@Schulz: Gerade einer Person ohne Eigeninteresse sollte misstraut werden. Und jeglicher Mangel einer gesunden Portion Angst (oder nennen wir es passender: Skepsis) zeichnet entweder einen fanatischen Selbstmordattentäter oder einen selbstverliebten Ignoranten (weiteres Paradebeispiel für einen kritikunfähigen Greis: der unfehlbare Günter Grass) aus. Solchen Personen schert das künftige Wohl und Wehe der Mitmenschen nicht. Und einer Person mit einer “nach mir die Sintflut” Einstellung zeichnet alles Mögliche aus, aber sicher nicht das “wir” unter irgendeinem Strich.
Mit dem Alter steigen zwar, zumindest im optimalen Fall, das Wissen, die Weisheit und die Erfahrung eines Menschen, nur leider sinkt irgendwann auch das Denkvermögen. Von einer schleichend einsetzenden Demenz - wie sie erst jüngst einen Bekannten von mir in Genschers Alter erwischt hat - ganz zu schweigen.
Mögen diese auf den Punkt gebrachten Zeilen seinen von je her vollkommen überschätzten, wohl bis zum letzten Atemzug um seine (scheinbare) historische Wichtigkeit kreisenden und fernab der Realität lebenden Adressaten sein!! Lieber haue ich nach Russland ab, als mich von Opa Genscher u. Co, permanent in dieses Wahnkonstrukt eines morbiden euoislamischen Gemischtwarenladens vergewaltigen zu lassen! Wenn Sie dies zufällig lesen sollten, Herr Außenminister AD, schreiben Sie sich doch das bitte hinter Ihre berühmten Ohren!
Eine Sammlung von Vorurteilen. Bankenrettung. Wessen Geld wurde da gerettet? Das der Immobilien-und Aktienbesitzer? Nein, das Geld der kleinen Leute, das Geld der kleinen Kontoinhaber. Bleiben wir mal in Deutschland. Welche Banken gingen pleite? Staatliche Banken, politisch gewollte Banken ohne wirtschaftlichen Sinn, nicht die privaten Geschäftsbanken. Griechenland. Was nutzt denen ein Austritt aus der Eurozone? Das ergibt nichts anderes als eine Schattenwährung im Land. Wie zu Zeiten der DDR. Das Wesentliche wird es dann nur unter der Ladentheke oder gegen Schmiergeld geben, wenn man Euro hat. Jugendarbeitslosigkeit. Ja, sie ist zu hoch, allerdings nirgends bei 50%, eher bei 25%. Was auch zuviel ist. Statistik ist spannend und wichtig, nur muss man auch hinsehen was da und wie gezählt wird. Warum soll die Arbeitslosigkeit sinken, wenn die Importe in Euro bezahlt werden müssen, ohne dass die Wirtschaft leistungsfähiger wird? Warum soll ein griechisches Spielgeld ohne Wert etwas besser machen, wenn sich an den Verhältnissen nichts ändert? Das Auto steuern die politisch Interessierten und engagierten, egal wie alt sie sind. Nicht die, die sich allein in der digitalisierten Belanglosigkeit von Facebook verlieren und über die Ungerechtigkeit der Welt klagen. Überall wird “soziale Gerechtigkeit” gefordert, nur keiner kann mir erklären was das ist. Aber alle wissen, unterm Strich zähl ich. Genscher mag sein Schäfchen im Trockenen haben, ich finde er hat es auch verdient, und für ihn persönlich ist mit über 80 die Zukunft in 20 Jahren egal. Deshalb kann er nicht nur mit Erfahrung, sondern auch ohne Angst und ohne Eigeninteresse auf die Dinge sehen. Für ihn zählt unterm Strich nicht mehr das “ich”, sondern das wir. Da mag ein Argument für seinen Standpunkt liegen.
Der Staat hat immer eine Super-Option, welche eine Privatperson nicht haben kann - Währungsreform. Wenn ein, sagen wir, Thaler künftig gegen 1000 umgetauscht wird, dann dreht die Geschichte von vorne an. Wundervoll, nicht war?
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