Nach 50 Jahren Schulreform-Tsunamis, die nicht nur, aber vor allem, von Sozialisten, Stalinisten und Maoisten erzeugt wurden, um den Neuen Menschen zu erziehen, frage ich mich immer noch, wie die Grundschullehrerin Frau Pingel es mit Tafel, Kreide und Zeigestock in der Nachkriegszeit geschafft hat, in vier Jahren die 50 Kinder eines Arbeiterbezirks dahin zu bringen, gut zu lesen, zu schreiben ,zu rechnen, zu zeichnen, und einen Einblick in die heimische Landschaft, Wirtschaft und Geschichte zu nehmen. Intelligente überstehen fast jedes Schulsystem unbeschadet, aber durchschnittlich begabte Grundschüler oder Schüler aus sprachunkundigen und analphabetischen Einwandererfamilien sollten nicht diesem Arbeitsblattuniversum ausgeliefert werden.
Ja mei, wer würde angesichts der politischen “Elite” in diesem Land etwas anderes erwarten als dieses Schulsystem - oder besser - diese Beschulungsposse. Wer immer noch nicht gemerkt hat, dass ein ganz perfides System dahintersteckt - tja, dem ist nun wirklich nicht mehr zu helfen. Es ist nun einmal ein Faktum, dass unwissende Menschen sich viel besser manipulieren lassen als jene, die selbstständiges Denken gelernt haben. Sapere aude…Ich gehöre gottlob noch zu jener Generation, die schon in der ersten Klasse das ABC gelernt haben. Auch die Grundrechenarten, Schönschreiben und später Gedichte auswendig lernen, gehörten zum rudimentären Bildungskanon. Wer nicht mitkam - oft waren das Spätentwickler - wurde auf einer Sonderschule unterrichtet. Wohin die Inklusion heute führt, sehe ich an den jüngeren Mitgliedern meines Bekanntenkreises. Intelligente Kinder langweilen sich zu Tode im Unterricht, wenn sie ständig Rücksicht auf weniger Begabte nehmen müssen. Monieren Eltern allerdings diese abstruse Methode, halten sie lieber den Mund, ehe man sie als voll nazi diffamiert. Da bleibt nur noch die Privatschule für den Nachwuchs. Koste es, was es wolle. Ich bin heute meinen Lehrern von Anno dazumal noch sehr dankbar dafür, dass sie mir und meinen Mitschülern Disziplin und Verantwortungsbewusstsein für das eigene Leben mitgegeben haben. Ihr Motto war stets: Non vitae. sed scholae discimus. Liebe Frau Witt, ich wünsche Ihnen viel Kraft für die Ausübung Ihrer schweren Aufgabe!
Lernbegleiterin in der Grundschule, da kann man sich nur an den Kopf fassen. Sinn mag das vielleicht in der Pubertät der Schüler machen, wenn sie dann und erst dann, die Fähigkeit zum selbstständigen Lernen und Denken entwickeln können und sollten. Wer erlebt hat, wie dringlich Grundschüler eine Autorität in Sachen Wissens- und Lehrkompetenz, den gegenseitigen Respekt mit liebevollem Umgang benötigen, bei dem müssen diese unter dem Deckmantel von Freiheit und Selbstbestimmung für die Grundschüler erfolgte Degradierung die Alarmglocken klingeln. Die kleinen als kleine Erwachsene. Das erinnert mich sehr an die Kampagne der Links Grünen an Ende der 70-er Jahre des letzten Jahrhunderts gemäß der die kl. Erwachsenen selbstständig Verträge und selbstredend sexuelle Beziehungen, egal mir wem, schließen durften und sollten. Na, für die Pädophilen war das selbstredend ein Fressen. Dahinter steckte aber schon damals das Ziel, die Erziehung der Kleinen im Familienverband als repressiv-bürgerliches Projekt zu brandmarken und damit viel besser an die kleinen Erwachsenen heranzukommen und den neuen Menschen schaffen zu wollen .
Ich denke, solche schulische Arbeitsweisen können nur Leute ausdenken, die entweder nie oder seit mindestens 30 Jahren nicht in einer Schulklasse wirkten. Somit in einer Blase leben und von Schule, von Kindern, vom Leben keine blasse Ahnung haben. Einem “normalen”, “normal” lebenden Menschen fallen solche Idiotien nicht ein. Die Folgen kann man jetzt schon sehen, u.a. an das Kaputtmachen der Industrie, BER, Mangel an Ingenieuren, “Denker und Dichter” , an guten Schulen, Lehrern, Menschen die wissen, wofür sie ein Hirn bekamen, sei es von Gott oder der Natur - je nach Wunsch…. —armes D, wie tief bist du schon gesunken! Nur, wenn ihr Deutsche gegen das weitere Absinken nicht aufsteht, wer soll, wer wird dann euch retten??? lg alma Ruth
Die Kritik an den Zuständen in der Grundschule ist ja sehr vorsichtig und relativierend formuliert. Man kann es auf einen kurzen Nenner bringen: weg von der Chancen- und hin zur Ergebnisgleichheit. Dass letztere dennoch krachend verfehlt werden wird ist vorhersehbar. Gebildete oder betuchte Elternhäuser werden privat ausgleichen, was die Schule versäumt, so dass langfristig die soziale Herkunft noch entscheidender für den Schul- und Lebenserfolg wird, als bisher schon. Deutschland hält ja eine Spitzenposition in dieser ganz speziellen OECD-Disziplin und baut diese nun uneinholbar aus.
Ich bin noch in die Volksschule gegangen. Zwei Klassenräume. Zwei Lehrer. Ca. 16 Schüler in der 1-4 Klasse in einem Raum, in dem anderen Klassenzimmer ca. 18 Schüler der Klassen 5-8. Sport, Religion , Ausflüge, Wanderungen und Filme schauen( überwiegend Aufarbeitung des 3. Reiches) und Physikexperimente haben alle 34 Schüler gemeinsam erlebt. In den Pausen Fußball auf dem kleinen Rasenplatz oder Gummitwist und Fangen für die Mädchen. 2 oder 3 Zweiertische bildeten ein Jahrgang/Klasse. Der Lehrer bzw. die Lehrerin wanderten von Tisch zu Tisch. War ein Lehrer krank übernahm der pensionierte Vater ( ehem. Lehrer) der Lehrerin den Unterricht. Weihnachten führten evangelische und katholische Kinder gemeinsam in der ev. Kirche das Krippenspiel auf. Hatte seine Vor- und Nachteile. Vorteil: ein sehr breites ” Betätigungsfeld ” des Schülers mit Defiziten in einzelnen Fächern. Kein Schüler langweilte sich ,an großen Stress untereinander (außer beim Fußball) kann ich mich nicht erinnern, wir waren mit Begeisterung dabei. Heute würde ich sagen ” Romantik pur” Das war ein klassenloses System.
Liebe Frau Witt, noch ist Zeit für Sie, sich beruflich anders auszurichten. Ich kann Ihnen nur mit Nachdruck empfehlen, es zu tun. Das was da auf uns zukommt wird alle überfordern. Auch die engagiertesten Lehrkräfte werden zu Leerkräften. Sofern nicht eine grundlegende und tiefgreifende Reform an Haupt und Gliedern stattfindet ist dieses Bildungssystem verloren.
In meinen Augen ist es beinahe schon kriminell, sich als ” Lernbegleiter ” dermaßen der Rolle als Autorität zu entziehen und Kinder so im Stich zu lassen, statt ihnen Strukturen vorzugeben, die sie auch hassen könnten. Geradezu kriminell feige, in der Verweigerung der Vorbildfunktion, bequem, - letztlich lieblos. Und es ist schon seltsam, daß Leute, die so eine ” Unterrichtspraxis ” durchgesetzt haben, sich immer als Kinderliebhaber verstanden wissen wollen.
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