Achim Hecht / 14.10.2015 / 16:00 / 5 / Seite ausdrucken

Hasslinke, schmierige Rechte, jämmerlicher Liberalismus - eine Wutrede

Macht euch doch in die Hose aus Angst vor den globalen Migrationsströmen, die nun auch “uns” treffen! Ihr werdet sie nicht verhindern. Und wenn, dann nur um den Preis der Offenen Gesellschaft.

Aber wir haben tatsächlich ein Problem hier: die staatliche Umverteilung und das Schneeballsystem, das sich “Wohlfahrtsstaat” nennt (unsere Kinder werden die Loser am Ende der Kette sein). Eine Wertevergessenheit, die Rechtsstaat abhängig von der politisch korrekten Meinung oder der Herkunft macht. Die sich feige wegduckt und “unsere” Wirtschaftsbeziehungen gefährdet sieht, wenn stattdessen internationales Engament gegen iranische Bombenbauer oder widerwärtige kriegstreiberische Tyrannen in Syrien und anderswo gefordert wäre.

Eine Linke, die aus geilem, eingeübtem Hass auf “das System” eine Perversion der Aufklärung und der Offenen Gesellschaft darstellt – und noch mit dem dreckigsten Islamistenpack gemeinsame Sache macht, wenn’s denn nur ihrem “Rassismus”-Konstrukt dient, mit dem sie sich arrogant über die Ängste der Autochthonen vor den Veränderungen und Problemen, die massenhafte Zuwanderung nun einmal mit sich bringt, hinwegsetzt.

Eine Rechte, die schlichtweg zu doof ist, die Ursachen des Problems zu sehen. Die auf der schmierigen Sozialneidklaviatur spielt – weit davon entfernt, zu erkennen, dass “wir” den Weg zur Knechtschaft aus eigener Kraft gehen, ohne von IRGENDJEMAND dazu gezwungen zu werden; schon gleich gar nicht von den Menschen die hierher kommen, weil sie für sich und ihre Familien ein besseres Leben haben wollen.

Und ein jämmerlicher Liberalismus, der sich nicht entblödet, mit dem einen oder anderen Mob zu rennen, anstatt sich eindeutig… zwischen die Stühle der Demagogen zu setzen. Und dann aufzustehen:

Nicht die Flüchtlinge und Chancensucher schaden “uns”. Nein Ihr! Ihr, die Ihr immer und immer wieder das Pack legitimiert, das die freiheitliche Gesellschaft, für die Politiker wie Ludwig Erhard die marktwirtschaftlichen Grundlagen gelegt haben, abwickelt. Das den Wohlstand, den unsere Eltern erarbeitet haben, verprasst… für ein paar Wählerstimmen… für “Kindererziehungsgeld”, “Ökozulage”, “Rente mit 63″, “Mindestlohn” und all die anderen Linsengerichte!

Ihr, die von “Sicherung unserer Infrastruktur” faselt – anstatt zu realisieren, dass “unsere” Infrastruktur von einem überbordenden, ineffektiven Nanny-Staat gefährdet wird, der nach Gutdünken an seine Klientel (eben nicht nur Zuwanderer, sondern gerade auch Autochthone) das Geld anderer Leute verteilt. Ihr, die ihr aus Angst vor dem islamistischen Totalitarismus in die Knie geht (vor dem ein Gutteil derer, die aus Syrien oder Afghanistan hierher kommen, geflohen ist). Ihr, die ihr euch zu Kombattanten der Religionskrieger macht, anstatt zu begreifen, dass wir in den “sozialen Wärmestuben” der Republik im Namen des Multikulturalismus in asozialen Parallelgesellschaften diesen Totalitarismus selbst gezüchtet haben. Ihr, die ihr nicht seht, dass der Kapitalismus, die Offene Gesellschaft, die grösste Bedrohung für die Dschihadisten ist, nicht ein religiöser Kreuzzug…

… lasst uns ihre Kinder verderben. Fanta statt Fatwa! Sherry statt Sharia!

Wird dafür noch Zeit sein?

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Leserpost

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Sabine Meisner / 15.10.2015

Australien ist also keine offene Gesellschaft? Wenn verheulte Pöbelei wie hier Argumentation ersetzen würde, Lutz Bachmann könnte Kanzler sein.

Sören Snöderberg / 15.10.2015

Ihnen ist schon klar, dass der ausgeprägte Antisemitismus und der religiöse Eifer nicht erst jetzt mit den (”)Flüchtlingen (”) ins Land schwappt? Die Kinder saufen längst Fanta und fressen Butterkekse. Die westlichen Annehmlichkeiten kennen die längst. Nur am Freitag schwurbelt wieder der Imam von der Kanzel und lädt die neuesten Updates auf den Chip und dann kommts wieder, das gute Gefühl, dass man soviel besser ist als der verweichlichte deutsche “Mann”, dass die Schwestern soviel ehrhafter sind als die deutschen Schlampen. Klüger ist man eh. Zum Fantabrauen und Butterkeksbacken wirds schon reichen, wenn man erst die Baukräne voll dekoriert hat. Das ist das Problem. Bleibt mir weg mit “Köpfe und Herzen gewinnen”. Da gibt es nichts (!) zu holen. GAR NICHTS!

Karsten Dahlmanns / 14.10.2015

Naja, Milton Friedman würde einwenden: Es gibt keine Fanta, die nichts kostet. Selbiges gilt für den Sherry. Aber ernsthaft: Sie argumentieren mit Popperschen Begriffen (“offene Gesellschaft”) pro-liberal, also gegen den überbordenden Sozialstaat. Dagegen ist nichts einzuwenden. Allerdings würde ich mir einige Gedanken über Wilhelm Röpkes Kritik am “liberalen Immanentismus” machen - Popper hat in dieser Hinsicht wenig zu sagen, weit weniger als Röpke und F.A. Hayek -, bevor ich der “Rechten” im Ganzen und zur Gänze attestiere, sie spiele auf der Sozialneid-Klaviatur. Es scheint doch immerhin nicht ausgeschlossen, daß vor solcher Masseneinwanderung Sorgen bezüglich der kulturellen Grundlagen unseres Gemeinwesens am Platze seien. Und: F.A. Hayek hatte gegen ein soziales Netz für die Grundsicherung wenig einzuwenden; erinnern Sie sich an die einschlägigen Stellen im Werk des Nationalökonomen? Die Wunsch, bestimmte Elemente des Sozialstaats zu erhalten - und gegen diejenigen, welche nie dafür bezahlt haben, zu verteidigen -, ist also nicht per se antiliberal. Doch natürlich haben Sie recht, was die gegenseitige Ausbeutung und den Diebstahl per Stimmzettel betrifft, die Linsengerichte “Rente mit 63”, “Mindestlohn” usw. usf. Was sollen wir machen? Frédéric Bastiat verschenken, häufig und großzügig.

Christian Speicher / 14.10.2015

Ich fürchte, dass eine libertäre Haltung (wie hier auf der Achse) zwischen den Stühlen zwar intellektuell angenehm aber gleichzeitig zumindest kurz und mittelfristig politisch völlig irrelevant und nutzlos sein wird. Der sogenannte “Sozialstaat” genießt bei der überwältigen Mehrheit der hiergebliebenen Deutschen nachgerade ein religiös motivierte Anhänglichkeit. Die Vorzüge der freien Marktwirtschaft, der Freiheit und der individuellen Verantwortlichkeit sind weder dem rot-grünen noch dem schwarz-gelben Klientel zu vermitteln. Es gibt und gab in Deutschland, von Einzelkämpfern wie Erhard abgesehen, keinen Platz für wirtschaftsliberale Politik, die keine reine Klientelpolitik ist. Ich bezweifle zudem stark, dass eine Mehrheit oder auch nur eine prozentual erhebliche Minderheit der illegalen Einwanderer vor der muslimischen Kultur und deren Auswüchsen flieht. Vorfälle wie die Ermordung von betenden Christen bei der Überquerung des Mittelmeers, deren permanente Diskriminierung durch muslimische Mitbewohner in einschlägigen Unterbringungen in Deutschland, “Ehrenmorde” an jungen muslimischen Frauen ebenda, Vergewaltigungen etc. geben recht wenig Anlass zur Hoffnung, dass wir es bei den muslimischen illegalen Einwanderern mit liberalen Dissidenten einer ansonsten rückständigen und schädlichen Kultur zu tun haben könnten. Viel Spass (aber auch grosse Vorsicht) bei dem Versuch deren Kinder zu “verderben”. Dass der Westen in irgendeiner anderen Weise als der vergleichsweise unfassbaren zivilisatorischen Entwicklung der letzten 300 Jahre und einer damit verbundenen vollständigen Rollenverteilung von Herrschern und Beherrschten für die derzeitige Islamisierung und Radikalisierung des Orients verantwortlich sein soll, halte ich für höchstens insoweit tragbar, als dass immer wieder offen zur Schau getragene Schwäche und Nachgiebigkeit bei der dortigen moralisch ohnehin schon nicht besonders hoch entwickelten Kultur Verachtung für und Agression gegen den Westen geschürt haben.

Paul Mittelsdorf / 14.10.2015

Man kann die “globalen Migrationsströme” sehr wohl verhindern. Siehe Australien, siehe USA, siehe Kanada. Und in jedem dieser Länder existiert nach wie vor eine Offene Gesellschaft, was im Gegensatz zu dem steht, was Herr Hecht für uns vorhersagt. Man muß es aber auch wollen, und das ist unser Problem.

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