Gastautor / 19.07.2014 / 23:46 / 4 / Seite ausdrucken

Die Bankrotterklärung der Friedensbewegung

Armin Peter

Mehr als 150.000 Tote sind bereits im syrischen Bürgerkrieg zu beklagen. Die Zivilbevölkerung steht noch immer zwischen den Fronten dschihadistischer Rebellen und eines Diktators, der seine Luftwaffe ohne Rücksicht auf Verluste gegen Zivilisten einsetzt.

Im Irak marschieren bestens ausgerüstete Steinzeit-Islamisten der ISIS-Miliz gen Bagdad und metzeln jeden nieder, der sich gegen die Errichtung ihres Kalifats wendet – über Kreuzigungen und Massenexekutionen wird immer wieder berichtet. Laut UN-Angaben starben allein im Juni 2400 Menschen bei Kämpfen und Anschlägen im Irak, die meisten von ihnen waren Zivilisten.

Doch das Muster ist immer gleich: Welchen Friedensbewegten interessieren noch tote Muslime in Syrien oder Irak, wenn er Israel an den Pranger stellen kann? Da hat sich doch die einzige Demokratie im Nahen Osten erdreistet, Raketenangriffe auf ihre jüdischen, muslimischen und christlichen Bürger mit Luftangriffen zu erwidern! Dass es dabei auf palästinensischer Seite auch zivile Opfer gibt, ist eine beklagenswerte Tatsache.

Die Zahl toter Zivilisten steigt aber vor allem deshalb, weil Hamas-Terroristen ihre Raketenarsenale in Schulen, Moscheen oder Krankenhäusern verstauen und Zivilisten als menschliche Schutzschilder missbrauchen. Obwohl die israelische Luftwaffe vor Angriffen sogar telefonisch warnt, um die Evakuierung von Zivilisten zu ermöglichen, werden selbst Kinder auf Hausdächer von Hamas-Funktionären geschickt, um die Opferzahl nach oben zu treiben.

Das menschenverachtende Kalkül der Islamisten ist zwar nicht neu, die meisten Fakten sind bekannt. Aber sie dringen im aktuellen Krieg aufgrund der aktiven Social-Media-Strategie der israelischen Armee (IDF) wesentlich häufiger in Medien und die internationale Öffentlichkeit durch. Immer öfter kann man mitverfolgen, wie Hamas-Propagandalügen entlarvt werden – wenn es einen denn interessiert.

Denn einschlägig bekannte Aktivisten der Friedensbewegung lassen sich von Tatsachen nicht beirren. Zur zynischen Kriegsführung der Hamas vernimmt man allenthalben nur dröhnendes Schweigen. Der bekannte Pallywood-Schauspieler Jürgen Todenhöfer lässt sich mit gramverzerrtem Gesicht auf einem Schutthaufen in Gaza fotografieren, um ihn sind sorgfältig blitzblanke Spielzeuge drapiert. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt. Und Anhänger der Linkspartei, die sich als Speerspitze des Pazifismus versteht, marschieren ganz ungeniert unter dem Banner von Antisemiten durch deutsche Innenstädte – in Nordrhein-Westfalen sogar mit offizieller Unterstützung ihres Landesverbandes.

Dabei entstehen verstörende Bilder: Linke Aktivisten lassen bei anti-israelischen Demonstrationen ihren Ressentiments Seite an Seite mit Hamas-Unterstützern und Neonazis freien Lauf. In mehreren Städten kam es zu Ausschreitungen gegen jüdische Einrichtungen und die Polizei – und in Berlin konnte eine Stürmung der Fanmeile durch 1000 Hamas-Fans nur knapp verhindert werden.

Erst am Mittwoch zog wieder ein solcher Mob mit lautem Geschrei und Morddrohungen gegen Juden durch Berlin-Mitte, nahe der Neuen Synagoge. Genau dort also, wo vor einigen Jahrzehnten SA-Leute mit ähnlichen Parolen aufmarschierten. Damals rief man allerdings nicht „Allahu Akbar“, sondern „Heil Hitler“. Vielen selbsternannten Pazifisten in Deutschland fällt dazu wenig bis gar nichts ein – und einige mischen sogar noch kräftig mit. Das kann man wohl nur als moralische Bankrotterklärung werten.

Sie lesen gern Achgut.com?
Zeigen Sie Ihre Wertschätzung!

via Paypal via Direktüberweisung
Leserpost

netiquette:

Johannes Schwefel / 20.07.2014

Die Friedensbewegung war schon immer auf einem Auge blind. Wenn sie zurecht gegen die Angriffskriege der USA demonstrierten, so sahen sie geflissendlich weg, wenn sozialistische bzw. kommunistische Staaten gegen Menschenrechte verstießen, bzw. selbst Kriege anzettelten. Heute ist die Friedensbewegung wieder auf einem Auge blind und dämonisiert Israel, wo es nur geht. Aufrechte Demokraten haben es heute sehr schwer. Aber wir lassen uns nicht beirren und stehen zu Israel, der einzigen Demokratie im Nahen Osten.

Martin Wessner / 20.07.2014

Die “Friedensbewegung”, die hier in dem Artikel angesprochen wird, die ist ein Produkt der westlichen Kultur. Diese Bewegung erweckt sich daher immer dann selbst aus dem “Stand By”-Modus, wenn westliche Länder in einem Krieg verwickelt sind, bzw. verwickelt werden sollen. Also zB. an prominentester Stelle westliche Staaten wie die USA, Großbritannien, Frankreich oder auch Deutschland. Aber auch Israel gehört zum westlichen Kulturkreis! Länder wie der Irak, Ägypten oder Syrien gehören aber nicht zur westlichen “Familie” und sind daher für die politischen Ambitionen der “Friedensbewegung” uninteressant, da Konflikte in einem fremden Kulturkreis(aus soziologischen und psychologischen Gründen)  nicht für den Kampf gegen den/die innenpolitischen Gegner der Friedensbewegten verwurstet werden können. Für die meist links bis sehr sehr links stehenden Anhänger der “Friedensbewegung” sind die USA und Israel quasi die Inkarnation alles Bösen und Schlechten, weil sie in ihren Augen all das repräsentieren, was sie als “Rechts” identifizieren! Deswegen arbeiteten sie sich auch immer so gerne und so lustvoll an ihnen ab, wenn Unfrieden auf der Welt entsteht und diese beiden Staaten irgendwie in die Sache freiwillig-unfreiwillig involviert sind! Mit Antisemitismus kann das daher nur sekundär was zu tun haben, weil alle sonstigen Länder, die sich noch im Focus der “Friedensbewegung” befinden, ja keine mehrheitlich jüdische Bevölkerung(wie Israel) haben. Wenn also die selbe “Friedensbewegung” demnächst mal wieder auf den Straßen: “Nieder mit den US-Kriegstreibern.” “Kein Blut für xyz.” “Keine deutschen Truppen in xyz.”, “usw.” skandieren, so hat das schließlich auch nichts mit Antisemitismus zu tun.

Thomas Schlosser / 20.07.2014

Ein moralischer Bankrott setzt voraus, dass man, vor der Bankrotterklärung, eine Moral hatte. Da ich mir aber nichts unmoralischeres vorstellen kann, als diese Horden von Antisemiten, Linken und (meistens staatlich alimentierten…) Islamisten, plädiere ich für die einzig richtige Bezeichnung für dieses Gesocks: Kriminelle.

Otto Sundt / 20.07.2014

Ein Mythos erklärt sich nicht Bankrott. Da war immer viel Bewegung aber niemals für den Frieden. Eine “Friedensbewegung” hat niemals existiert.

Leserbrief schreiben

Leserbriefe können nur am Erscheinungstag des Artikel eingereicht werden. Die Zahl der veröffentlichten Leserzuschriften ist auf 50 pro Artikel begrenzt. An Wochenenden kann es zu Verzögerungen beim Erscheinen von Leserbriefen kommen. Wir bitten um Ihr Verständnis.

Verwandte Themen
Gastautor / 19.05.2024 / 20:00 / 0

Wer hat’s gesagt? (Auflösung)

Von Klaus Kadir. Unter dem Titel „Wer hat’s gesagt?“ konfrontieren wir Sie am Sonntagmorgen mit einem prägnanten Zitat – und Sie dürfen raten, von wem…/ mehr

Gastautor / 19.05.2024 / 09:00 / 16

Wer hat’s gesagt? Die Schweiz –  „Synagoge des Satans“

Von Klaus Kadir. Unter dem Titel „Wer hat’s gesagt?“ konfrontieren wir Sie am Sonntagmorgen mit einem prägnanten Zitat – und Sie dürfen raten, von wem…/ mehr

Gastautor / 12.05.2024 / 20:00 / 0

Wer hat’s gesagt? (Auflösung)

Von Klaus Kadir. Unter dem Titel „Wer hat’s gesagt?“ konfrontieren wir Sie am Sonntagmorgen mit einem prägnanten Zitat – und Sie dürfen raten, von wem…/ mehr

Gastautor / 12.05.2024 / 09:00 / 20

Wer hat’s gesagt? “Messerattacken und Sexualdelikte nicht mit Zuwanderung und Migration vermischen”

Von Klaus Kadir. Unter dem Titel „Wer hat’s gesagt?“ konfrontieren wir Sie am Sonntagmorgen mit einem prägnanten Zitat – und Sie dürfen raten, von wem…/ mehr

Gastautor / 16.04.2024 / 06:00 / 203

Doch, es war alles falsch!

Von Andreas Zimmermann. Wir brauchen eine Aufarbeitung der Corona-Jahre, bei der eben nicht diejenigen das Sagen haben, die die Verantwortung für die Verheerungen dieser Zeit…/ mehr

Gastautor / 30.03.2024 / 14:00 / 6

Islamische Expansion: Israels Wehrhaftigkeit als Vorbild

Von Eric Angerer. Angesichts arabisch-muslimischer Expansion verordnen die westlichen Eliten ihren Völkern Selbstverleugnung und Appeasement. Dabei sollten wir von Israel lernen, wie man sich mit…/ mehr

Gastautor / 30.03.2024 / 06:15 / 44

Wer rettet uns vor den Rettern?

Von Okko tom Brok. Seit der deutschen Einheit ist Deutschland von einem eigenartigen „Rettungsfieber” befallen. Jeder Rettung korrespondierte dabei eine „Wende”. Beide Begriffe wurden dabei…/ mehr

Gastautor / 04.03.2024 / 06:00 / 52

Corona-Aufarbeitung: Skandal-Antworten der Bundesregierung

Von Andreas Zimmermann. Die Bundesregierung beantwortete eine parlamentarische Anfrage zu eklatanten Impfrisiken: Arrogant, ignorant und inkompetent. Und genauso geht sie mit der Gesundheit der Bürger um.…/ mehr

Unsere Liste der Guten

Ob als Klimaleugner, Klugscheißer oder Betonköpfe tituliert, die Autoren der Achse des Guten lassen sich nicht darin beirren, mit unabhängigem Denken dem Mainstream der Angepassten etwas entgegenzusetzen. Wer macht mit? Hier
Autoren

Unerhört!

Warum senken so viele Menschen die Stimme, wenn sie ihre Meinung sagen? Wo darf in unserer bunten Republik noch bunt gedacht werden? Hier
Achgut.com