In einem aktuellen Diskussionspapier fordern die Grünen-Politikerinnen Akin Deligöz und Manuela Rottmann eine „ehrliche Debatte“ über frauenfeindliche Flüchtlinge. Auch „Befürworter*innen der Einwanderungsgesellschaft“ müssten sich fragen, „was für ein Frauenbild manche Gruppen haben, die zu uns kommen“, zitiert die „taz“ aus dem Dokument der beiden Bundestagsabgeordneten. Viele „Geflüchtete“ kämen aus muslimisch geprägten Gesellschaften, die stark patriarchalisch geformt seien. Es sei nicht tolerierbar, wenn bestimmte Gruppen ihre Geringschätzung oder völlige Missachtung von Frauenrechten aus kulturell-religiösen Werten speisten.
Die Grünen-Spitze will allerdings keine Fehler bei diesem Thema erkennen. „Wir haben als Grüne ja im letzten Jahr auch sehr deutlich gemacht, dass nichts und zwar gar nichts Gewalt gegen Frauen rechtfertigt“, zitiert die „taz“ die Parteichefin Annalena Baerbock. Die Grünen stellten Frauenrechte und Flüchtlingsschutz nicht gegeneinander – beides seien zentrale Anliegen. Auch die stellvertretende Parteivorsitzende und frauenpolitische Sprecherin Gesine Agena kritisierte den Vorstoß der beiden Abgeordneten: „Die Unterstellung, das sei für uns Grüne bisher kein Thema gewesen, ist Quatsch.“ Bei der Debatte komme es auf die Tonalität an. „Worte müssen bedächtig gewählt werden, damit sie nicht Vorurteile schüren.“ Das sei in dem Papier „nicht ganz gelungen“.