Bericht Frau Lengsfeld: “Ich bin mir sicher, dass es nicht unüblich war, dass eine Partei auf zwei Parteitagen ihre Kandidaten bestimmte. An ein Ereignis erinnere ich mich genau. Die Bundestagswahl 1990 fand in zwei Wahlgebieten statt, die der ehemaligen DDR und der BRD entsprachen. Nach dem desaströsen Ergebnis, das Bündnis 90/Grüne bei der Volkskammerwahl erzielt hatten, galt es als unsicher, ob es die 5%-Hürde in den Neuen Ländern überspringen könnte. Deshalb machten die Grünen NRW das großzügige Angebot, zwei Bündnisgrüne Ost nachträglich auf ihre bereits aufgestellte Liste zu setzen. Es fand ein zweiter Parteitag statt, auf dem Wolfgang Templin und eine Frau der Frauenpartei auf aussichtsreiche Listenplätze gesetzt wurden. Das war keine Fortsetzung des alten, sondern eine neuer Parteitag – und es wurde nicht beanstandet. Ein Präzedenzfall, der für alle Gültigkeit haben sollte.” Aber es wird natürlich immer mit zweierlei Mass gemessen, vor allen Dingen, wenn es um die AfD geht. Und noch eins, nur die wenigsten Wähler der AfD sind Protestwähler, sondern Anhänger der politischen Richtung, die diese Partei vertritt.
Tja, wäre ich ein Sachse, der den sechzig Prozent nicht linker/grüner Gesinnungsträgern angehört (und ich bin passionierter Nichtwähler mit eng begrenzten Sympathien für die dortige AfD), ich wüsste nun, wem ich meine Erststimme geben würde. Ganz einfach nur aus Protest gegen eine himmelschreiende Manipulation, die wohl auch dem guten Erich damals ins Mark gefahren wäre ob ihrer Dreistigkeit.
Die AfD Sachsen wird den ganzen Vorgang sicherlich auf dem Rechtsweg klären lassen, vielleicht (bin da juristisch nicht bewandert) Eilanträge etc.. Sie wird jedenfalls unabhängig vom Ausgang durch ständige Medienpräsenz in der Öffentlichkeit / beim Wähler von der ihr zugewiesenen Opferrolle profitieren.
AfD-Wähler, die keine AfD-Anhänger sind?
Sehr geehrter Herr Grimm, das ist zwar jetzt etwas ungewöhnlich, aber es hilft nix. Ich würde gerne hier die Gelegenheit nutzen und allen Sachsen - wirklich allen - meine Verehrung und tiefe Verbundenheit aussprechen. Es ist schön dass es euch gibt ! Ihr seid das Gallien Deutschlands. Eine Insel derer die sich trotz erheblichen Widerstands nicht unterkriegen lassen. Weiter so. Bei uns in Bayern sind leider in vielen Bereichen schon die Auswirkungen der “spätrömischen Dekadenz” festzustellen. Wobei ich die letzte Hoffnung noch nicht aufgegeben habe. Schaut man von hier nach Bremen und Berlin hat man immer noch Beispiele die einem das Gruseln lehren !
Betrug der Wähler bei der Europawahl („Spitzenkandidatin“ v.d.Leyen) durch die Ratsmitglieder, Betrug der Wähler bei der Sachsen-Wahl durch den scheinheiligen Landeswahlausschuss: Das ist das zur Fratze verkommene Gesicht der Demokratie.
Herr @Schuster, selbst die aufrechten Verteidiger der Demokratie führen bei ihren apologetischen Ausführungen zum AFD-bashing und der offensiven Benachteiligung der AFD das erfolgreich propagierte Image des ‘Schmuddelkindes’ unterschwellig mit. Zwischen den Zeilen liest der aufmerksame und sensible AFD-Wähler die Absicht des Schreiberlings, sich nicht allzu sehr mit der AFD gemein zu machen, den eigenen politischen Standpunkt wage zu halten, sich zu distanzieren. Das kann man einerseits als eine bemüht ‘objektive Haltung’ des Autors anerkennen, der gerade in dieser Distanz die Allgemeingültigkeit der gesellschaftlichen Spielregeln unbedingt eingehalten wissen möchte. Andererseits wird in der realen Darstellung der politischen Verhältnisse klar, daß eine demokratisch gewählte Partei von a l l e n anderen Parteien in ihren Grundrechten massiv beschnitten wird, Anmahnungen an die vermeintlichen Demokraten im agitatorischen Kreuzfeuer untergehen. Will sagen, die Wahl der AFD ist die einzige Möglichkeit gegen den Zerfall der Demokratie anzuwählen. Ausgewogenheit und Fairness, bürgerliche Noblesse sind in Zeiten von Claudia Roth, Kahane, Merkel und der ganzen roten Ursuppe verschwendete Energie. Herr Grimm bringt, dankenswerterweise, das Thema an die Öffentlichkeit aber natürlich innerhalb seines Meinungshorizontes, und auch wenn ich persönlich andere Nuancen vertrete, ist es das Zeichen einer pluralistischen Gesellschaft, eine Meinung neben die andere zustellen. Denken muß jeder selbst.
Um was wollen wir wetten, dass ein zweigeteilter Parteitag bei keiner anderen Partei so schamlos zur Wettbewerbsverzerrung ausgenutzt worden wäre? Die Etablierten haben keine Argumente mehr gegen uns. Deshalb wühlen sie in unseren Vorgärten verzweifelt nach irgendwelchen Steinen, die sie uns zwischen die Beine werfen können. Dies lässt Rückschlüsse zu, von welcher Sorte Mensch wir derzeit regiert werden.
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