@Marcel S.: Wie wahr.
Le droit des armes, Spielregeln für den Krieg. Traurige Erkenntnis, Ruhm erlangt eine Armee nicht dafür, sich an Regeln gehalten zu haben, sondern allein für den Sieg. Reguläre Armeen scheuen den Häuserkampf wie der Teufel das Weihwasser. Als probates Mittel galt in der Vergangenheit die Belagerung von Städten. Neben Bomben und Granaten, der Hunger als legitime Waffe. Hinderlich und lästig für beide Seiten, das schmerzempfindliche Zivil. Für dessen Schicksal trug allerdings das Militär der Verteidiger die Verantwortung. Erst nach Kapitulation war der Angreifer verpflichtet, Sorge für die Zivilisten zu tragen. Vor der förmlichen Übergabe durfte der Belagerer auch überlaufendes Zivil in die Stadt zurückschicken. Leider weiß ich nicht zu sagen, wie die Modalitäten einer Belagerung heutzutage geregelt sind, zudem es sich bei der Hamas um irreguläre Kombattanten handelt. Schwierig für die IDF.
Viele Kommentatoren verlangen von Israel eine “humanitäre” Kriegsführung, die sich eher die Zunge abbeißen würden, als das Gleiche von Hamas oder anderen Arabern zu verlangen. Mich empört das. Ich kann es mir nur so erklären, dass sie wissen, dass jeder humanitäre Appell an die arabische Seite sowieso sinnlos wäre. Damit haben sie recht. Genau das sollte ihnen verbieten, Israel zu ermahnen. Wenn Hamas das Kriegsrecht einhielte, etwa seine Kämpfer mit klar erkennbaren Uniformen ausstattete, keine menschlichen Schutzschilde nähme, keine Waffen und Abschussrampen unter Schulen, Krankenhäusern und Moscheen unterhielte, dann könnte Israel humanitäre Verpflichtungen einhalten und würde es als Macht mit westlichem Ethos selbstverständlich tun. Dazu braucht es absolut keinen Appell.
Ja, Krieg ist kein Gesellschaftsspiel.
Die aktuelle israelische Führung hat sich dazu entschlossen mit Terroristen in der Nachbarschaft zu leben. Der IDF ist bewußt, daß man Terroristen nicht trauen kann, nicht trauen darf. Die IDF muß der eigenen Bevölkerung also eine bedingungslose Sicherheit garantieren. Kann sie diese Sicherheit nicht garantieren, was gerade geschehen ist, muß sie die Terroristen eliminieren . Das ist allerdings nicht so einfach. Die Sovietunion und unsere real existierende DDR ist daran gescheitert, den Landsleuten Sicherheit mit effektiven Geheimdiensten und einem überbordenden Überwachungssystem zu garantieren. Der Versuch war einfach zu teuer und mußte scheitern. Israel will es nun besser machen. Na denn man Tau.
Der tiefe Graben zwischen philosophieren über die Rechtsgrundlagen und die Realität! Urteilen wird der Sieger, bzw. die Machtverteilung nach tausenden (hoffentlich nicht Millionen) von Toten. Da Deutschland fertig hat, versucht es sich zwischen muslimischer Welt und “Wertewesten” in eine dunkle Ecke zu drücken, aus der es dann steinmeiert: ” Die moralische Haltung ist unverrückbare Staatsraison”...
Die schlichte Frage ist doch, was Israel tun darf und tun muss, um eine neuerliche Massaker durch die Hamas an seinen Buerger zu verhindern. Dass diese Frage in Sch’land etwas anders beantwortet wird, ist angesichts des Selbsthasses und der Opferung der Indigenen verstaendlich. Ich sehe keine Alternative als die Vernichtung der Hamas unter billigender Inkaufnahme des Todes ihrer Helfer, Unterstützer und Waehler. Der ernsthafte Versuch, die sogen Zivilbevölkerung, die es realiter vermutlich kaum gibt, soweit wie moeglich zu verschonen ist recgich wie moralisch voellig ausreichend. Noch einmal : Es geht um die Verhinderung weiterer Massaker an Zivilisten und dem Staat kommt hier eine absolute, unbedingte Garantenpflicht zu. Fuer neurotisch/ traumatisierte, die schon bei gewissen, gerne auch gestellten, “Bildern” ein Problem haben, unerträglich. Aber die werden von der Evolution auch entsprechend behandelt.
Ich verfolge das Thema Israel seit über 50 Jahren: Es ist alles, wirklich alles gesagt! Jan Tomaschoff bringt es mit seiner Zeichnung vom 21.10 2023 auf den Punkt.
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