News-Redaktion / 18.11.2021 / 09:40 / Foto: cartese / 0 / Seite ausdrucken

Die Morgenlage am Donnerstag

Ein Blick in die Nachrichten der letzten Stunden.

Mindestens 25 Tote bei islamistischem Angriff im Niger

Plünderungen und Attacke auf Bürgermiliz.

Mutmaßliche Islamisten haben im Niger mindestens 25 Menschen getötet, meldet orf.at. Wie das Innenministerium gestern mitgeteilt habe, hätte sich der Überfall am Dienstag in der Stadt Bakorat in der Wüstenregion Tahoua an der Grenze zu Mali ereignet. 25 Zivilisten seien getötet und ein weiterer verletzt worden.

Nach Angaben eines Behördenvertreters hätten die Angreifer in Bakorat Mitglieder einer Bürgermiliz attackiert. Bei einem weiteren Angriff in Temaram in derselben Region hätten bewaffnete Angreifer nach Angaben des Ministeriums das Rathaus und ein Gesundheitszentrum geplündert und zwei Geldüberweisungsgeschäfte ausgeraubt.

Seit Jahresbeginn sollen sich in dem Gebiet im Westen Nigers Angriffe mutmaßlicher Islamisten auf Zivilisten häufen. Dorfbewohner hätten sich zu Bürgermilizen zusammengeschlossen, um sich vor den Angreifern zu schützen. Im Dreiländereck zwischen Niger, Burkina Faso und Mali verbreiten bewaffnete Gruppen mit Verbindungen zum Terrornetzwerk Al-Kaida und zur Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) seit 2017 tödliche Gewalt.

14 Tote bei neuen Protesten gegen Putsch im Sudan

Wieder wichtige Brücken und Straßen gesperrt.

Bei Kundgebungen für Demokratie im ostafrikanischen Sudan sind mindestens 14 Zivilisten von Sicherheitskräften erschossen worden, meldet deutschlandfunk.de. Das habe das Zentralkomitee der sudanesischen Ärzte in der Hauptstadt Khartum mitgeteilt. Zahlreiche Demonstranten seien zudem verletzt worden, einige von ihnen befänden sich in kritischem Zustand. Sicherheitskräfte hätten außerdem Tränengas gegen die Demonstranten eingesetzt und wichtige Brücken und Straßen gesperrt, habe der Fernsehsender Al-Dschasira berichtet. In den sozialen Medien seien Aufnahmen brennender Reifen zu sehen gewesen. Das Militär hatte im Oktober im Sudan die Macht übernommen und die zivile Regierung abgesetzt. Seitdem gibt es Proteste gegen den Putsch.

Droht Umleitung von Migranten über ukrainische Grenze?

Kiews Botschafter warnt Deutschland.

Die Regierung in Kiew befürchtet eine Umleitung der Migranten von der weißrussisch-polnischen Grenze in Richtung Ukraine, meldet deutschlandfunk.de. Der ukrainische Botschafter in Deutschland, Melnyk, habe den Zeitungen der Funke Mediengruppe gesagt, dass möglicherweise der Notstand ausgerufen werde. Es stünden mehr als 8.500 Polizisten, Nationalgardisten und Grenzschutzbeamte bereit. Melnyk habe darauf hingewiesen, dass die Grenze zwischen der Ukraine und Weißrussland mehr als 1.000 Kilometer lang sei und aus schwer zu kontrollierenden Sümpfen und Wäldern bestehe. Er sorge sich, dass dieses Gebiet für mögliche Provokationen genutzt werden könnte.

0,3369 Prozent der Einwohner Corona-positiv getestet

…bundesweit innerhalb der letzten sieben Tage.

Die sogenannte Sieben-Tage-Inzidenz gab das RKI am Donnerstagmorgen mit 336,9 bezogen auf 100.000 Einwohner in den letzten sieben Tagen an, meldet handelsblatt.com. Das bedeute, dass in diesem Zeitraum 0,3369 Prozent der Einwohner positiv auf das Corona-Virus getestet wurden. Am Vortag habe der Wert noch bei 319,5 (0,3195 Prozent) gelegen.

Die Zahl der in Kliniken aufgenommenen Patienten mit einem positiven Corona-Testergebnis je 100.000 Einwohner innerhalb von sieben Tagen habe das RKI zuletzt mit 5,15 (Vortag: 4,86) angegeben, es betraf also 0,00515 Prozent der Menschen in Deutschland. Einen offiziellen bundesweiten Schwellenwert, ab wann die Lage kritisch zu sehen sei, gebe es nicht. Der bisherige Höchstwert habe um die Weihnachtszeit 2020 bei rund 15,5 gelegen. Im Rückblick auf diese Periode des Corona-Ausnahmezustands wurde offiziell bilanziert, dass es zu keiner Zeit eine allgemeine – also Einzelfälle ausgenommen - Überfüllung der Intensivstationen gegeben habe.

Wieder Kontaktverbote in Sachsen

Schleswig-Holstein sperrt nun auch Ungeimpfte aus.

In Sachsen gelten ab Freitag wieder Kontaktbeschränkungen, meldet deutschlandfunk.de. Dann dürfen sich Angehörige eines Haushalts nur noch mit einer weiteren Person treffen, wie die Landesregierung mitgeteilt habe. Ausgenommen seien Geimpfte, Genesene und Kinder bis 16 Jahre. Für Ungeimpfte ist dann der Einkauf im Einzelhandel verboten, außer in Supermärkten oder Drogerien. Sachsen habe mit positiven Corona-Testergebnissen bei 0,7422 Prozent seiner Einwohner innerhalb von einer Woche den mit Abstand höchsten Wert aller Bundesländer.

Auch in Schleswig-Holstein gelte künftig eine sogenannte 2G-Pflicht für Teile des öffentlichen Lebens. Wie die Landesregierung in Kiel mitgeteilt hätte, betreffe dies von Montag an unter anderem Freizeitveranstaltungen aller Art, die Innenräume von Gaststätten und den Indoor-Sport. Niedersachsen weite die 2G-Regelung ebenfalls aus. In Baden-Württemberg gelte seit heute die sogenannte Corona-Alarmstufe, weshalb die sogenannte 2G-Regel etwa in Restaurants, Museen, Kinos und bei öffentlichen Veranstaltungen in Kraft trete.

Belgien verschärft Corona-Regeln

Allgemeine Maskenpflicht tritt in Kraft.

Belgiens Regierung verordnet eine allgemeine Maskenpflicht und die Ausweitung der Arbeit aus dem Homeoffice, meldet orf.at. Dort, wo es möglich sei, sollten Arbeitnehmer ab Montag mindestens vier Tage in der Woche von zu Hause aus arbeiten, wie Belgiens Ministerpräsident Alexander De Croo gestern erklärt habe. Ebenfalls hätten sich die Chefs der Regionen auf das Tragen von Masken an öffentlichen Orten verständigt.

Die Maskenpflicht bestehe für alle Menschen ab zehn Jahren in öffentlichen Verkehrsmitteln, Bars und Restaurants, Theatern und Kinos sowie bei öffentlichen Veranstaltungen, auch im Freien. Zudem wolle die Regierung die Impfkampagne auf fünf- bis elfjährige Kinder ausweiten.

Haft für „Klimaaktivisten“ wegen Autobahn-Blockade

In Großbritannien hat ein Gericht neun sogenannte Klimaaktivisten wegen Straßenblockaden zu Gefängnissrafen zwischen drei und sechs Monaten verurteilt, meldet deutschlandfunk.de. Die Gruppe habe im Vorfeld der UNO-Konferenz in Glasgow einige der wichtigsten Autobahnen blockiert. Sie hätten damit gegen eine einstweilige Verfügung verstoßen, mit der Straßenblockaden verhindert werden sollten. Die Richterin habe erklärt, dass es aufgrund der Schwere der Handlungen der Gruppe und ihrer Ankündigung, sich weiter über gerichtliche Anordnungen hinwegzusetzen, keine Alternative zu den Gefängnisstrafen gegeben habe.

USA wollen Ölreserven anzapfen

Ölpreis-Anstieg soll gebremst werden.

Die US-Regierung hat laut Reuters-Informationen mit wichtigen anderen Ländern darüber gesprochen, Teile der jeweiligen Ölreserven anzuzapfen, meldet orf.at. Ziel eines derartigen koordinierten Vorgehens sei es, die Ölpreise nach unten zu drücken und das Wirtschaftswachstum anzukurbeln, hätten mehrere mit der Angelegenheit vertraute Personen erklärt. Demnach wären diese Gespräche in den vergangenen Wochen unter anderem mit Japan, Südkorea, Indien und China geführt worden. Sie seien nicht abgeschlossen. Es gebe auch keine endgültige Entscheidung darüber, ob es zu einem solchen Schritt zur Beeinflussung der Ölpreise kommen werde. Das US-Präsidialamt habe sich nicht zum Inhalt der – in der Vergangenheit wiederholt bestätigten – Gespräche mit anderen großen Energieverbraucherstaaten äußern wollen. Präsident Joe Biden habe das Förderkartell OPEC und verbündete Produzenten wie Russland des Öfteren dazu aufgerufen, ihre Ölförderung schneller auszuweiten.

Erdogan kündigt Kampf gegen „Zins-Plage“ an

Zinssenkung trotz anhaltender Inflation erwartet.

In Zeiten wirtschaftlicher Stagnation und hoher Inflation steht die türkische Zentralbank vor einer wichtigen geldpolitischen Entscheidung, berichtet fr.de. Präsident Recep Tayyip Erdogan habe sich im Vorfeld erneut deutlich für niedrige Zinsen ausgesprochen und Zinsen als „Plage“ bezeichnet. „Wir werden die Zins-Plage von den Schultern unseres Volkes nehmen“, habe Erdogan am Mittwoch vor der Fraktion seiner islamisch-konservativen Regierungspartei AKP in Ankara erklärt. „Wir werden definitiv nicht zulassen, dass Zinsen unser Volk in die Knie zwingen“, wird er zitiert. „Solange ich in diesem Amt bin, werde ich meinen Kampf gegen die Zinsen bis zuletzt weiterführen. Und ich werde auch meinen Kampf gegen die Inflation fortführen.“

In den vergangenen Monaten sei die türkische Landeswährung Lira im Vergleich zum US-Dollar und zum Euro erheblich unter Druck geraten und jeweils auf Rekordtiefstände gefallen. Für einen Dollar bekomme man aktuell mehr als zehn Lira, für einen Euro knapp zwölf. Die Situation werde durch den lockeren geldpolitischen Kurs der Zentralbank, die ihren Leitzins trotz der gestiegenen Inflation zuletzt zweimal verringert habe, deutlich verschärft. Am Donnerstag werde auf der Zentralbanksitzung eine erneute Zinssenkung erwartet. Entgegen der gängigen Lehre sei Erdogan der Meinung, dass hohe Zinsen Inflation verursachen würden, statt sie zu bekämpfen. Auch am Mittwoch habe Erdogan wieder betont: „Zinsen sind die Ursache, Inflation das Resultat.“ Er könne nicht mit Befürwortern hoher Zinsen zusammenarbeiten.

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