Vor dem Beginn der ersten Prozesse um sogenannten Reichsbürger-Putsch verstarb einer der vor 458 Tagen verhafteten Angeklagten. Er war zuletzt schwer krank.
Vor mehr als einem Jahr wurden mehrere mutmaßliche Mitglieder einer Verschwörung aus dem Reichsbürgermilieu medienwirksam verhaftet. Einer von ihnen war Norbert G. aus Birkenhübel (Saale-Orla-Kreis) in Thüringen, der jetzt im Alter von 73 Jahren verstarb. Er war nach der Verhaftung zunächst in Untersuchungshaft im thüringischen Tonna, wurde aber zuletzt wegen seiner Krankheit haftverschont.
G. sollte demnächst vor dem Oberlandesgericht Frankfurt am Main angeklagt werden, Mitglied einer terroristischen Vereinigung zu sein, die die freiheitlich-demokratische Grundordnung beseitigen wolle. G. soll eine para-militärische „Heimatschutzkompanie“ geleitet haben. Allerdings hatte das Oberlandesgericht Frankfurt noch nicht entschieden, ob und wann sie das Verfahren eröffnet. Vor dem Oberlandesgericht Stuttgart soll Ende April der Prozess gegen einige der Angeklagten beginnen.
Insgesamt sind noch 26 Personen bei verschiedenen Gerichten angeklagt. Als Kopf der Verschwörung gilt Heinrich XIII Prinz Reuss. Wegen des relativ hohen Alters vieler Angeklagter wurde in manchen Medien von einem „Rollator-Putsch“ gesprochen.
(Quellen: MDR, Berliner Zeitung, Zeit)