Die deutsch-israelische Gesellschaft ruft zu einer Kundgebung am 22. Juli in Hannover auf:
Wir alle haben in den letzten Tagen die Fernsehbilder gesehen: Inszeniert von einer zynischen Terroristenorganisation, wurden zwei Särge an die israelischen Angehörigen übergeben, die bis zum Ende ein Fünkchen Hoffnung hatten, ihre Männer bzw. Söhne lebend zurück zu erhalten. Diese Hoffnung wurde von der Hisbollah gezielt instrumentiert um Israel genau zu dem Deal zu nötigen, der nun stattgefunden hat.
Gegen 2 tote israelische Soldaten wurden dem Libanon 5 lebende „Terroristen“ und 199 Tote ausgeliefert, man stelle sich vor, Israel müsste eine solche Zahl gefallener Soldaten entgegennehmen – es würde dies wie jede zivilisierte Nation als eine menschliche Katastrophe empfinden! Nur wer den Tod mehr liebt als das Leben, kann angesichts so vieler Toter Freudenfeste feiern. Solche Leute lieben auch Mörder wie Samir Kuntar, der zwei Menschen erschoss und noch Minuten vor seiner Gefangennahme einem vierjährigen Mädchen den Schädel zerschmetterte. Selbst der libanesische Regierungschef Fouad El Sanioura, den unsere Medien noch vor kurzem als „westlich orientiert“ bezeichneten, erweist diesem Killer die Ehre. Dies zeigt eine moralische Depravierung, wie sie in weiten Teilen der arabischen und islamischen Welt verbreitet ist. Nichts demonstriert den Unterschied zwischen humaner Gesellschaft und Barbarei krasser, als die Reaktionen auf den Leichenaustausch in beiden Ländern: Trauer um die Opfer hier, Hasstiraden und Triumph dort.
An allen Grenzen, an denen die israelischen Friedenskräfte ein Nachgeben durchgesetzt haben, hat Israel Raketenbeschuss und die Infiltration durch Mordkommandos geerntet. Die Voraussetzung für einen Frieden, den nicht nur die Israelis, sondern auch viele Menschen in der arabischen Nachbarschaft herbeisehnen, ist eine grundlegende Änderung innerhalb der arabischen Gesellschaften. Ohne eine grundsätzliche Ablehnung von Gewalt – auch gegen „Zionisten“ wie das vierjährige Mädchen und sein Vater – ohne die Erkenntnis, das Judenmord kein Freiheitskampf sondern eben nur verabscheuungswürdiger Mord ist, wird es keinen Frieden in der Region geben.
Im Libanon wird gefeiert. Mit Staatsempfang für Samir Kuntar und Feuerwerk. Süßigkeiten werden an Kinder verteilt und freudehupende Autokorsos fahren durch Beirut. Hisbollah, libanesische Regierung und ein fanatisch aufgestachelter Mob feiern die von Nasrallah versprochenen künftigen Siege. Das darf in der westlichen Welt nicht hingenommen werden! Wenn wir hierauf nicht reagieren, lassen wir die Terroristen in dem Glauben, dass Sie auch in Deutschland, in Europa und weltweit Anschläge durchführen und die Attentäter freipressen können. Wer skrupellos ein kleines Kind erschlägt, hält einen nuklearen Anschlag wo immer in der Welt für eine noch größere Heldentat!
Wir trauern mit der israelischen Gesellschaft um die Opfer, beileibe nicht die einzigen israelischen Soldaten, die in diesem Konflikt ihr Leben lassen. Wir wünschen Israel und auch den friedenswilligen Menschen in der libanesischen und palästinensischen Gesellschaft, dass dieser Konflikt bald zu Ende geht. Unser Beitrag hierzu muss es sein Israel als Teil unserer westlichen Wertegemeinschaft beizustehen.
Zur Veranstaltung am
Dienstag, dem 22.07.2008, um 18.00 Uhr
in der Marktkirche Hannover laden wir ein.
Begrüßung durch Frau Pastorin Kreisel-Liebermann
Lithurgie El Male Rachamim, Andrej Sitnov,
Kantor der Jüdischen Gemeinde Hannover, Haeckelstraße
Es sprechen:
Kay Schweigmann-Greve, Deutsch-Israelische Gesellschaft, Hannover
Vertreter der Landeshauptstadt Hannover (OB angefragt)
Doris Klawunde, stellvertretende Präsidentin der Region Hannover
Wolfgang Raupach-Rudnik, Evangelische Kirche Hannover
Gabor Lengyel, Liberale Jüdische Gemeinde Hannover
Musikalischer Ausklang
Es wird ein Kondolenzbuch für Ehud Goldwasser und Eldad Regev ausliegen