Henryk M. Broder / 28.01.2012 / 14:26 / 0 / Seite ausdrucken

Fly me to the moon…

Gestern war Präsident Barack Obama wieder zu Gast bei Jay Leno, das heißt, der Besuch war schon drei Monate her, NBC hat die Sendung wiederholt. Sehenswert war das Rerun in jedem Fall, vor allem, weil man erleben konnte, wie zwei Amerikaner miteinander umgehen. Da war nichts von der devoten Zurückhaltung öffentlich-rechtlicher Stichwortgeber im Umgang mit Politikern, es war eine witzige Unterhaltung, bei der es vor allem um Banalitäten gibt. Obama erzählte, wie er auf dem Weg zu einem feinen Fundraising-Dinner der Versuchung nicht widerstehen konnte, bei einem Hühner-Hugo anzuhalten und wie er sich dabei fettige Finger holte und die Krawatte versaute.

Obama machte sich über Michelle lustig, die gerne gesund isst (”...aber in Maßen!”) und erklärte, warum er Reality-TV nicht schaut: Es reiche ihm schon, dass auf C-Span die Sitzungen des Kongresses übertragen würden… Dann wollte Leno wissen, ob er die Debatten der republikanischen Präsidentschafts-kandidaten verfolgen würde. Nein, sagte Obama, er warte erst mal ab, bis die “von der Insel weg wären”, eine Anspielung auf das ABC-Programm „I’m a Celebrity, Get Me Out of Here!“, in Deutschland als Dschungelcamp auf RTL zu sehen.

Ja, so kann man mit einem Politiker auch reden, wenn man es kann und wenn der Politiker mitmacht. Jeder bekommt eine faire Chance, auch wenn er sich dabei entleibt. Wie die vier übrig gebliebenen republikanischen Obama-Herausforderer, die sich gegenseitig alle machen. Es ist ein Comedy-Programm, das seit Wochen en suite gespielt wird, bis nur einer übrig bleibt. Es könnte Newt Gingrich werden, der bei seinem letzten Auftritt in Florida versprochen hat, am Ende seiner zweiten Amtszeit (!!!) werde es eine bemannte amerikanische Station auf dem Mond geben. 

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