Rainer Bonhorst / 07.01.2016 / 15:00 / 5 / Seite ausdrucken

Kölle Alaaf

Kaum haben tausend nahöstlich-nordafrikanisch aussehende Männer in Köln mehr als hundert Frauen gejagt, begrabscht und misshandelt, da heißt es gleich wieder voreilig, in Köln hätten tausend nordafrikanisch-nahöstlich aussehende Männer mehr als hundert Frauen gejagt, begrabscht und misshandelt. Tut sich da nicht ein neuer Abgrund an Islamophobie auf? Nur weil über hundert Frauen als Zeugen aussagen, sie seien von nordafrikanisch-nahöstlich aussehenden Männern gejagt, begrabscht und misshandelt worden, sollen wir glauben, dass sie von nordafrikanisch-nahöstlich aussehenden Männern gejagt, begrabscht und misshandelt wurden? Dabei handelt es sich doch um Zeugenaussagen von Frauen, die es offensichtlich versäumt haben, sich eine Armlänge von fremden Männern entfernt zu halten, wie es ihre Bürgermeisterin so überaus klug fordert.

Was wissen wir denn Genaues? Wer waren diese Männer wirklich? Sicher, es gibt bisher keine Zeugenaussagen, die unter den Grabschern animistische Pygmäen oder buddhistische Ostasiaten entdeckt hätten. Betrunkene Norweger wurden auch nicht gesichtet. Aber kann man das im Dunkeln so genau erkennen? Und was sagt das schon! Soll man frauenjagende, grabschende und misshandelnde Männer allein nach ihrem Aussehen beurteilen? Was weiß man denn über ihre inneren Werte? Ihre Ängste, ihre Sorgen? Sind sie nicht womöglich verzweifelte Seelen? War ihr Grabschen nach den Frauen im Grunde nicht der missverstandene Hilferuf frustrierter und verwirrter Seelen in einer menschlich kalten Umgebung? Sollte man sie nicht bedauern und betreuen anstatt sie strafrechtlich zu verfolgen oder gar des Landes zu verweisen?

Und haben die Frauen die Übergriffe nicht selbst provoziert? Allein schon durch ihre Anwesenheit bei ausgelassenen Silvesterfeiern? Warum haben sie sich nicht ein Beispiel an ihren afghanischen Geschlechtsgenossinnen genommen? Bei den Taliban hätte es sowas nicht gegeben. Da bleibt die Frau auch an Silvester daheim im Harem. Oder wenn sie rausgeht, dann in Begleitung eines männlichen Beschützers. Man weiß doch, wozu Männer in der Lage sind. Oder wenn sie mal allein raus müssen, dann im Ganzkörperschleier, der signalisiert: Ich bitte höflichst, von sexuellen Belästigungen abzusehen.

Wird es nicht Zeit, dass sich unsere Frauen im Sinne einer politisch korrekt verstandenen Integration an die textilen Sitten der Herkunftsländer unserer Neumitbürger anpassen? Ist es denn so unzumutbar, vor dem Verlassen des Hauses eine Burka anzulegen, sich beschützender männlicher Begleitung zu versichern und drei Schritte hinter dem Herrn und Meister herzulaufen? Sollte uns die Integration das nicht wert sein?

Und selbst wenn man davon ausgeht, dass es in diesem Falle nahöstlich-nordafrikanische Männer waren, die unsere leichtfertig westlich gekleideten Mädchen gejagt, begrabscht und misshandelt haben: Ist es im Sinne unserer Einwanderungspolitik wirklich sinnstiftend oder auch nur zweckdienlich, die Übergriffe so exklusiv einer Gruppe moslemischer Männer zum Vorwurf zu machen? Zeigt sich da nicht das hässliche Gesicht eines westöstlichen Kampfs der Kulturen?

Sieht die Wahrheit nicht ganz anders aus? Sind in Wirklichkeit nicht alle Männer Schweine, unabhängig von Religion oder Kulturzugehörigkeit? Sind sie nicht alle potenzielle Vergewaltiger? Ist nicht der Mann als Gattung das gefährliche Geschlecht und nicht nur der sexuell frustrierte Nahöstler? Müsste man nicht sagen: Es waren Männer, basta! Diese von Hause aus fiesen Kerle! Wäre das nicht die integrationspolitisch korrekte und genderpolitisch zeitgemäße Lagebeschreibung?

In diesem Sinne wünsche ich allen Leserinnen und Lesern ein dreifach donnerndes Kölle Alaaf. Oder auch Helau, falls sich die Sache demnächst anderswo wiederholt.

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Leserpost

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Werner Geiselhart / 07.01.2016

Klingt wie ein erfolgreicher Bewerbungskommentar für die SZ. Köstlich, aber leider zu wahr, wie ein gerade veröffentlichtes t-online Interview mit dem “Experten” Ahmet Toprak, Erziehungswissenschaftler an der Dortmunder Fachhochschule, zeigt. Zitat: “Diese Gefahr besteht immer, wenn viele Männer in einer eintönigen Unterkunft zusammenleben und dann nach entsprechendem Alkoholkonsum Mist bauen. Da kann es immer Dinge geben, die nicht mehr kontrollierbar sind. Das hat aber mit “den Flüchtlingen” nichts zu tun, sondern mit männlichem Verhalten. Die Gruppendynamik spielt dabei eine große Rolle. Das kennen wir aus unserem eigenen Umfeld: Da möchte man cool sein und keine Schwäche zeigen” oder “Eines muss ich vorab dazu sagen: Ich bin in Köln aufgewachsen und kenne die Gegend um den Dom. Die war schon in den 80er Jahren ein Problem im Hinblick auf Drogen und Taschendiebstahl. Die kriminelle Energie der Menschen passt sich ja auch oft an die Gegebenheiten an.” Und im übrigen hat das nichts mit dem Islam zu tun, im Gegenteil: “Ein religiöser Mann, sollte Frauen respektieren und sie auch nicht anfassen, beleidigen, geschweige denn vergewaltigen. In seiner Community gilt ein Mann, der eine Frau vergewaltigt oder belästigt, als ehrlos. Mit Religion hat es nichts zu tun.”

Magdalena Schubert / 07.01.2016

Sehr geehrter Herr Bonhorst, ja, die Wahrheit sieht in der Tat ganz anders aus, wenn man der Weidner Tageszeitung glauben mag. Vielleicht hat dieses politisch korrekte Blatt heute in punkto “professionelle Berichterstattung” den Vogel abgeschossen. Wir erfahren nämlich folgendes: Die Kölner Ereignisse spielen leider den braunen Rattenfängern in die Hände (noch keine Neuigkeit). Unter der Überschrift “Frauen, Furcht und Vorurteile” (eine halbe Seite!) lesen wir dann: Das Muster des sexlüsternen Fremden ist alt und RASSISTEN nutzen es für Angstmacherei. Vieles davon ist jedoch Projektion (!). Man ist selbst auf Gewalt aus, auf Sex oder Geld und schiebt es auf die anderen (oha!) Das macht es so infam. In Wirklichkeit sei es eher der verdruckste Onkel, der die Nichte missbraucht… Jetzt wissen wir es also! Infam ist nicht, was in Köln geschehen ist, sondern dass wir unsere eigene Schlechtigkeit in unschuldige Migranten hineinprojizieren. Der böse Onkel ist der wahre Schuldige! Ja, der Wahnsinn hat offensichtlich Methode. Herzlichst Magdalena Schubert

Andreas Hanfeld / 07.01.2016

Herzlich gelacht, könnte man nach der Lektüre dieses Artikels sagen, wenn man nicht wüsste was da wirklich dahintersteckt (lesenswert ist die aus dem Kölner Polizeipräsidium durchgesickerte Beschreibung der fraglichen Nacht, wohl sehr zum Ärger unserer Regierung). Offen gestanden, es ist für mich unfassbar, dass es einen Kulturkreis gibt, dessen Bewohner sich massenhaft in krimineller und widerwärtiger Weise derart ungeniert in einem Gastland aufführen. Und mir wird schlecht bei dem Gedanken, dass da keine Flüchtlinge randalierten, sondern eventuell eine 2. oder gar 3. Generation von Zugewanderten, die zwar einen deutschen Pass besitzen, in deren Gedankenwelt aber der Begriff Demokratie offensichtlich nicht vorkommt. Gratulation zur “gelungenen” Integration, Frau Merkel!

Werner Hildebrand / 07.01.2016

Trotz des traurigen Anlass einfach nur köstlich! Respekt! Entlarvt auf herrliche Weise die abwiegelnden Argumentation von Realitätsverweigerern

Ulrich Maschmann / 07.01.2016

Hallo Herr Bonhorst, vielen Dank für diesen hervorragenden Beitrag, mit dem es Ihnen in ebenso beindruckender wie erfrischender Form gelingt, in diesen mehr als bedrückenden Zeiten eines das Grundgesetz massiv überstrapazierenden staatlichen Ausverkaufs den Bogen von dem grauenhaften Massengeschehen in Köln (und zahlreichen weiteren Großstädten, wie inzwischen “scheibchenweise” bekannt wird) über die im Kontext der Flüchtlingskrise erschreckendem Ausmaß versagende Politik hin zum kurzfristig bevorstehenden Karnevalsgeschehen zu spannen !  Und bislang sprechen wir in diesem Zusammenhang nicht etwa von der politisch und medial eingeräumten hohen Terrorgefahr im Zuge von Großveranstaltungen, sondern lediglich davon, daß wir wohl integrationsfördernden Lernbedarf haben, wie man in einigen fremden Kulturen ausgelassen feiert ! In diesem Sinne retourniere ich mit dem in unseren etwas südlicheren Gefilden traditionellen dreifach donnernden, ermutigenden und verständnisvollen Helau !  

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