Ruslan Kotsaba war designierter Preisträger des Aachener Friedenspreises. Laut Berichten verschiedener Medien wie „Welt“ und „Aachner Nachrichten“ hat sich der Vorstand des Aachener Friedenspreisvereins am heutigen Freitag jedoch gegen eine Preisverleihung an den ukrainischen Blogger und Aktivisten ausgesprochen. Hintergrund ist ein Video, in dem Kotsaba behauptet, dass „die Juden“ hinter dem NS-Regime und dem Kommunismus gestanden hätten. Der Holocaust sei deshalb quasi selbstverschuldet.
Nach den ersten Medienberichten über das Video versuchte der Bundestagsabgeordnete der Linkspartei Andrej Hunko zunächst, die antisemitischen Äußerungen Kotsabas zu relativieren. Bei der Entscheidung für Kotsaba sei es zuvorderst um dessen Arbeit im Ukraine-Konflikt gegangen, schrieb der Politiker in der Kommentarspalte der Facebookseite des Friedenspreises. Nach Angaben des Blogs Ruhrbarone war Hunko für die Preisvergabe mitverantwortlich.
Dem Aachener Friedenspreisverein gehören circa 400 Mitglieder an, darunter etwa 50 Organisationen wie die Stadt Aachen, der DGB-Region NRW Süd-West, die katholische Organisation Misereor, der Diözesanrat der Katholiken im Bistum Aachen, der evangelische Kirchenkreis Aachen, der SPD-Unterbezirk, der Kreisvorstand der Grünen und Die Linke in der Städteregion Aachen.