Martin Voigt, Gastautor / 02.03.2024 / 06:15 / Foto: DFA / 70 / Seite ausdrucken

Pädophilen-Affäre: Der neue Kentler-Bericht eröffnet Abgründe

Das vom Berliner Senat geförderte Pädophilen-Netzwerk um den verstorbenen Sexualreformer und Pädagogikprofessor Helmut Kentler ist viel mehr in politische und wissenschaftliche Institutionen verwoben als bisher bekannt.

Zu diesem Ergebnis kommt die vergangene Woche öffentlich vorgestellte Studie „Helmut Kentlers Wirken in der Berliner Kinder- und Jugendhilfe“. Anders als im Dezember 2022 veröffentlichten Zwischenbericht der Hildesheimer Forschergruppe enthält ihr abschließender Ergebnisbericht nun konkrete Orte und Namen. Ein Beitrag von Dr. Martin Voigt.

Beauftragt waren die Forscher, die „organisationalen Strukturen“ hinter dem sogenannten „Kentler-Experiment“ zu erhellen. Ab Ende der 1960er Jahre hatte der angesehene Sozialpädagoge sechs- bis 14-jährige Jungen aus schwierigen Familienverhältnissen bei pädosexuellen Männern untergebracht. Die „Pflegeväter“ waren meist vorbestrafte Sexualstraftäter. Kentler machte aus seinem Experiment kein Geheimnis. Der Präsident der „Deutschen Gesellschaft für Sozialwissenschaftliche Sexualforschung“ hatte öffentlich die Ansicht vertreten, „dass sich päderastische Verhältnisse sehr positiv auf die Persönlichkeitsentwicklung eines Jungen auswirken können, wenn der Päderast ein regelrechter Mentor des Jungen ist“. Und an anderer Stelle: „Mir war klar, dass die drei Männer vor allem darum so viel für ‘ihren’ Jungen taten, weil sie mit ihm ein sexuelles Verhältnis hatten.“ Was damals unter dem Label der extrem populären Reformpädagogik lief, erstickte jegliche Bedenken im Keim.

Akademisch gebildete Pädophile mit einer Leidenschaft für pädagogische Disziplinen

Was ist damals geschehen in den West-Berliner Wohnungen der Pflegeväter? Wie oft? Wie viele Jahre? Wer alles wusste von dem Kindesmissbrauch? Nach ersten Berichten über Kentler in der Emma Anfang der 1990er Jahre versandete der Skandal wieder. Erst mit dem Pädophilie-Skandal in der grünen Partei geriet die Person Kentler wieder in den Fokus. Der öffentliche Druck nahm zu. 2015 gab die Berliner Senatsverwaltung bei der Politikwissenschaftlerin Teresa Nentwig vom Institut für Demokratieforschung in Göttingen eine Studie über Kentlers „Experimente“ in Auftrag. Im Jahr 2018 beauftragte sie schließlich die Institute für Sozial- und Organisationspädagogik sowie Erziehungswissenschaft der Universität Hildesheim mit der grundlegenden Aufklärung der Strukturen um Kentler. Schon der Zwischenbericht stellte klar, der Fokus auf Berlin und Kentler ist viel zu eng gefasst:

Das „Kentler-Experiment“, das bislang noch als ein aus dem Ruder gelaufenes Resozialisierungsprojekt innerhalb Berlins abgetan werden konnte, ist nur die Spitze eines landesweit agierenden Pädophilen-Rings. Akademisch gebildete Pädophile mit einer Leidenschaft für pädagogische Disziplinen hatten sich bundesweit organisiert und gelernt, auf der Welle der sexuellen Befreiung zu surfen. Die Welle der Reformpädagogik hatten sie teils selbst mit angestoßen.

Das macht auch die Hildesheimer Studie deutlich: Die wissenschaftliche Fassade und das sich gegenseitige Bestätigen durch wissenschaftliche Gutachten, Empfehlungen und Publikationen waren die Schutzmauern um das pädosexuelle Netzwerk. Sein Fundament waren die guten persönlichen Kontakte in den Berliner Senat, zu den Mitarbeitern westdeutscher Jugendämter, zu Sozialarbeitern in Jugendheimen und auch in der Jugendarbeit der evangelischen Kirche. Über diese Strukturen hatte der Pädophilen-Ring Zugriff auf minderjährige Jungen.

Doch die Duldung, Unterstützung und Ermöglichung von sexualisierter Gewalt in diesem jahrzehntelangen und perfekt durchorganisierten Ausmaß beschränkt sich nicht auf die persönliche Verbindung zwischen ein oder zwei Handvoll pädophiler Akteure, sondern das Netzwerk ist eingebettet in Diskurse, wissenschaftliche und politische Institution sowie Schulen und Kirchen. Als zentrale Knotenpunkte des Netzwerks nennt der Abschlussbericht Göttingen, Berlin, Tübingen, Lüneburg, Hannover und die Odenwaldschule in Heppenheim. Und er nennt die Namen derjenigen, die Kinder sexuell missbraucht haben: Gegenwärtig könne als belegt festgehalten werden, „dass Gerold Becker, Herbert E. Colla-Müller und Helmut Kentler sexualisierte Gewalt ausgeübt haben.“ Darüber hinaus gebe es zahlreiche weitere Akteure.

Schutzmechanismen um Kentler und seine Mitstreiter greifen bis heute

Kennengelernt hatte sich der Kern des Netzwerks noch im Studentenalter im Pädagogischen Zentrum der Universität Göttingen, oder sie haben in der nahegelegenen Jugendschutzstätte „Haus auf der Hufe“ als Sozialpädagogen gearbeitet. Becker wurde Leiter der Odenwaldschule und Colla-Müller Professor für Sozialpädagogik an der Leuphana Universität in Lüneburg. Weitere Akteure besetzten ebenfalls Schlüsselpositionen in der Wissenschaft, in der Politik, in Behörden und Ämtern sowie in der Jugendarbeit. Kentler zum Beispiel schrieb auch Gutachten für die Angeklagten in Missbrauchsfällen und rühmte sich damit, dass er stets eine Einstellung des Verfahrens oder Freisprüche erwirken konnte.

Die sechs Autoren des über hundert Seiten starken Berichts machen keinen Hehl daraus, dass sie angesichts der vielen losen Enden, die auf weitere Abgründe hindeuten, eigentlich erst am Anfang der Aufarbeitung stehen. Allein das Privatleben der wichtigsten Akteure wäre eine eigene Studie wert. Vom sexuellen Missbrauch der Pflegekinder oder von Heimkindern, die auf Urlaubsreisen mitgenommen wurden, zeugen Berichte der Betroffenen und Briefe der Akteure. Weitaus komplexer sind die Strukturen, die der jahrzehntelang gewachsene Pädophilen-Ring aufgebaut hat. So belegen etwa Akten des Berliner Jugendamtes, dass Kentler und seine Vertrauten sich immer an die gleichen Mitarbeiter gewandt haben, um Jungen zu vermitteln.

Die „Institutionalisierung der Gewalt“ und deren systematische Duldung trotz eindeutiger Hinweise auf pädophilen Missbrauch beschäftigt nun seit vergangener Woche sämtliche Medien vom Spiegel bis zur FAZ. Auffallend ist dabei der historisierende Blick auf die mächtigen Strukturen, die das Netzwerk aufgebaut hatte. Doch die Wissenschaftler betonen, dass die Schutzmechanismen um Kentler und seine Mitstreiter bis heute greifen. Sexualisierte Gewalt werde bagatellisiert und als Teil des damaligen Zeitgeistes beschrieben. Jedoch hätten Akteure der wissenschaftlichen Sozialpädagogik als auch der Sexualpädagogik bis heute wirkende Diskurse geschaffen, „die als Verdeckungsmodi sexualisierter Gewalt in der Kinder- und Jugendhilfe beschrieben werden können“, heißt es in der Studie. Zu dem Netzwerk gehörten auch Wissenschaftler, die „die Schriften Helmut Kentlers weiterhin rezipiert haben beziehungsweise rezipieren“ und sich somit nicht von ihm und seinen Positionen und Handlungen distanzierten.

Was fördert Berlins Jugendsenatorin?

Kaum einer der zahllosen Zeitungsberichte erwähnt, dass Kentler der Nestor der „emanzipatorischen Sexualpädagogik“ war. Die Sexualpädagogik, die heute von der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung und pro familia in moderne sexualpädagogische Konzepte gegossen und in sämtlichen Schulen und Kitas angewendet wird, beruht – teils noch wörtlich – auf der pädophilen Pädagogik Helmut Kentlers. Die Unwissenheit über die Herkunft der heute üblichen Sexualpädagogik – oder das absichtliche Ausblenden – kann zu skurrilen Szenen in der Politik führen.

So sprach Berlins Jugendsenatorin Katharina Günther-Wünsch (CDU) bei der Vorstellung des Abschlussberichts von „unsäglichen Experimenten“, die während des bedrückendsten Kapitels der Geschichte der Berliner Kinder- und Jugendhilfe durchgeführt worden seien. Doch nahezu zeitgleich wurde unter der Verantwortung von Günther-Wünsch ein Entwurf für ein neues „Berliner Bildungsprogramm für Kitas und Kindertagespflege“ öffentlich, der einer Phantasie Kentlers entsprungen zu sein scheint:

Kleinkinder im Alter von null bis sechs Jahren sollen lernen, „Lustgefühle am eigenen Körper“ zu genießen, heißt es in dem Entwurf, und weiter: „Kinder entdecken ihre eigenen Geschlechtsteile, erforschen sie intensiv und möchten diese Erfahrungen mit anderen Kindern teilen. Sie lieben es zu spielen und entdecken ihren Körper zum Beispiel über Rollen- oder Bewegungsspiele.“ Die Kinder sollen ihre Sexspiele „mit gemeinsamen Absprachen“ begleiten und eine gegenseitige anale oder orale Penetrierung, wenn möglich, vermeiden – „aufgrund des Verletzungsrisikos“. Ziel sei es, dass die Kinder insgesamt „eine sexual-freundliche und sinnesfördernde Haltung“ entwickeln. Zwar hat die Berliner Bildungsverwaltung der Einrichtung von Sexräumen in Kindertagesstätten eine Absage erteilt, doch fast sämtliche sexualpädagogischen Konzepte und auch die Konzepte zur Missbrauchsprävention, die in Kitas kursieren, beruhen oft wortgetreu auf Kentlers emanzipatorischer Sexualpädagogik.

Kentlers pädophile Pädagogik hat heute Monopolstellung inne

Kentler hat seine pädophilen Phantasien in eine pseudowissenschaftliche Pädagogik fließen lassen, die an die Ideen der sexuellen Befreiung anknüpft. Kinder seien vom Säuglingsalter an sexuelle Wesen. Ihre Sexualität sei eine von Geburt an zu fördernde Grundfähigkeit, die wie Sprechen oder Laufen durch Übung erlernt werden müsse. Jedes Kind habe ein Recht auf ein eigenes Sexualleben. Daher sei es die Aufgabe der Sexualerziehung, Kindern und Jugendlichen „Begierde und Lust“ nach dem Prinzip ‚Lernen durch Tun‘ zu ermöglichen und sie in eine selbstbestimmte Sexualität einzuführen. „Genau diese Befreiungsrhetorik wird zu einer pädagogischen Begründungsform, um die Grenzen zwischen kindlicher und erwachsener Sexualität zu verwischen“, heißt es auch in der Hildesheimer Studie.

Kentlers pädophile Pädagogik ist auf übergriffige Interaktion und die Zerstörung der Schamgrenzen ausgerichtet. Sie hat in Kitas und Schulen eine unangefochtene Monopolstellung inne, jüngst groteskerweise immer öfter unter dem Label „Missbrauchsprävention“. Wie es zur flächendeckenden Verbreitung der „emanzipatorischen Sexualpädagogik“ kommen konnte, hat DemoFürAlle mehrfach thematisiert, zum Beispiel ausführlich hier und hier. Bleibt zu hoffen, dass die Forscher aus Hildesheim ihre Studien, wie angekündigt, fortführen, und dabei Kentlers Wirken als Sexualreformer und Begründer der heute verbreiteten Sexualpädagogik herausarbeiten – so deutlich herausarbeiten, dass auch der Berliner Senat nicht zum zweiten Mal beide Augen vor dem sexuellen Missbrauch im Rahmen pädagogischer Settings verschließen kann.

Der Beitrag erschien zuerst auf der Website demofueralle.de.

 

Dr. Martin Voigt ist Publizist und Jugendforscher mit Schwerpunkt auf Identitätsentwicklung von Jugendlichen im Zusammenhang mit sozialen Medien.

Foto: DFA

Sie lesen gern Achgut.com?
Zeigen Sie Ihre Wertschätzung!

via Paypal via Direktüberweisung
Leserpost

netiquette:

finn waidjuk / 02.03.2024

@David Mattas: Sie haben in Ihrer Aufzählung noch den Denunzianten vergessen. Aber ansonsten liegen Sie zu 100% richtig. Und leider muss man ja ab und zu das Haus verlassen.

Horst Jungsbluth / 02.03.2024

Läuft in unserem Staat überhaupt noch etwas im Sinne von “gesellschaftsstabilisierenden Regeln, Tabus, Konventionen, Sitte und Moral”, wie es Dr. Lucas ausgedrückt hat? Es sieht eher nach dem Gegenteil aus und mit Sicherheit steckt da sogar eine teuflische Strategie dahinter, wobei auffällt, dass meist die “Grünen”  in diesen Sümpfen waten. Bei den Drogen ist es ähnlich, da wollte einst die Berliner Familiensenatorin Klein sogar Heroin freigeben und es wurde damals auch ganz klar mit dem Slogan “Mit dem Joint in der Hand den Staat zerschlagen” die Devise ausgegeben.  Ich habe oft über die modernen “Dr. Mengeles” geschrieben, die ich in den O-Bereichen verorten konnte, aber es geht wohl weit darüber hinaus. Unsere Journalisten, die, wie kürzlich zu erfahren war, bis zu 2 Millionen Euro im Jahr verdienen, kümmern sich um solchen “Kleinkram” nicht, sie sind eher dabei, derartiges zu unterdrücken, Popanze aufzubauen, Phantome zu jagen und urplötzlich “Nazis” zu entdecken, die sie nicht wahrgenommen haben, als die noch am Leben waren, weil man ja selber dabei war. Die “Ampelregierung” die gerade mit Feuereifer dabei ist, all das zu zertrümmern, was die Bundesrepublik Deutschland einst stark gemacht und Ansehen verschafft hat, will ein “Demokratieförderungsgesetz” erlassen, was eher nach DDR oder Russland klingt.

Tobias Kramer / 02.03.2024

War da nicht auch mal was mit der CDU in Sachsen vor vielen Jahren, was bis heute nicht restlos aufgeklärt wurde bzw. gar nicht aufgeklärt werden sollte und wo die Beteiligten teilweise noch heute in hohen Ämtern sind? “Sachsensumpf ist ein Schlagwort für eine bislang nicht gänzlich aufgeklärte Affäre um die angebliche Verwicklung hochrangiger Persönlichkeiten aus Justiz, Politik, Verwaltung und Wirtschaft in die Prostitution Minderjähriger, in Immobiliengeschäfte und die damit in Zusammenhang stehenden kriminellen Machenschaften in Sachsen, insbesondere in Leipzig.” (Wiki)

Ingo Minos / 02.03.2024

Es waren übrigens in Berlin die Bezirke Schöneberg und Kreuzberg, die sogenannte Pflegekinder vorrangig bei entsprechenden alleinstehenden Männern untergebracht haben. Die Jugendämter in diesen Bezirken sind die längste Zeit von Stadträten der SPD geführt worden. Entsprechende Zuweisungen erfolgten im Regelfall durch und mit Schlußzeichnung der Stadträte, weil damit auch erhebliche Kosten verbunden waren- monatlich haben die “Pflegeväter” mehrere tausende DM erhalten. In dem auf YouTube verfügbaren Film von Rosa von Praunheim DIE JUNGS VOM BAHNHOF ZOO aus dem Jahr 2011 erzählt einer dieser Jungs, der vom Jugendamt Schöneberg entsprechend untergebracht wurde, von seinem Schicksal. Sein “Pflegevater” hatte eine Wohnung in fußläufiger Nähe zum Rathaus Friedenau im Bezirk Schöneberg, wo seinerzeit das Jugendamt Schöneberg den Verwaltungssitz hatte. Der “Pflegevater”, einschlägig wegen entsprechender Sexualstraftaten vorbestraft und fortwährend in Erscheinung getreten, muß wohl gute Beziehungen zum Pflegedienst des Jugendamtes, welches in fußläufiger Nähe zu seiner Wohnung lag, gehabt haben. In einer Einstellung des Films DIE JUNGS VOM BAHNHOF ZOO sieht man den missbrauchten Jungen im erwachsenen Alter, wie er in der Rheinstraße, wenige Meter vom Rathaus Friedenau entfernt, daß Haus zeigt, wo er bei seinem “Pflegevater” untergebracht war. Es handelt sich übrigens um ein Haus mit großen Wohnungen. Eine Etage unter der Wohnung dieses “Pflegevaters” war auch noch eine Arztpraxis für Haut- und Geschlechtskrankheiten untergebracht. Die verantwortlichen Stadträte und Dienstkräfte leben zum Teil noch. Einer von denen hat auch noch Karriere gemacht- vom Sozialinspektor Besoldungsgruppe A9 zum Magistratsdirektor Besoldungsgruppe A15 und Leitender Fachbeamter eines Jugendamtes. Der hat heutzutage immer auch noch einen Account nicht nur auf Facebook!

Peter Holschke / 02.03.2024

Das Kinder ihren Schändern zugeführt werden, ist eine Ausprägung der Sklaverei. Und da stehen wir nun. In Deutschland erregt man sich gern, über die frühere Sklavenhaltung in den USA, wobei in Deutschland bis 1945 ein gigantisches Sklavenhalterregime unterhalten wurde. Mit Millionen KZ-, Zwangsarbeiter-, Fremdarbeitersklaven. Und der Frontsoldat ist auch nur ein Sklave, ein Gladiator im Massenkrieg, auf Gedeih und Verderb seinen Sklavenhaltern ausgeliefert. Dienstverpflichtung, Arbeitsplatzbindung, Pflichtjahr, HJ und Arbeitsdienst passen da rein. Der Frieden ist die Fortsetzung des Krieges, mit anderen Mitteln. Steuerzahler, Maßnahmeempfänger und demnächst wieder der Ostkämpfer, sind ein Schatten und Nachhall einer Sklavenhalterregime-Maschinerie. Daher, die sexuelle Versklavung von Frauen und Kindern, passt in das Post-NS-Regime und es ist kein Wunder, dass diese Leute sich für liberal, tolerant und aufgeklärt gehalten haben.

Detlef Rogge / 02.03.2024

Sehr geehrter Herr Schuster. Danke für Ihre erhellende Darstellung des Phänomens Pädophilie aus einer Perspektive, die mir bislang fremd war. Pädophilie, wie von mir angenommen, als Merkmal individueller Abartigkeit oder in Deutschland gleichermaßen als zugespitzter Ausdruck fortwirkender pathologischer mütterlicher Sozialisation? Ein interessanter Aspekt, den es zu beachten gilt. Genau solcher Leserbriefe wegen, Herr Schuster, lohnt es sich, die Achse zu lesen. Von der bekannten Herzlosigkeit deutscher Mütter bin ich verschont geblieben oder zeigt sie sich subtil gar als Überfürsorglichkeit? Zumindest ist mir Dressur und Härte in der Erziehung nicht erinnerlich, durchaus eine Ausnahme für Jungs des Jahrgangs 1954, wie ich aus Erzählungen von Schulfreunden weiß. Vater, ein einfacher Mann, Jahrgang 1920, schwer traumatisiert durch seine Kriegserlebnisse, war der NS-Ideologie gegenüber resistent geblieben. Ein Jugendfreund gleichen Jahrgangs wie ich selbst und späterer Psychologe (homosexuell mit links-grüner politischer Ausrichtung) erwähnte kürzlich im Gespräch genau das, was im heutigen Artikel auch thematisiert wird. Das sog. Selbstbestimmungsrecht des Kindes auf sexuelle Entfaltung; wäre dieses einverstanden, so wäre auch gegen Sex mit Erwachsenen nichts einzuwenden. Unglaublich, derartige Thesen heutzutage noch zu hören. Madame konnte kaum an sich halten. Pädagogisches Einwirken haben wir uns erspart. Lese ich ihren Beitrag, Herr Schuster, fällt mir ein und auf, dessen Mutter war die Ausgeburt von Herzlosigkeit, sein Vater einst NS-Funktionär. Fortwirkende Traditionslinie unter anderen politischen Vorzeichen?

finn waidjuk / 02.03.2024

Von der Politik ist hier keine Hilfe zu erwarten, schon gar nicht wenn die grüne Kinderfickerpartei ihre schmierigen Finger mit im Spiel hat, also praktisch überall in Deutschland. Aber ich frage mich erschüttert, was sind das für Eltern, die ihre Kinder in solche als Kindergärten getarnte Puffs schicken? Was sind das für Erzieherinnen, die sich zum Zuhälter für Päderasten machen? Warum interessiert es die Öffentlichkeit einen Dreck, wenn die Kinder, die unsere Zukunft sind, in einem Alter, in dem sie noch nicht einmal einen Löffel halten können, das Wichsen lernen sollen? Will man sie möglichst früh zum “Fickvieh” (Akif Pirincci) für die “Schutzsuchenden” und abseitige Politiker abrichten? Ich fürchte, ich muss hier Herrn @Johannes Schuster recht geben, wenn er sagt, dass es in Deutschland keinen Quadratmeter mehr gibt, der gesund ist.

Karl Napp / 02.03.2024

Nach der Veröffentlichung der Studie sind wahrscheinlich deutschlandweit Demos zum Schutz von Kindern zu erwarten. Gut so!

Weitere anzeigen Leserbrief schreiben:

Leserbrief schreiben

Leserbriefe können nur am Erscheinungstag des Artikel eingereicht werden. Die Zahl der veröffentlichten Leserzuschriften ist auf 50 pro Artikel begrenzt. An Wochenenden kann es zu Verzögerungen beim Erscheinen von Leserbriefen kommen. Wir bitten um Ihr Verständnis.

Verwandte Themen
Martin Voigt, Gastautor / 01.04.2024 / 14:00 / 11

Neue Trans-Kinder-Leitlinie: Konsens statt Evidenz

Trans-Ideologie ante portas: Der neuen Leitlinie zur Behandlung minderjähriger Trans-Patienten mangelt es an wissenschaftlicher Evidenz. Sie ist nun eine "Konsens-Leitlinie". Pubertätsblocker, Hormone und Brustamputation; Selbstbestimmung…/ mehr

Martin Voigt, Gastautor / 18.03.2024 / 12:00 / 19

Pubertätsblocker-Verbot: Wer folgt dem Beispiel Englands?

In Großbritannien bekommen Kinder und Jugendliche, die sich als Transgender identifizieren, künftig keine Pubertätsblocker mehr. Das sollte auch die Debatte in Deutschland beeinflussen. Laut einem…/ mehr

Unsere Liste der Guten

Ob als Klimaleugner, Klugscheißer oder Betonköpfe tituliert, die Autoren der Achse des Guten lassen sich nicht darin beirren, mit unabhängigem Denken dem Mainstream der Angepassten etwas entgegenzusetzen. Wer macht mit? Hier
Autoren

Unerhört!

Warum senken so viele Menschen die Stimme, wenn sie ihre Meinung sagen? Wo darf in unserer bunten Republik noch bunt gedacht werden? Hier
Achgut.com