller Kraft dagegen einzuschreiten. Wie schon einmal. Man holt ja auch nicht gleich die Feuerwehr, wenn es in einem Aschenbecker kokelt.

Nun gibt es freilich keinen Grund, über die feigen Froschschenkelfresser die Nase zu rümpfen. Bei uns wäre so eine Demo vermutlich nicht anders verlaufen. Allenfalls hätte es hinterher eine Diskussion gegeben, ob diese Aktion anti-zionistisch oder anti-semitisch motiviert war. Das ist eine zentrale Frage, mit der sich die Experten, allen voran das Berliner Zentrum für Antisemitismusforschung, beschäftigen werden, sobald sie sich darüber einig geworden sind, ob “Islamophobie” eine moderne Form des Antisemitismus ist oder vielleicht doch eher eine Reaktion auf Enthauptungen, Ehrenmorde, Genitalverstümmelungen, Geiselnahmen und andere sozio-kulturell bedingte Petitessen im Umfeld der friedlichsten Religion aller Zeiten.

Im übrigen und noch einmal und allen Boykott-Banausen ins Tagebuch geschrieben: Der Chip in der Kamera, mit der die Aktion gefilmt wurde, war mit hoher Wahrscheinlichkeit ein israelisches Produkt. Und wenn er kein israelisches Produkt war, dann wurde er nach einem israealischen Patent hergestellt.

Siehe auch:
To Boycott or Not to Boycott, That Is the Question
http://fish.blogs.nytimes.com/2009/03/15/to-boycott-or-not-to-boycott-that-is-the-question/?ref=opinion

TERRORISME SIONISTE
http://yenamar.blogs.nouvelobs.com/

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