Wirklich „ekelhaft“ ist, um ein Wort aus dem Artikel aufzugreifen, dass Merkel in ihrem Verhalten unterstützt und befeuert wird. Obwohl diejenigen, die das tun, die hier aufgeführten offenkundigen Tatsachen kennen- die Spatzen pfeifen sie doch von den Dächern, wie das Sprichwort so schön sagt. „Ekelhaft“ ist beispielsweise die Lüge, unsere Grenzen seien offen. Zwar bestimmt die Bundespolizei seit Monaten nicht mehr, wer das Bundesgebiet betreten darf und wer nicht. Aber offen sind die Grenzen mitnichten. Denn die Banden der Schleuser bestimmen jetzt, wer herkommen darf und wer zu Hause bleiben muss. Weshalb reagiert der Bundestag nicht angemessen? Weshalb lassen die Abgeordneten es sich bieten, wenn die Kanzlerin ihre politischen Erklärungen nicht im Hohen Haus sondern in einer Séance im Fernsehen abgibt? Wieso gibt es beispielsweise kein vernünftiges Einwanderungsgesetz, wie im Artikel zu recht angemahnt wird? Weshalb muss ein ehemaliger Reporter hier im Artikel daran erinnern, wie man mit echten Kriegsflüchtlingen umzugehen hat, wie man in diesem Fall gesetzestreu und erfolgreich handeln kann? Kennt denn das gesamte diplomatische Korps das hier geschilderte Vorbild des Umgangs mit den bosnischen Kriegsflüchtlingen nicht? Es läuft im übrigen alles so ab wie damals nach der sog. Energiewende. Die es besser hätten wissen müssen, die Funktionäre der Verbände der Industrie beispielsweise, schwiegen und klatschen Beifall. Hinter vorgehaltener Hand mokierte man sich über die Kanzlerin und versuchte, seine Schäfchen irgendwie ins Trockene zu bringen. Das war „ekelhaft“. Und das Beifallklatschen aller, die es in der jetzigen Krise besser wissen müssten, ist ebenfalls ekelhaft.
Es wird ja viel darüber spekuliert, welche Ziele Merkel letztendlich verfolgt, vor allem ja auch deshalb, weil sie selbst keine Auskunft geben mag. Ich denke, es ist Ausdruck machiavellistischen Machtstrebens, auch erkennbar an ihrem Verhalten bei der “Energiewende”. Sie wählt einen gesinnungsethischen Ansatz und ist in Deutschland damit sehr erfolgreich: die Erhaltung der Gattung, Rettung der Menschheit, usw. Wer kann da schon dagegen sein. Sie ist dabei, einen Ein-Parteien-Staat zu formen. Die Einwanderer sind jedoch bloß Mittel zum Zweck. Deren weiteres Wohlergehen hängt ja nicht von Merkel ab, sie kann als Gesinnungsethikerin bei Problemen jederzeit sagen: ” ... nicht mein Fehler, Amtsleiter xy hat versagt.” Sie bedient brachliegende religiöse Bedürfnisse in der dt. Bevölkerung. Diese Erkenntnis verbindet sie mit den Grünen. Nun versucht Merkel das gleiche Spiel auf europäischer Ebene, um eine deutsche Vorherrschaft zu etablieren. Das scheitert. Im Machtkampf darum, wie das zukünftige Europa aussehen soll, wird sie eine Niederlage einstecken.
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