Gerd Held / 03.03.2020 / 12:00 / Foto: Tomaschoff / 94 / Seite ausdrucken

Ein orientierungsloses Land   

Es war einmal in deutschen Zeitungskommentaren eine beliebte Formulierung, dass es die besondere Fähigkeit der Bundeskanzlerin sei, „die Dinge vom Ende her“ zu betrachten und zu gestalten. Wenn das wahr wäre, müsste heute, wo die Merkel-Jahre sich dem Ende zuneigen, die Politik auf einem guten Weg sein. Es müsste klare Orientierungslinien geben, die bloß geradewegs weiterzuverfolgen sind. Und es müssten viele Politiker und Parteien zur Verfügung stehen, die dieses Erbe mit Begeisterung antreten.

Doch die gegenwärtige Lage ist ganz anders. Insbesondere von der CDU scheint am Ende der Merkel-Jahre nicht viel übriggeblieben zu sein. Sie sei in der schwersten Krise seit ihrer Gründung, heißt es. Das spricht nicht gerade dafür, dass hier ein intaktes politisches Erbe und ein solides Vertrauen der wählenden Bürger vor der Übergabe steht. Der Merkelismus hinterlässt eine taumelnde Nation. Eine orientierungslose Nation. Eine Nation, die sich selber nicht über den Weg traut. 

Am 23. Januar dieses Jahres hat Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier eine Rede beim Holocaust-Forum in Yad Vashem in Israel gehalten. Darin hat er Zweifel daran geäußert, ob die Deutschen dauerhaft die richtigen Lehren aus dem Nationalsozialismus gezogen haben. Steinmeier wörtlich: „Ich wünschte, sagen zu können: Wir Deutsche haben für immer aus der Geschichte gelernt. Aber das kann ich nicht sagen, wenn Hass und Hetze sich ausbreiten.“ 

Noch nie seit der Gründung der Bundesrepublik ist so etwas von einem hohen Repräsentanten des Staates gesagt worden. Es ist eine Kollektivanklage gegen die Deutschen. Der Bundespräsident beschwört im Angesicht der Holocaust-Gedenkstätte und vor der Weltöffentlichkeit eine neue NS-Stimmung in Deutschland. Was muss in dem Mann vorgehen, dass er all die Anstrengungen der Deutschen, zu den Ursachen dieser finstersten Jahre der deutschen Geschichte vorzustoßen, der Tiefe der Schuld auf die Spur zu kommen und für sie zu büßen, zerreißt wie ein Stück Papier? In seiner Rhetorik häufen sich Formulierungen wie „Deutsche haben…“, „Es waren Deutsche, die…“ Deutsche, Deutsche, Deutsche – es scheint dem Redner darauf anzukommen, diese Identität, die nun einmal die geschichtliche Grundlage ist, auf der wir fortleben, in aller Öffentlichkeit zu vernichten. Als sei nun endlich die wahre und tiefste Ursache von Holocaust, Völkermord und Angriffskrieg gefunden: das Deutsch-Sein. 

„Ich wünschte, sagen zu können“

Einen Monat später, am 14. Februar, hält Steinmeier eine Rede auf der Münchener Sicherheitskonferenz. Auszüge der Rede sind in der FAZ vom 15.2. abgedruckt. Man fängt an zu lesen und stößt im zweiten Absatz auf folgende Passage: 

„Ich wünschte, sagen zu können: Wir haben auch als Staatengemeinschaft für immer aus der Geschichte gelernt, nach 1945 und dann nach 1989. Aber wir werden heute Zeugen einer zunehmend destruktiven Dynamik der Weltpolitik. Vom Ziel internationaler Zusammenarbeit zur Schaffung einer friedlicheren Welt entfernen wir uns von Jahr zu Jahr weiter. Die Idee der `Konkurrenz der großen Mächte´ bestimmt nicht nur die Strategiepapiere unserer Tage. Sie prägt auch von neuem die Wirklichkeit rund um die Welt, und Spuren lassen sich verfolgen bis in die endlosen, opferreichen Kriege im Mittleren Osten und in Libyen.“ 

Von neuem taucht also die Formel „Ich wünschte, sagen zu können“ auf. Steinmeier benutzt dieselbe rhetorische Figur wie in Yad Vashem. Doch diesmal werden nicht die Deutschen auf die Anklagebank gesetzt, sondern die ganze Staatengemeinschaft – insbesondere Russland, China und die USA. Da haben wir die Ambivalenz: Die dramatische Selbstbezichtigung wird nun zur dramatischen Fremdbezichtigung. Nun sind „wir“ nur noch „Zeugen“ eine gefährlich-destruktiven Dynamik der Weltpolitik.

Andere sind die Täter. Steinmeier denunziert die „Idee der Konkurrenz der großen Mächte“. Was bietet er dagegen auf? Eine andere Idee? Keineswegs, denn sein Schlüsselsatz in der Rede lautet: „Europa ist der unabdingbare Rahmen für unsere Selbstbehauptung in der Welt.“ Das ist eine Konkurrenz-Vorstellung und zwar eine Vorstellung, bei der die Größe den Ausschlag gibt. Wieso eigentlich braucht Deutschland diesen größeren Rahmen? Anderen Nationen in der Welt gelingt es doch auch, sich ohne ein solches Großraum-Gebilde zu behaupten. 

Die deutsche Rolle in Europa wird zweideutig  

Eine Rollenumkehr und auch eine europapolitische Ambivalenz wird hier sichtbar: Eine Zeitlang, besonders kurz nach der Wende 1989, hieß es, Deutschland müsse europäisch „eingebunden“ werden, damit es nicht wieder imperiale, kriegerische Ambitionen bekomme. In der Rede von Steinmeier ist von einem Eingebunden-Werden nicht mehr die Rede. Nun heißt die Devise: „Deutschland muss das geeinte Europa zusammenhalten“ (so der FAZ-Titel zum Bericht über die Steinmeier-Rede).

Deutschland soll nun in der Rolle des Europa-Machers sein, der im Namen des größeren „Rahmens“ auf andere Länder Einfluss nimmt. Wir erinnern uns: Wie lautete das Argument, mit dem man mit allen Mitteln Großbritannien vom Brexit abbringen wollte? Ja, richtig, es hieß: Ihr seid zu klein, um Euch selbst zu behaupten. Ihr seid auf uns, die EU, angewiesen. Und mit dieser typischen Großmacht-Erpressung will man den Briten jetzt ein Handelsabkommen zu den Bedingungen der EU aufzwingen. 

In der FAZ (12.2.2020) erschien ein Interview mit dem bayrischen Ministerpräsidenten Söder (CSU). Dort wird Söder die Frage gestellt „Wie soll es weitergehen, in Deutschland, mit der CDU?“ Er antwortet: 

„Damit Thüringen nicht zum Fanal für die Schwäche unserer Demokratie wird, braucht es mehr als eine bloße Reparatur: Wir brauchen eine grundlegende Neuaufstellung. Die Union muss in den nächsten Tagen und Wochen ihre grundsätzlichen Linien klären. Es geht nicht darum, nur schnell einen Kanzlerkandidaten zu benennen. Wichtiger ist zu klären, mit welchen programmatischen und geistigen Grundüberzeugungen die Union Deutschland in das nächste Jahrzehnt führen will.“ 

Das Wort „grundlegende Neuaufstellung“ hört sich vielversprechend an. Doch im Laufe des Gesprächs kassiert Söder alle Erwartungen an einen Politikwechsel. Es wird nicht eine einzige politische Entscheidung der letzten Jahre genannt, die CDU und CSU in der nächsten Legislaturperiode überprüfen und gegebenenfalls korrigieren wollen. Die „Neuaufstellung“ scheint eher eine verbale Übung zu sein. 

Die Leute wollen endlich greifbare Resultate

Für eine Partei, die in den letzten beiden Jahrzehnten viele handfeste Positionen geräumt hat, und die das Land auf lauter Baustellen gesetzt hat, deren Abschluss in immer weitere Ferne rückt, ist das sehr wenig. Die Leute wollen endlich greifbare Resultate der Rettungen und Wenden sehen. Doch Söder verspricht ein „versöhnendes Konzept für die Zukunft“, wie es an einer Stelle heißt. Er bewegt sich in einem Raum jenseits aller konkreten Positionen. In einem metapolitischen Raum, in dem es keine harten Entscheidungsfragen gibt. Das Gegensätzlichste kann hier „versöhnt“ werden. Es ist ein Werbespot, um die größtmögliche Wählerschaft zu erreichen. Und fürs Polit-Marketing hat Söder recht: Es ist unklug, irgendeine Abwendung von Merkels Politik zu signalisieren (weil in diesem Raum überhaupt jede Abwendung kontraproduktiv ist). 

In der entsprechenden Passage des Interviews sagt Söder: 

„Wer glaubt, dass ein Anti-Merkel-Wahlkampf zum Erfolg führen könnte, der irrt. Ein Bruch mit der eigenen Vergangenheit führt am Ende immer zum Bruch mit sich selbst. Für die Wähler wird man so nicht attraktiver. Die CDU von heute ist auch eine andere Partei als vor 20 Jahren. Es muss also möglich sein, auf dem bisher Erreichten Neues zu entwickeln, und ein versöhnendes Konzept für die Zukunft zu beschreiben.“ 

Das ist eine bizarre Argumentation. Denn die eigene Vergangenheit von CDU/CSU reicht ja weiter zurück als bis zu Merkel. Wer nur an Merkel weiter anschließen will, bekräftigt daher den Bruch, den ihre Politik bedeutet: den Bruch der CDU/CSU mit sich selbst. Söders Politik beruht also darauf, die Geschichte und Identität der CDU/CSU vor Merkel als Grundlage zu verneinen – sie sogar völlig zu löschen. Sie wird gar nicht mehr erwähnt. Da steht es: Die CDU/CSU ist „eine andere Partei als vor 20 Jahren“.

Am 14. Februar, mitten in der CDU-Ratlosigkeit über Kurs und Personal, fand im Berliner „Ballhaus“ eine Veranstaltung mit Friedrich Merz statt. In der FAZ (15. Februar) berichtete Julia Löhr über die Veranstaltung, und zwar durchaus sachlich. Die Bemerkung von Merz, dass es reiner Zufall sei, dass die Sturmtiefs, die gerade über Deutschland ziehen, weibliche Namen tragen, wird von Löhr nicht gleich skandalisiert. Und dem bösen Merz-Wort vom „Gesindel“ der AfD wird der Widerspruch von Alexander Gauland gegenübergestellt. Alles gut also?

„Neue Welt gegen alte Welt“

Aber da ist die merkwürdige Überschrift des FAZ-Artikels. Sie lautet „Ein Land vor unserer Zeit“. Die Überschrift ist in keiner Weise durch den Inhalt des Berichts gedeckt. Es handelt sich um eine Bewertung, die von außen dem Text übergestülpt ist. Wer ein bisschen mit dem Zeitungs-Machen vertraut ist, weiß, dass Überschriften häufig von Redaktionen nachträglich und ohne Rücksprache mit dem Autor eingesetzt werden. Und dann blättert man weiter in derselben FAZ und da taucht sie noch einmal auf, die Formel „Ein Land von gestern“ – in einem Kommentar von Helene Bubrowski.

Der Kommentar bezieht sich auch auf die Veranstaltung mit Friedrich Merz, aber der Kommentar behandelt einzig und allein die Bemerkung von Merz über die Frauennamen von Sturmtiefs. Bubrowski erweckt hier den Eindruck, Merz habe sich damit über die Frauen lustig gemacht – was seine Worte überhaupt nicht hergeben. Aber die Autorin verfolgt hier sichtlich ihre eigene Agenda. Sie will Merz (und die gesamte Versammlung im „Ballhaus“) als „Welt von gestern“ präsentieren und damit die CDU an zwei Linien spalten: „Frauen gegen Männer“ und „Neue Welt gegen alte Welt“. Offenbar laufen in der Redaktion der FAZ schon Positionskämpfe um die Parteienlandschaft der Post-Merkel-Ära. Die Formel „Ein Land von gestern“ wird noch häufiger auftauchen. Mit ihr will man allen Versuchen, die Irrwege der Merkeljahre zu korrigieren, ein „gestern“ aufkleben.

Wir befinden uns in einer Übergangszeit. Und in gewisser Weise in einer Generaldebatte – allerdings einer unklaren und eher unbewussten Generaldebatte. In dieser Debatte geht es um mehr als die Krise einzelner Parteien. Es geht darum, ob die Fixierung auf eine „Mitte“, die alle größeren Entscheidungen aus einem übergreifenden Konsens heraus entwickeln will, noch haltbar ist. Deutschland braucht eine politische Mehrheit, die sich was traut. Angesichts der Anpassungszwänge, vor denen dieses Land steht, ist es falsch, jegliche Ausübung von Mehrheitsmacht zu tabuisieren. Es gibt Zeiten, in denen Entscheidungspflichten wichtiger sind als die Konsenspflichten. Vor diesen Zeiten steht Deutschland. In diesem Sinne wird es hierzulande „machtpolitischer“ zugehen. Aber diese Machtpolitik wird aus politischer Verantwortung geschehen, und nicht ein Ausdruck von persönlicher Willkür und Machtgier sein. 

Dieser Wandel wird wohl nicht sofort eintreten, aber es gibt gute Gründe, dass dies im Laufe des nun beginnenden Jahrzehnts geschehen wird. Auf kurze Sicht muss man zunächst skeptisch sein. Das spürbare Ende der Ära Merkel wird zu einer Übergangszeit führen, in der sich Öffnungen ergeben („windows of opportunity“), um eine andere Politik zu beginnen und dem Bann der „Mitte“ zu entkommen. Aber diese Öffnungen werden klein und kurz sein. Der Mitte-Komplex, zu dem auch die Massenmedien gehören, wird seine Muskeln spielen lassen und mit allen Mitteln versuchen, seine Macht zu behaupten. Deshalb ist auf die kleine Öffnung, die die Ministerpräsidentenwahl in Thüringen darstellte, sofort eine so unerbittliche und konzertierte Reaktion erfolgt. Je hilfloser die Mitte wird, umso mehr zeigt sie ihr hässliches, aggressives Gesicht. Es ist daher vor allem ein (Selbst-) Ablenkungsmanöver, wenn das politische Geschehen in Deutschland unter die Devise „Hauptschlag gegen die Bedrohung von Rechts“ gestellt wird. 

Umso wichtiger ist es für die Opposition, die Sach-Probleme und dringenden Entscheidungen des Landes in den Vordergrund zu stellen. 

Foto: Tomaschoff

Sie lesen gern Achgut.com?
Zeigen Sie Ihre Wertschätzung!

via Paypal via Direktüberweisung
Leserpost

netiquette:

Martin Stumpp / 03.03.2020

Merkel hat ziemlich klar gemacht, welches Ziel sie verfolgt, als sie nach ihrem Wahlsieg Gröhe das Deutschlandfähnchen aus der Hand nahm und dieses achtlos um nicht zu mit dem Ausdruck von Ekel im Gesicht entsorgt hat. Die CDU ließ es geschehen. Und Steinmeier fühlt sich ohnehin dem Sozialismus um nicht zu sagen dem Stalinismus verbunden. Dies ist für die CDU zwar sekundär, die Zusammenarbeit mit diesem Menschen zeigt aber wie weit CDU und CSU nach links gerückt sind. Vor diesem Hintergrund wird es schwierig für die CDU sein sich wieder in das Fahrwasser eines Helmut Kohl zu begeben ohne entsprechende Erfolge vorzuweisen. Wenn Merz die CDU übernehmen sollte, wird er ein Tal der Tränen durchwandern müssen. Er wird erst einmal Wahlen verlieren, denn warum sollten ihm konservative Wähler vertrauen. Er wird sicher einige Nichtwähler zurück gewinnen, vielleicht auch ein paar AfD-Wähler, aber viel mehr an die SPD und vor allem die Grünen verlieren. Die Frage ist steht er dies durch? Aber ohne zumindest punktuelle Zusammenarbeit mit der AfD ist dies unerheblich, denn dann bleibt ihm nur Fortsetzung der Politik Merkel und damit die beschleunigte Version eines Laschet als Parteivorsitzender. Denn Laschet wird die Merkel-Politik nahtlos fortsetzen, wahrscheinlich zusammen mit den Grünen. Vielleicht erst als Kanzler später dann vermutlich als Vize. Denn das Original ist immer attraktiver als die Kopie.

G. Kramler / 03.03.2020

Merken denkt nicht nur die DInge vom Ende her, sie ist auch die mächtigste Frau der Welt, Anführerin des freien Westens, und hat noch dazu (nach ihrem eigenen Bemessen) alles richtig gemacht. Selbstverständlich ist die Lage der CDU und Deutschlands, so wie sie ist, ganz genau so von Merkel gewollt.

michel neland / 03.03.2020

Die deutsche Politik und die diese Politik betreibenden Politiker haben mit den Deutschen, gemeinhin mit dem deutschen Volk, nichts miteinander zu tun. Wer glaubt, dass deutsche Politiker tatsächlich deutsche Interessen vertreten, irrt.  Schon Konrad, der Adenauer, und alle ihm nachfolgenden Akteure haben nichtdeutsche Interessen vorangetrieben. Was allerdings erst auf längere Sicht erkennbar geworden ist, obwohl einige Weitsichtige das viel früher gesehen haben. Deutschland und Europa stehen jetzt genau da, wo die ,,Reise” auch hingehen sollte. Das Geschwätz von Steinmeyer und Co. belegen das formidabel.

Ilona Grimm / 03.03.2020

Der Text überfordert mich wegen der hier aufzeigten „Mitte“, zu der ich mich als Konservative im Sinne von Roger Scruton eigentlich zählen würde, wo ich aber in diesem unserem Lande nur rote, rötere, grüne und gelbe und schwarze Linke sehe, d.h. einen fetten schwarzen linken Schenkel. Vielleicht lese ich den Beitrag später nochmal und habe dann eine Erleuchtung. Als Tagungsort für die Klausur möchte ich eines der -„Rettungsschiffe“ (z.B. Sea Watch 4) für Mittelmeermigranten vorschlagen. Dort lässt sich gleichzeitig ein entspannter Umgang mit SARS-CorV2 und anderen aufregenden exotischen Krankheiten einüben. -//- Herr Tomaschoff, die Kanzlerin ist Ihnen zu schlank geraten.

E. Grüning / 03.03.2020

Ich wünschte, sagen zu können: Ich habe die gleiche Achtung für die Personen, die derzeit die höchsten öffentlichen Ämter der BRD inne haben, wie für die Ämter selbst!

Peter Winterheimer / 03.03.2020

Genau: „Die CDU ist eine andere als vor 20 Jahren!“ Damals hatte man noch ein unverwechselbares Profil, einigermaßen kompetentes Personal - und eine strukturelle politische Mehrheitsfähigkeit. Dafür ist man ja seit Merkel „moderne Großstadtpartei“, d.h. man hat ca. 11% (HH).

Wolfgang Kaufmann / 03.03.2020

Eine Nation, die im 19. Jahrhundert in Philosophie und Hermeneutik, Physik und Mechanik führend war, steht heute kurz vor dem Darwin Award. Aber das überhebliche Selbstverständnis ist konstant geblieben: die Überzeugung, dass wir in jeder Disziplin die weltbeste Nation seien. Hohlkörperfiguren wie Carola und Co. wollen die Welt missionieren mit angeblichem deutschen Pazifismus, wo in Wirklichkeit nichts ist außer Dummheit und Feigheit.

HaJo Wolf / 03.03.2020

Steinmeier ist nicht mein BP! Er ist nicht mal BP “der Deutschen”, denn er hält ja einen großen Teil der Deutschen für räächts oder gar rechtsradikal, er macht Stimmung gegen (man könnte das auch Hassreden nennen) eine demokratische Partei und ihre Mitglieder/Wähler, er hofiert kriminelle islamische Diktatoren, er hofiert Horden islamischer Eindringlinge… nein, Steinmeier ist kein würdiger BP, sondern eine Schande für dieses Amt. Aber er ist in guter Gesellschaft von Schandbesetzungen: Roth als Bundestagspräsi, Merkel als Kanzlerin, Maas als Außenminister ... ließe sich gnaden- und endlos fortsetzen. Nein, das ist nicht mehr das Land, in dem ich gut und gerne leben kann. Das ist das hässliche Deutschland, das arrogante, sich überlegen fühlende, das Land, für das und dessen Politiker ich mich schäme. Ich bin stolz auf die Geschichte dieses Landes, auch, wenn es 12 dunkle Jahre darin gibt. Ich bin stolz auf all das, was Deutsche entwickelt und erfunden haben. Ich darf aber keinen Nationalstolz haben wie jeder Italiener, Franzose, Spanier, Brite, Schotte… weil, dann bin ich rechts. Ja, verdammt, dann bin ich eben rechts. Offen und ohne mich dafür zu schämen.

Weitere anzeigen Leserbrief schreiben:

Leserbrief schreiben

Leserbriefe können nur am Erscheinungstag des Artikel eingereicht werden. Die Zahl der veröffentlichten Leserzuschriften ist auf 50 pro Artikel begrenzt. An Wochenenden kann es zu Verzögerungen beim Erscheinen von Leserbriefen kommen. Wir bitten um Ihr Verständnis.

Verwandte Themen
Gerd Held / 05.12.2023 / 06:15 / 53

Dauernotstand ist Verfassungsbruch

Das Urteil des Bundesverfassungsgerichts zur Staatsverschuldung muss eine Abkehr von der Politik der endlosen „Rettungen“ zur Konsequenz haben. Sogenannte Zukunftsenergien, die lediglich auf das Prinzip…/ mehr

Gerd Held / 06.10.2023 / 06:15 / 104

Deutschland: Not durch falsche Ziele

Deutschland ist auf einem Kurs, der immer größere Opfer fordert. Die Opferbereitschaft der Bürger sinkt. Doch ein Kurswechsel bleibt aus, weil vielen nicht klar ist,…/ mehr

Gerd Held / 03.04.2023 / 06:00 / 88

Ohne Auto keine Stadt

Eine moderne Großstadt funktioniert nur als gut erschlossene Stadtregion. Deshalb ist die Feindschaft gegen den Autoverkehr und der Angriff auf den Verbrennungsmotor so kurzsichtig und…/ mehr

Gerd Held / 13.03.2023 / 06:15 / 75

Wenn Grün verliert, gewinnt die Stadt 

Die CDU-Gewinne in Berlin und die Abkehr der SPD von der rot-grün-roten Koalition sind nur ein erster Schritt. Aber schon jetzt zeigt sich, wie wenig…/ mehr

Gerd Held / 26.12.2022 / 06:00 / 66

Die eigene Größe des Sports

Deutschland ist sang- und klanglos bei der Fußball-WM ausgeschieden, und niemand hat ihm eine Träne nachgeweint. Die Krise unseres Landes ist auch eine Sportkrise.   Es…/ mehr

Gerd Held / 17.11.2022 / 12:00 / 105

Die verlorene Unschuld der „Klimaretter“

Klebe-Straßenblockaden können Menschenleben gefährden. Sie sind ein Angriff auf kritische Infrastrukturen dieses Landes. Sie sind ein Mittel, um direkt ein bestimmtes Regierungshandeln zu erzwingen. Demokratische…/ mehr

Gerd Held / 03.11.2022 / 06:00 / 120

Die Krisen-Formierung der Bürger

Die Krisen, die sich in diesem Herbst zu einem ganzen Krisenkomplex auftürmen, sind kein Schicksal. Sie beruhen auf falschen Entscheidungen. Die Opfer, die jetzt gefordert…/ mehr

Gerd Held / 21.09.2022 / 06:05 / 101

Der Ausstieg aus der fossilen Energie ist gescheitert

In diesem Herbst 2022 bekommt Deutschland mehr denn je den Ernst seiner Lage zu spüren. Die täglich zunehmenden Opfer stehen in keinem Verhältnis zu den…/ mehr

Unsere Liste der Guten

Ob als Klimaleugner, Klugscheißer oder Betonköpfe tituliert, die Autoren der Achse des Guten lassen sich nicht darin beirren, mit unabhängigem Denken dem Mainstream der Angepassten etwas entgegenzusetzen. Wer macht mit? Hier
Autoren

Unerhört!

Warum senken so viele Menschen die Stimme, wenn sie ihre Meinung sagen? Wo darf in unserer bunten Republik noch bunt gedacht werden? Hier
Achgut.com