Es stimmt schon alles, mit dem Lebensgefühl, aber so einfach ist es nun auch wieder nicht. In meiner Kindheit kletterten wir auf Bäume, fielen herunter, prellten uns die Gelenke oder brachen auch mal ein Bein und immer hieß es “Selber schuld, hätteste halt aufgepasst!” Heute fällt Klein Tscheremie auf die Nase, weil er nicht aufgepasst hat und schwupps muss man zum Kinderarzt, der aber die besorgte Mutter nicht fragt, warum sie ihn wegen so einer popeligen Schürfwunde überhaupt belästigt, sondern lässt KleinTscheremie erst mal untersuchen ob er sich bei dem Sturz nicht einen Milzriss zugezogen habe. Aber auch das tut er nicht, weil er das so richtig findet, sondern aus lauter Angst vor Klagen. Sollte übrigens der Vater bei der ganzen Geschichte irgendwann einmal Klein Tschermie anknurren, warum er nicht aufgepasst hat, findet sich bestimmt jemand der ihn böse anguckt und ihm erklärt, dass Klein Tscheremie nun genau keine Vorwürfe gebrauchen könne und Schuldgefühle hervorrufen ja ganz, ganz schlimm sei. Und ja klar, hätten wir alle gerne ein Leben als Rentier, also ausreichend Geld und nichts zu tun, aber es muss doch jedem klar sein, dass das genau nicht geht, aber genau das geht schon zu lange zu gut. Im übrigen ist diese Corona Infektion so harmlos, dass man sie nur dann merkt, wenn man die Leute auch testet, von daher sind alle Meldungen +über erfolgreiche oder nicht erfolgreiche Maßnahmen mit Vorsicht zu genießen, weil wer nicht testet, der kriegt nichts mit von einer Krankheit und wer getestet wird, stellt zu seinem größten Erstaunen fest,. dass er krank ist, obwohl er, in 90% der Fälle, putzmunter ist.
Ich widerspreche. Ein geeintes Europa wird es nie geben. Sicherlich wird es Kriecherstaaten geben, die unbedingt an vor allem deutsches Geld kommen wollen. Wenn es aber um grundlegende Sachen geht,, lassen sich EU-Staaten nicht unbedingt hineinreden, von anderen europäischen Staaten ganz zu schweigen. Die meisten EU-Staaten (und europäische Staaten) denken national. Mal die Frage, wieso benötigen wir nicht gewählte Bürokraten, die uns vorschreiben wollen, wie wir zu denken haben, was wir essen sollen, wie wir unsere Energieversorgung wollen usw. usf.? Europa war einmal stark, als es eine EWG war. In politischen Fragen, gab es noch nie Einigkeit, höchstens partiell. Die europäischen Staaten sind zu unterschiedlich, als dass sie zu einer Stimme finden könnten. Außerdem ist Europa gerade stark geworden im Wettbewerb untereinander. Wenn Europa bzw. die EU gleichgeschaltet werden soll, dann haben wir Sozialismus, weil so ein große Einheit nur diktatorisch geführt werden kann. Das gilt für Corona, Wirtschaft und das Leben allgemein.
Herr Schuster, Sie schreiben: “Corona hat etwas gezeigt, was mich - trotz allem Wissen - baff in die Ecke befördert aus der sich das Zimmer nur besser überschauen lässt: Es war ein zeitlicher Ausbruch von kollektiven Mustern in dem sich das dritte Reich für ganze Handlungsstränge rekonstruiert hat.” Trotz allem Wissen Ihrerseits bitte ich Sie um die Einhaltung der Regeln, mit denen Wissen vergemeinschaftet wird! Ich habe es mir hier auf Achgut bereits mit Frau Grimm, Herrn Wolf und einem gewissen Herrn ... Ostrovsky? ... verschissen. Bitte!
Sehr guter Beitrag zur derzeitigen Lage. Nur Einem stimme ich nicht zu: Ich halte mehr - wie die Vordenker Adenauer und de’Gaulle - von einem Europa der Vaterländer. Nach 30 Jahren EU-Probelauf ist doch mehr Uneinigkeit entstanden als zuvor. Vielleicht in 100, oder 200 Jahren noch einmal versuchen, wenn die Menschen über ihren Chip gesteuert werden. Wundervolle Zukunft.
Ich bin mir nicht sicher: Trübt David Engels hier seine althistorische Perspektive den Blick auf eine zugegeben dekadente Gesellschaft, von der man annehmen könnte, hier befände sich eine Zivilisation in Auflösung wie die spätrömische, oder die Perspektive des kosmopoliten Intellektuellen, der das “Land dazwischen” nicht mehr wahrnimmt, wenn er schreibt “Unsere Gesellschaft wandelte sich ohnehin schon in den letzten Jahren in eine Ansammlung unverbunden nebeneinander lebender Individualisten, von denen nur noch die wenigsten in traditionelle Familienbande einbezogen waren”? Meine Wahrnehmung - anekdotisch, zugegeben - ist denn doch eine andere. Familienkreise, Freundeskreise spielen sehr wohl noch eine große Rolle bei sehr vielen, eine größere Rolle, als sie möglicherweise bei der Soja-Latte Fraktion spielen - aber diese Fraktion ist, genau betrachtet, nur ein kleiner Teil des Volkes, und nicht der produktivste. Umso mehr ist ihm Recht zu geben, wenn er vor dem Machtanspruch transnationaler Bürokratien warnt.
Seit vielen Jahren weiß man doch, so man will, dass die EU ein anti-demokratisches Konstrukt ist. Und in der Corona-Krise zeigt sich, dass von Brüssel nichts kommt, außer der Forderung, weiteres Lichtgeld für bspw. Italien oder Spanien bereitzustellen. Ebenso zeigt sich, dass Brüssel als Überregierung unfähig ist, auf Katastrophen zu reagieren. Jedes einzelne Land der Staatengemeinschaft hat für sich allein entschieden; jedes einzelne Land musste für sich allein entscheiden, weil über die Umverteilung von Nord nach Süd hinaus, nie einen sonstigen Plan gegeben hat und geben wird. Die Deutschen haben einen Großteil ihres BIP für die schwachen Kandidaten ausgegeben. Die dt. Gewerkschaften haben mitgespielt und seit den 1990ern Lohnzurückhaltung geübt. In der Folge sind große Teile der Bevölkerung weitaus ärmer als der durchschnittliche Italiener oder Spanier, gehören die meisten Deutschen statistisch in diesem Pyramidenspiel zu den ärmsten Bewohnern Europas. Die Renten sind inzwischen so lächerlich niedrig, dass man zumindest mit einer Grundrente die schlimmsten Verarmungen - gerade bei Frauen, die überwiegend nie Vollzeit oder überhaupt gearbeitet haben - nachbessern musste. Nebenher, nicht ganz unwichtig, wurden die Medien auf links gebürstet, um den (falschen) Eindruck zu erwecken, das Soziale, das Gerechte, wäre dem Staat, wäre der EU wichtig. Die Parteien sind in einer Art des Dauerkonsenses miteinander im Bett, während die wenigen Diskrepanzen im Bundestag eher die Heftigkeit einer Streiterei auf einem Kindergeburtstag haben, wer nach dem gastgebenden Kind, das größte Tortenstück bekommt. War die Gewaltenteilung in Deutschland schon immer ein Witz, schließlich sind Staatsanwälte weisungsgebunden, werden die Verfassungsrichter nach Proporz ausgekungelt, immer häufiger solche, die entweder Witzjuristen sind, wie Susanne Baer oder Barbara Borchardt, oder die sich über den Bundestag hinwegsetzen, indem sie sich Strohmänner für Klagespiele aufbieten, etc pp..
Ja, also Herr Heinsohn hat das ja bei Tichy schon gesagt. Wenn die Jungen fehlen, gibt es keine Revolution. Wir Menschen sind aus Fleisch und Blut und die Idee, dass man sich darüber hinwegsetzen könnte durch Medizin, Technik und Rationalität ist eine Illusion. Die WHO hat es auf den Punkt gebracht mit einer Corona-Studie für Afrika: 250 Mill. Infizierte, davon 90% symptomlos, Letalität 0,06%. Das sagt alles über den biologischen Zustand der 1.Welt.
Vielleicht kann nur ein tiefgreifender Schnitt in der Möglichkeit, Geld und Vermögen durch den Staat zu verteilen, die relative Ruhe der Bürger in Deutschland beenden. Die schon jetzt zu sehende Absatzkatastrophe für deutsche PKW wird der Verteilung von Vermögen zukünftig seine Grenzen setzen.
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