Vorauseilender Gehorsam in Augsburg: Die Stadt hat angekündigt, ihr Gasnetz innerhalb von zehn Jahren stillzulegen.
Dies würde bedeuten, dass die Erdgasversorgung bereits im Jahr 2034 eingestellt wird, elf Jahre vor dem Klimaziel der Bundesregierung. Großkunden der Stadtwerke Augsburg haben bereits diese Bekanntmachung erhalten. Berichten zufolge sind auch Wohngemeinschaften und später auch private Haushalte von dieser Entscheidung betroffen. Gas ist ein wichtiger Umsatzträger für die Stadtwerke, da sie zwischen 20 und 60 Prozent ihrer Einnahmen aus dem Gasverkauf generieren.
Augsburg macht nur den Anfang: Viele Kommunen in Deutschland planen, ihre Gasnetze stillzulegen und stattdessen Fernwärmenetze einzurichten. In einem Strategiepapier des Bundeswirtschaftsministerium heisst es dazu: „Gasverteilernetze für die bisherige Erdgasversorgung in der derzeitigen Form und Umfang nicht mehr benötigt werden.“ Dies könnte dazu führen, dass in vielen Regionen des Landes die Gasversorgung bereits vor 2045 eingestellt wird. Millionen von Gas-Haushalten müssen sich daher darauf einstellen, dass sie früher als erwartet auf andere Heizquellen umsteigen müssen, da sie sich nicht darauf verlassen können, dass sie bis 2045 mit Gas versorgt werden. Dies wiederum stellt viele Haushalte vor hohe Kosten und Umbaumaßnahmen.
Für Millionen von Gas-Haushalten besteht somit keine Planungssicherheit in Bezug auf ihre zukünftige Wärmeversorgung. Laut dem Verband kommunaler Unternehmen (VkU) sind immer noch viele Rahmenbedingungen offen, was es schwierig macht, finale Entscheidungen zu treffen.
Gemäß dem neuen Heizgesetz in Deutschland dürfen ab dem Jahr 2045 keine fossilen Brennstoffe mehr zum Heizen, Kochen oder für das Warmwasser verwendet werden. Die EU beabsichtigt sogar, den Einsatz von alten Heizungen viel früher zu verbieten.
(Quellen: Focus, Bild)