Vor wenigen Wochen kam der Pfälzer Familienwinzer Christoph Hammel – ein echtes Heimatunikat, unnachahmlich laut und gesprächig, ein Hans Dampf in allen Gassen, crazy bis zum Abwinken, aber mit dem Herz an genau der Stelle, wo ein Herz sitzen soll –, dieser Christoph Hammel also kam auf mich zu und frage mich, ob ich Henryk Broder kenne. Als ich bejahte, kriegte er sich kaum mehr ein, schilderte mir, wie sehr er Herrn Broder bewundere, ja verehre, wie mutig er ihn finde, und dass er so, so gerne dem Broder einen Wein widmen wolle. Eigene Abfüllung mit Etikett und allem Drum und Dran.
Ihm, also Christoph Hammel, gingen diese Al-Quds-Tage in Berlin, dieser ganze Antisemitismus in Deutschland, so dermaßen auf den Senkel, dass er den Erlös dieses Broder-Weins nach Israel spenden wolle. Den Erlös würde er sogar nochmals verdoppeln. Und, wenn nötig, selbst nach Israel fliegen und das Geld überreichen, denn er liebe Israel, und in Tel Aviv hätte er sich unsterblich verliebt. Ob der Herr Broder Interesse daran hätte?
Kurz darauf trafen wir uns zu dritt im Feinberg's in Berlin, und es war einer dieser unsterblichen Sommerabende, von denen man will, dass sie nie wieder aufhören. Es war tiefe Sympathie auf den ersten Blick, Henryk war begeistert, er gab dem Wein seinen Segen, Christoph Hammel sowieso, und Stefan Klinkigt steuerte eine seiner wunderbaren Grafiken hinzu, so dass die Etiketten zu zwei Weinen entstehen konnten.
Stachelbeere und Rhabarber
Henryk Le Blanc ist ein reinsortiger Sauvignon Blanc aus 2018, der je zur Hälfte im klassischen Holzfass und im modernen Edelstahltank ausgebaut wurde. Die lange Zeit auf der Feinhefe hat den Wein mundfüllend und harmonisch dicht werden lassen. Er ist voll vibrierender Aromen, duftet nach Stachelbeere und Rhabarber, und ist ein idealer Begleiter zu aromatischen Fischgerichten.
Der Rote Henryk ist eine Cuveé aus Spätburgunder (Pinot Noir) und Sankt Laurent, Jahrgang 2017. Er reifte zwei volle Jahre in Weinfudern aus Pfälzer Eiche, um an Festigkeit und Tiefe zu gewinnen. Er ist dunkel im Glas und von schwarzer Johannisbeere und Kirscharomen geprägt. Eine kräftige Pasta oder eine Brotzeit mit luftgetrockneter Salami und Schinken begleitet er perfekt.
Da es von jedem Wein nur 100 Flaschen gibt (eine Rarität!), kann der Henryk Le Blanc und Der Rote Henryk nur gemeinsam im 2er-Pack erworben werden. Beide Weine kosten zusammen EUR 25,00 inkl. MWSt, Verpackung und Versand (nur innerhalb Deutschlands). Wer Interesse hat, ein 2er-Paket zu erwerben, möge mir eine E-Mail senden mit Name, Postadresse und (wichtig!) Telefonnummer für Rückfragen. First come, first serve. Die ersten 100 Bestellungen leite ich an das Weingut weiter, dort wird die Zahlung und der Versand vorgenommen.
Der Wein ist eine Spende des Weingut Hammel, der Erlös geht – anders als beim als Tiger gesprungenen und als Bettvorleger gelandeten Klaas Heufer-Umlauf – KOMPLETT an „Youth Futures“ in Kiryat Gat, ein Projekt, das sich um israelische Kinder und Jugendliche in Notsituationen kümmert.
Bitte nicht traurig sein, wenn es diesmal nicht klappt, weil zu viele Achse-Leser Interesse an den Weinen haben.
Nachtrag
Wir sind überwältigt! Statt der 100 Bestellungen, für die die Spendenaktion konzipiert war und mit denen wir gerechnet hatten, sind seit Sonntag mehr als 1.000 (in Worten: EINTAUSEND!) Bestellungen bei uns und dem Weingut eingegangen. Natürlich hätten wir 900 Bestellern absagen können (und müssen), aber der wahnsinnige Winzer Christoph Hammel hat sich kurzerhand bereit erklärt, alle aufgelaufenen Bestellungen auch zu bedienen und den Spendenbetrag für Israel auf eine fünfstellige Summe zu erhöhen. Nur müssen wir die Aktion jetzt leider, leider schließen. Bitte seien Sie nicht traurig.
Alles weitere in Kürze wieder hier auf der Achse.