Gerd Held / 03.03.2020 / 12:00 / Foto: Tomaschoff / 94 / Seite ausdrucken

Ein orientierungsloses Land   

Es war einmal in deutschen Zeitungskommentaren eine beliebte Formulierung, dass es die besondere Fähigkeit der Bundeskanzlerin sei, „die Dinge vom Ende her“ zu betrachten und zu gestalten. Wenn das wahr wäre, müsste heute, wo die Merkel-Jahre sich dem Ende zuneigen, die Politik auf einem guten Weg sein. Es müsste klare Orientierungslinien geben, die bloß geradewegs weiterzuverfolgen sind. Und es müssten viele Politiker und Parteien zur Verfügung stehen, die dieses Erbe mit Begeisterung antreten.

Doch die gegenwärtige Lage ist ganz anders. Insbesondere von der CDU scheint am Ende der Merkel-Jahre nicht viel übriggeblieben zu sein. Sie sei in der schwersten Krise seit ihrer Gründung, heißt es. Das spricht nicht gerade dafür, dass hier ein intaktes politisches Erbe und ein solides Vertrauen der wählenden Bürger vor der Übergabe steht. Der Merkelismus hinterlässt eine taumelnde Nation. Eine orientierungslose Nation. Eine Nation, die sich selber nicht über den Weg traut. 

Am 23. Januar dieses Jahres hat Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier eine Rede beim Holocaust-Forum in Yad Vashem in Israel gehalten. Darin hat er Zweifel daran geäußert, ob die Deutschen dauerhaft die richtigen Lehren aus dem Nationalsozialismus gezogen haben. Steinmeier wörtlich: „Ich wünschte, sagen zu können: Wir Deutsche haben für immer aus der Geschichte gelernt. Aber das kann ich nicht sagen, wenn Hass und Hetze sich ausbreiten.“ 

Noch nie seit der Gründung der Bundesrepublik ist so etwas von einem hohen Repräsentanten des Staates gesagt worden. Es ist eine Kollektivanklage gegen die Deutschen. Der Bundespräsident beschwört im Angesicht der Holocaust-Gedenkstätte und vor der Weltöffentlichkeit eine neue NS-Stimmung in Deutschland. Was muss in dem Mann vorgehen, dass er all die Anstrengungen der Deutschen, zu den Ursachen dieser finstersten Jahre der deutschen Geschichte vorzustoßen, der Tiefe der Schuld auf die Spur zu kommen und für sie zu büßen, zerreißt wie ein Stück Papier? In seiner Rhetorik häufen sich Formulierungen wie „Deutsche haben…“, „Es waren Deutsche, die…“ Deutsche, Deutsche, Deutsche – es scheint dem Redner darauf anzukommen, diese Identität, die nun einmal die geschichtliche Grundlage ist, auf der wir fortleben, in aller Öffentlichkeit zu vernichten. Als sei nun endlich die wahre und tiefste Ursache von Holocaust, Völkermord und Angriffskrieg gefunden: das Deutsch-Sein. 

„Ich wünschte, sagen zu können“

Einen Monat später, am 14. Februar, hält Steinmeier eine Rede auf der Münchener Sicherheitskonferenz. Auszüge der Rede sind in der FAZ vom 15.2. abgedruckt. Man fängt an zu lesen und stößt im zweiten Absatz auf folgende Passage: 

„Ich wünschte, sagen zu können: Wir haben auch als Staatengemeinschaft für immer aus der Geschichte gelernt, nach 1945 und dann nach 1989. Aber wir werden heute Zeugen einer zunehmend destruktiven Dynamik der Weltpolitik. Vom Ziel internationaler Zusammenarbeit zur Schaffung einer friedlicheren Welt entfernen wir uns von Jahr zu Jahr weiter. Die Idee der `Konkurrenz der großen Mächte´ bestimmt nicht nur die Strategiepapiere unserer Tage. Sie prägt auch von neuem die Wirklichkeit rund um die Welt, und Spuren lassen sich verfolgen bis in die endlosen, opferreichen Kriege im Mittleren Osten und in Libyen.“ 

Von neuem taucht also die Formel „Ich wünschte, sagen zu können“ auf. Steinmeier benutzt dieselbe rhetorische Figur wie in Yad Vashem. Doch diesmal werden nicht die Deutschen auf die Anklagebank gesetzt, sondern die ganze Staatengemeinschaft – insbesondere Russland, China und die USA. Da haben wir die Ambivalenz: Die dramatische Selbstbezichtigung wird nun zur dramatischen Fremdbezichtigung. Nun sind „wir“ nur noch „Zeugen“ eine gefährlich-destruktiven Dynamik der Weltpolitik.

Andere sind die Täter. Steinmeier denunziert die „Idee der Konkurrenz der großen Mächte“. Was bietet er dagegen auf? Eine andere Idee? Keineswegs, denn sein Schlüsselsatz in der Rede lautet: „Europa ist der unabdingbare Rahmen für unsere Selbstbehauptung in der Welt.“ Das ist eine Konkurrenz-Vorstellung und zwar eine Vorstellung, bei der die Größe den Ausschlag gibt. Wieso eigentlich braucht Deutschland diesen größeren Rahmen? Anderen Nationen in der Welt gelingt es doch auch, sich ohne ein solches Großraum-Gebilde zu behaupten. 

Die deutsche Rolle in Europa wird zweideutig  

Eine Rollenumkehr und auch eine europapolitische Ambivalenz wird hier sichtbar: Eine Zeitlang, besonders kurz nach der Wende 1989, hieß es, Deutschland müsse europäisch „eingebunden“ werden, damit es nicht wieder imperiale, kriegerische Ambitionen bekomme. In der Rede von Steinmeier ist von einem Eingebunden-Werden nicht mehr die Rede. Nun heißt die Devise: „Deutschland muss das geeinte Europa zusammenhalten“ (so der FAZ-Titel zum Bericht über die Steinmeier-Rede).

Deutschland soll nun in der Rolle des Europa-Machers sein, der im Namen des größeren „Rahmens“ auf andere Länder Einfluss nimmt. Wir erinnern uns: Wie lautete das Argument, mit dem man mit allen Mitteln Großbritannien vom Brexit abbringen wollte? Ja, richtig, es hieß: Ihr seid zu klein, um Euch selbst zu behaupten. Ihr seid auf uns, die EU, angewiesen. Und mit dieser typischen Großmacht-Erpressung will man den Briten jetzt ein Handelsabkommen zu den Bedingungen der EU aufzwingen. 

In der FAZ (12.2.2020) erschien ein Interview mit dem bayrischen Ministerpräsidenten Söder (CSU). Dort wird Söder die Frage gestellt „Wie soll es weitergehen, in Deutschland, mit der CDU?“ Er antwortet: 

„Damit Thüringen nicht zum Fanal für die Schwäche unserer Demokratie wird, braucht es mehr als eine bloße Reparatur: Wir brauchen eine grundlegende Neuaufstellung. Die Union muss in den nächsten Tagen und Wochen ihre grundsätzlichen Linien klären. Es geht nicht darum, nur schnell einen Kanzlerkandidaten zu benennen. Wichtiger ist zu klären, mit welchen programmatischen und geistigen Grundüberzeugungen die Union Deutschland in das nächste Jahrzehnt führen will.“ 

Das Wort „grundlegende Neuaufstellung“ hört sich vielversprechend an. Doch im Laufe des Gesprächs kassiert Söder alle Erwartungen an einen Politikwechsel. Es wird nicht eine einzige politische Entscheidung der letzten Jahre genannt, die CDU und CSU in der nächsten Legislaturperiode überprüfen und gegebenenfalls korrigieren wollen. Die „Neuaufstellung“ scheint eher eine verbale Übung zu sein. 

Die Leute wollen endlich greifbare Resultate

Für eine Partei, die in den letzten beiden Jahrzehnten viele handfeste Positionen geräumt hat, und die das Land auf lauter Baustellen gesetzt hat, deren Abschluss in immer weitere Ferne rückt, ist das sehr wenig. Die Leute wollen endlich greifbare Resultate der Rettungen und Wenden sehen. Doch Söder verspricht ein „versöhnendes Konzept für die Zukunft“, wie es an einer Stelle heißt. Er bewegt sich in einem Raum jenseits aller konkreten Positionen. In einem metapolitischen Raum, in dem es keine harten Entscheidungsfragen gibt. Das Gegensätzlichste kann hier „versöhnt“ werden. Es ist ein Werbespot, um die größtmögliche Wählerschaft zu erreichen. Und fürs Polit-Marketing hat Söder recht: Es ist unklug, irgendeine Abwendung von Merkels Politik zu signalisieren (weil in diesem Raum überhaupt jede Abwendung kontraproduktiv ist). 

In der entsprechenden Passage des Interviews sagt Söder: 

„Wer glaubt, dass ein Anti-Merkel-Wahlkampf zum Erfolg führen könnte, der irrt. Ein Bruch mit der eigenen Vergangenheit führt am Ende immer zum Bruch mit sich selbst. Für die Wähler wird man so nicht attraktiver. Die CDU von heute ist auch eine andere Partei als vor 20 Jahren. Es muss also möglich sein, auf dem bisher Erreichten Neues zu entwickeln, und ein versöhnendes Konzept für die Zukunft zu beschreiben.“ 

Das ist eine bizarre Argumentation. Denn die eigene Vergangenheit von CDU/CSU reicht ja weiter zurück als bis zu Merkel. Wer nur an Merkel weiter anschließen will, bekräftigt daher den Bruch, den ihre Politik bedeutet: den Bruch der CDU/CSU mit sich selbst. Söders Politik beruht also darauf, die Geschichte und Identität der CDU/CSU vor Merkel als Grundlage zu verneinen – sie sogar völlig zu löschen. Sie wird gar nicht mehr erwähnt. Da steht es: Die CDU/CSU ist „eine andere Partei als vor 20 Jahren“.

Am 14. Februar, mitten in der CDU-Ratlosigkeit über Kurs und Personal, fand im Berliner „Ballhaus“ eine Veranstaltung mit Friedrich Merz statt. In der FAZ (15. Februar) berichtete Julia Löhr über die Veranstaltung, und zwar durchaus sachlich. Die Bemerkung von Merz, dass es reiner Zufall sei, dass die Sturmtiefs, die gerade über Deutschland ziehen, weibliche Namen tragen, wird von Löhr nicht gleich skandalisiert. Und dem bösen Merz-Wort vom „Gesindel“ der AfD wird der Widerspruch von Alexander Gauland gegenübergestellt. Alles gut also?

„Neue Welt gegen alte Welt“

Aber da ist die merkwürdige Überschrift des FAZ-Artikels. Sie lautet „Ein Land vor unserer Zeit“. Die Überschrift ist in keiner Weise durch den Inhalt des Berichts gedeckt. Es handelt sich um eine Bewertung, die von außen dem Text übergestülpt ist. Wer ein bisschen mit dem Zeitungs-Machen vertraut ist, weiß, dass Überschriften häufig von Redaktionen nachträglich und ohne Rücksprache mit dem Autor eingesetzt werden. Und dann blättert man weiter in derselben FAZ und da taucht sie noch einmal auf, die Formel „Ein Land von gestern“ – in einem Kommentar von Helene Bubrowski.

Der Kommentar bezieht sich auch auf die Veranstaltung mit Friedrich Merz, aber der Kommentar behandelt einzig und allein die Bemerkung von Merz über die Frauennamen von Sturmtiefs. Bubrowski erweckt hier den Eindruck, Merz habe sich damit über die Frauen lustig gemacht – was seine Worte überhaupt nicht hergeben. Aber die Autorin verfolgt hier sichtlich ihre eigene Agenda. Sie will Merz (und die gesamte Versammlung im „Ballhaus“) als „Welt von gestern“ präsentieren und damit die CDU an zwei Linien spalten: „Frauen gegen Männer“ und „Neue Welt gegen alte Welt“. Offenbar laufen in der Redaktion der FAZ schon Positionskämpfe um die Parteienlandschaft der Post-Merkel-Ära. Die Formel „Ein Land von gestern“ wird noch häufiger auftauchen. Mit ihr will man allen Versuchen, die Irrwege der Merkeljahre zu korrigieren, ein „gestern“ aufkleben.

Wir befinden uns in einer Übergangszeit. Und in gewisser Weise in einer Generaldebatte – allerdings einer unklaren und eher unbewussten Generaldebatte. In dieser Debatte geht es um mehr als die Krise einzelner Parteien. Es geht darum, ob die Fixierung auf eine „Mitte“, die alle größeren Entscheidungen aus einem übergreifenden Konsens heraus entwickeln will, noch haltbar ist. Deutschland braucht eine politische Mehrheit, die sich was traut. Angesichts der Anpassungszwänge, vor denen dieses Land steht, ist es falsch, jegliche Ausübung von Mehrheitsmacht zu tabuisieren. Es gibt Zeiten, in denen Entscheidungspflichten wichtiger sind als die Konsenspflichten. Vor diesen Zeiten steht Deutschland. In diesem Sinne wird es hierzulande „machtpolitischer“ zugehen. Aber diese Machtpolitik wird aus politischer Verantwortung geschehen, und nicht ein Ausdruck von persönlicher Willkür und Machtgier sein. 

Dieser Wandel wird wohl nicht sofort eintreten, aber es gibt gute Gründe, dass dies im Laufe des nun beginnenden Jahrzehnts geschehen wird. Auf kurze Sicht muss man zunächst skeptisch sein. Das spürbare Ende der Ära Merkel wird zu einer Übergangszeit führen, in der sich Öffnungen ergeben („windows of opportunity“), um eine andere Politik zu beginnen und dem Bann der „Mitte“ zu entkommen. Aber diese Öffnungen werden klein und kurz sein. Der Mitte-Komplex, zu dem auch die Massenmedien gehören, wird seine Muskeln spielen lassen und mit allen Mitteln versuchen, seine Macht zu behaupten. Deshalb ist auf die kleine Öffnung, die die Ministerpräsidentenwahl in Thüringen darstellte, sofort eine so unerbittliche und konzertierte Reaktion erfolgt. Je hilfloser die Mitte wird, umso mehr zeigt sie ihr hässliches, aggressives Gesicht. Es ist daher vor allem ein (Selbst-) Ablenkungsmanöver, wenn das politische Geschehen in Deutschland unter die Devise „Hauptschlag gegen die Bedrohung von Rechts“ gestellt wird. 

Umso wichtiger ist es für die Opposition, die Sach-Probleme und dringenden Entscheidungen des Landes in den Vordergrund zu stellen. 

Foto: Tomaschoff

Sie lesen gern Achgut.com?
Zeigen Sie Ihre Wertschätzung!

via Paypal via Direktüberweisung
Leserpost

netiquette:

Rolf Lindner / 03.03.2020

Es ist nicht zu fassen, dass der politmediale Merkelkomplex seine auf welchem Gebiet auch immer desaströse Politik in nationalistischer Selbstüberhöhung nicht nur dem eigenen Volk und den Völkern Europas, sondern der ganzen Welt in SED-identitärer Art und Weise überstülpen will. Die Zerschlagung dieses Komplexes wird eine Herkulesaufgabe sein, von deren Bewältigung jeder mir bekannte Politiker der Altparteien meilenweit entfernt ist.

Peter Wichmann / 03.03.2020

@ Ricardo Sanchis—- Daß das Peterprinzip nicht nur im Bundestag sondern flächendeckend in der deutschen Politik greift, ist unübersehbar. Gilt aber nicht nur für die Politik. Unter dem Diktat der Quote spielen Qualifikationen eh keine Rolle mehr.—- Zu Ihren Fragen: (1) In Deutschland herrscht seit Menschengedenken die Überzeugung: Wem Gott ein Amt gibt, dem gibt er auch Verstand. Womit zugleich Frage (2) beantwortet ist. Teilweise jedenfalls. Hinzuzufügen ist: Durchsetzungsfähigkeit hat wenig bis nichts mit großer Intelligenz zu tun und außerdem bestimmt in der bundesdeutschen Bananenrepublik längst Nepotismus in all seinen Spielarten die Ämtervergabe. Lesen Sie bei Hadmut Danisch nach, wie man heutzutage aufgrund von richtiger Gesinnung und Parteizugehörigkeit, nicht aufgrund fachlicher Expertise beispielsweise Richterin am Bundesverfassungsgericht wird. (3) An dieser Entwicklung ist nichts mehr zu ändern. Jedenfalls nicht ohne ganz großen Knall.—- Und was den gegenwärtigen Bundespräsidenten angeht (den ich auch nicht gewählt hätte): Können Sie mir ohne lang nachzudenken jemanden aus dem Arsenal gesichtsloser, beliebig austauschbarer politischer Apparatschiks nennen, die oder der vermuten ließe, eine bessere Figur zu machen?

Detlef Dechant / 03.03.2020

Ich weiß nicht, warum immer noch so viele eine Frauenquote fordern? Merkel, AKK, vdL, Lagarde, KGE, Roth, Baerbock, ist das nicht abschreckend genug? Es wird immer Kohl mit Merkel verglichen: aussitzen und Konkurrenz wegbeissen. Nur gibt es dabei einen riesigen Unterschied : Kohl konnte aussitzen, weil er qualifizierte Minister hatte, die die Kaernerarbeit erledigten. Nie hat jemand vor Merkel so viele Probleme zur Chefsache erklärt, um sie dann nicht zu lösen. Und Kohl hat Konkurrenz entsorgt : Biedenkopf als Ministerpräsident nach Sachsen, Weizsäcker als Bundespräsident nach Berlin. Merkel hat sie weggebissen und politisch in die Bedeutungslosigkeit entsorgt. Das fördert Jasager und A..kriecher.

H. Schmidt / 03.03.2020

Weil es in Deutschland so als Tradition erscheint, darf immer die Partei die nicht den Kanzler stellt (aber mitregieren darf) den Präsidenten stellen. Also aktuell CDU stellt Kanzler, SPD den Steinbrück-Pseudopräsidenten. Vorher war es der “Gauckler”. Das die Wahl auf Steinbrück viel ist Merkels Ding. Sie musste weil sie nicht anders konnte, und was “besseres” viel ihr aus der SPD auch nicht ein. (weil es da eh nichts gibt) Lange Rede kurzer Sinn. In Deutschland muss sich gewaltig etwas bei der Auswahl und dem Wahlsystem bezgl. Parteien und Personen für bestimmte Ämter ändern, damit endlich mal halbwegs brauchbare “Typen” in die Regierung kommen. Das wäre Aufgabe Nr. 1 nach dem Abgang von Merkel. Man kann heute nicht mehr das Lizenzsystem der alliierten Siegermächte nach dem WW II als Massstab nehmen und so agieren als wären wir kurz nach 1945.

Roland Gossert / 03.03.2020

Das was Merkel zurücklassen wird ist ein wirtschaftlich marodes und sozial zerrissenes Europa, das keine Heimat für niemanden mehr ist. Ein Europa das nur mehr auf die nächste Krise, den nächsten Bürgerkrieg oder auf den nächsten grausamen Diktator wartet, der es übernimmt. Merkel machte aus dem ökosozialen Vorbild und damit der Hoffnung für die Welt einen verwahrlosten Ort der Hoffnungslosigkeit. Ihre Heimsuchung wird unseren Kontinent noch sehr lange beschäftigen, denn Erholung ist nicht in Aussicht.

Frances Johnson / 03.03.2020

Orientierungslosigkeit merkt man auch am Umgang derzeit mit Corona. Hierzu gehört, auf den Sommer zu hoffen oder, wenn kein Mundschutz verfügbar ist, zu behaupten, der helfe nicht. Natürlich hilft der bei dem, der niest, weil weniger rausgeblasen kommt. Und er hilft gegen Tröpfcheninfektion. Warum sonst trägt ihn der Chirurg? Dann unterstellt man dem Bürger Panik, wenn er mehr Spaghetti und Reis kauft. Statt dessen könnte man dem Bürger ja mal vermitteln, dass man ihn im Notfall mit Hilfe z.B. des THW versorgt und den Kram vor die Tür stellt, Rechnung wird nachgereicht. Schön wäre auch, wenn man mal einen Mundschutz-Spekulanten ausfindig machen und den vor Gericht stellen würde, so möglich, falls nicht in Polen. Tatbestand: Verbrechen gegen die Menschlichkeit. Lethargie, Insuffizienz Verschleiern, Reden, passende Spezialisten Aufrufen, alles Zeichen für Orientierungslosigkeit. Auch darauf verweisen, dass Kinder nicht schwer erkranken, schön für ältere Menschen, die sich schon seit der SUV-Oma im Hühnerstall nicht mehr ernstgenommen fühlen. Das ist schon sehr lange nicht mehr meine CDU/CSU, spätestens seit 2015. Kein Plan. Indessen treffen sich alle wichtigen Leute in GB zum Cobra-meeting (Cobra: Cabinet Office Briefing Room A), Nicola Sturgeon ist über Video-Konferenz dabei, und sie machen wenigstens einen Notfallplan. Der klingt nicht nett, aber er ist da. Und mit etwas Glück kommt er dieses Mal nicht zum Tragen. Im orientierungslosen Land: Geschwafel und Verschenken, dieses Mal von Masken und Schutzanzügen. Und wenn Mrs. Sturgeon ganz genau hinschauen würde, müsste sie merken, dass GB der sicherere Hafen ist. Wobei sie nach D schauen müsste, denn Frankreich ist mehr auf Draht. Inzwischen muss man schon ein wenig suchen, um zu sehen, wo die Fälle sich befinden. In der Welt steht das nur noch unter dem Bundesland. Danke, Frau Merkel.

elke popken / 03.03.2020

Moin, Herr Held, Noch nie war es so offensichtlich, worum es diesen regierungsbeteiligten tatsächlich geht: um ihre macht und eigene Existenz! Da Sitzt ein popeliger Jens Spahn bei Maischberger und verkuendet die cdu stecke in der schwersten Krise seit ihrer Gründung! Ist es noch zu glauben?! Was hat er all die Jahre gemacht um das zu verhindern?? Na, Spahn, nun mal butter bei die Fische! Einen deal hast du mit laschet und Merkel geschlossen um deine jämmerliche Karriere zu befoerdern! Von schaeuble geformt, hat der der strebsam, bemühte Spahn bis heute nicht kapiert, was ihn grundsätzlich von einem Sebastian kurz unterscheidet! Das gleiche gilt für Söder: mit gefangen - mit gehangen! Lauter manoevrier-und intrigenmasse, korrupt und verlogen. Mit einem habeck kann es nicht mehr viel schlimmer werden als es schon ist, die grünen haben nämlich einen Vorteil: sie glauben an den mist den sie verkünden, die werden nie wie Söder morgen reine cdu-parolen verkuenden. Habeck braucht keinen Söder um Kanzler zu werden und die Wähler brauchen nur eine grünen-partei. Soll sie sein wie sie ist, aber eine baerbock ist für mich glaubwürdiger in ihren persönlichen aussagen, als diese gesamte regierungsbagasch! Will sagen, wenn ein laschet, Spahn und soeder weiter Hinterzimmer-wendehals-politik Betreiben, werden sie da landen wo die SPD schon ist. Die lateralschaeden der merkelpolitik sind nicht mit merkeljuengern und verlogenen karrerieregeilen selbstdarstellern zu korrigieren, dazu bedarf es mittlerweile ein ganz anderes Kaliber! Und noch eins: nicht die AfD trägt schuld an dieser Entwicklung! Einzig die Merkel -Untertanen, die Trittbrettfahrer, Medien und Presse! Also, baerbock, hole uns die nächsten fuenf Millionen Muslime ins land, baue riesenwandparks, (Hinterm Haus bei mir ist noch Platz), erhebt noch mehr steuern (irgendwas geht immer), Gebt uns endlich alle eine mickrige Grundrente, baut Tafeln- und Suppenküchen aus, Weist Wohnraum zu. Auf geht’s!

Heiko Loeber / 03.03.2020

“Wir Deutsche haben für immer aus der Geschichte gelernt. Aber das kann ich nicht sagen, wenn Hass und Hetze sich ausbreiten.” Was für ein unerträglich abgehobenes Akademiker-Geschwurbel! Außerdem sind wir keine Deutschen, sondern Schon-länger-hier-Lebende, Europäer, Menschen, deren Hautfarbe und Herkunft keine Rolle spielt. Und natürlich schlachten wir uns gegenseitig ab, das haben wir schon immer getan, wenn die Ressourcen knapp wurden, was denn sonst? Es hat nicht nicht jeder das Privileg, ein überbezahltes und bis ans Ende aller Tage sorgenfreies Dasein in einem Schloss führen zu dürfen. (Zum Glück, denn sonst würden wir ja alle so unerträglich bedeutungsschwer herumschwurbeln). Kommt mal wieder oder überhaupt an in der Realität, ihr Bundespräsidenten und ihr Wasserbüffelzüchter! Deutsche sind wir für diese Typen ja ohnehin nur noch, wenn es um Schuld, Sühne und ums Bezahlen vermeintlicher offener Rechnungen geht. - Ich fand übrigens Horst Köhler gut. Danach keinen mehr oder nur anfangs. Der jetzige Bundes-SPD-Präsident ist m. E. der fürchterlichste von allen. ... Besucht mich jetzt die Antifa?

Weitere anzeigen Leserbrief schreiben:

Leserbrief schreiben

Leserbriefe können nur am Erscheinungstag des Artikel eingereicht werden. Die Zahl der veröffentlichten Leserzuschriften ist auf 50 pro Artikel begrenzt. An Wochenenden kann es zu Verzögerungen beim Erscheinen von Leserbriefen kommen. Wir bitten um Ihr Verständnis.

Verwandte Themen
Gerd Held / 05.12.2023 / 06:15 / 53

Dauernotstand ist Verfassungsbruch

Das Urteil des Bundesverfassungsgerichts zur Staatsverschuldung muss eine Abkehr von der Politik der endlosen „Rettungen“ zur Konsequenz haben. Sogenannte Zukunftsenergien, die lediglich auf das Prinzip…/ mehr

Gerd Held / 06.10.2023 / 06:15 / 104

Deutschland: Not durch falsche Ziele

Deutschland ist auf einem Kurs, der immer größere Opfer fordert. Die Opferbereitschaft der Bürger sinkt. Doch ein Kurswechsel bleibt aus, weil vielen nicht klar ist,…/ mehr

Gerd Held / 03.04.2023 / 06:00 / 88

Ohne Auto keine Stadt

Eine moderne Großstadt funktioniert nur als gut erschlossene Stadtregion. Deshalb ist die Feindschaft gegen den Autoverkehr und der Angriff auf den Verbrennungsmotor so kurzsichtig und…/ mehr

Gerd Held / 13.03.2023 / 06:15 / 75

Wenn Grün verliert, gewinnt die Stadt 

Die CDU-Gewinne in Berlin und die Abkehr der SPD von der rot-grün-roten Koalition sind nur ein erster Schritt. Aber schon jetzt zeigt sich, wie wenig…/ mehr

Gerd Held / 26.12.2022 / 06:00 / 66

Die eigene Größe des Sports

Deutschland ist sang- und klanglos bei der Fußball-WM ausgeschieden, und niemand hat ihm eine Träne nachgeweint. Die Krise unseres Landes ist auch eine Sportkrise.   Es…/ mehr

Gerd Held / 17.11.2022 / 12:00 / 105

Die verlorene Unschuld der „Klimaretter“

Klebe-Straßenblockaden können Menschenleben gefährden. Sie sind ein Angriff auf kritische Infrastrukturen dieses Landes. Sie sind ein Mittel, um direkt ein bestimmtes Regierungshandeln zu erzwingen. Demokratische…/ mehr

Gerd Held / 03.11.2022 / 06:00 / 120

Die Krisen-Formierung der Bürger

Die Krisen, die sich in diesem Herbst zu einem ganzen Krisenkomplex auftürmen, sind kein Schicksal. Sie beruhen auf falschen Entscheidungen. Die Opfer, die jetzt gefordert…/ mehr

Gerd Held / 21.09.2022 / 06:05 / 101

Der Ausstieg aus der fossilen Energie ist gescheitert

In diesem Herbst 2022 bekommt Deutschland mehr denn je den Ernst seiner Lage zu spüren. Die täglich zunehmenden Opfer stehen in keinem Verhältnis zu den…/ mehr

Unsere Liste der Guten

Ob als Klimaleugner, Klugscheißer oder Betonköpfe tituliert, die Autoren der Achse des Guten lassen sich nicht darin beirren, mit unabhängigem Denken dem Mainstream der Angepassten etwas entgegenzusetzen. Wer macht mit? Hier
Autoren

Unerhört!

Warum senken so viele Menschen die Stimme, wenn sie ihre Meinung sagen? Wo darf in unserer bunten Republik noch bunt gedacht werden? Hier
Achgut.com