News-Redaktion / 07.10.2020 / 08:57 / Foto: cartese / 0 / Seite ausdrucken

Die Morgenlage: Milliardäre und Masken

In Berg-Karabach gab es schwere nächtliche Angriffe auf Stepanakert, in einer türkisch besetzten Stadt in Syrien starben mindestens 18 Menschen bei einem Bombenanschlag, den Unruhen in Kirgistan folgt die Wahlannullierung und der Rücktritt des Ministerpräsidenten, die Deutsche Bahn erhöht die Fahrpreise und kontrolliert die Maskenpflicht strenger, in Berlin und Frankfurt gelten Sperrstunde und Alkoholverbote und das BAMF ist immer noch mit Asylfällen von 2015 beschäftigt.

Schwere Angriffe auf die Hauptstadt Bergkarabachs

In der Bergkarabach-Hauptstadt Stepanakert hat es in der Nacht auf heute erneut schwere Angriffe gegeben, meldet orf.at. Fast stündlich hätten in die Alarmsirenen geheult, wie ein Journalist der Nachrichtenagentur AFP berichtet habe. Kurz darauf seien jedes Mal schwere Explosionen zu hören gewesen. Unklar sei zunächst geblieben, ob es sich um Raketen-, Artillerie- oder Luftangriffe gehandelt habe.

Ein Bewohner habe AFP gesagt, es seien zweifellos die schwersten Angriffe auf Stepanakert seit dem Wochenende gewesen, als aserbaidschanische Truppen die Stadt mit fast 50.000 Einwohnern erstmals unter Beschuss genommen hätten. Die Angriffe gingen auch bei Tagesanbruch weiter. Berichte über Opfer oder Schäden gebe es noch nicht.

Syrien: 18 Tote nach Bombenanschlag in türkisch besetzter Stadt

Bei der Explosion einer Autobombe in der Stadt Al-Bab im Norden Syriens sind mindestens 18 Menschen getötet worden, meldet zeit.de. Die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte habe diese Zahl gemeldet, der Zivilschutz – die oppositionellen Weißhelme – hätten von 19 Toten und mehr als 80 Verletzten gesprochen. Unter den Toten befänden sich mindestens 13 Zivilisten, habe die Beobachtungsstelle mitgeteilt. Ihr Leiter Rami Abdel Rahman habe gesagt, fünf weitere Opfer hätten nicht sofort identifiziert werden können. Wer für den Anschlag verantwortlich ist, sei zunächst unklar.

Seit der Übernahme der Stadt Al-Bab durch türkische Truppen und ihre verbündeten syrischen Milizen im Jahr 2017 habe es dort zahlreiche Anschläge mit Autobomben gegeben. Al-Bab liege rund 40 Kilometer nordöstlich von Syriens zweitgrößter Stadt Aleppo.

Kirgistans Ministerpräsident tritt zurück

Nach den Unruhen in Kirgistan ist der Ministerpräsident des zentralasiatischen Landes, Kubatbek Boronow, zurückgetreten, meldet faz.net. Wie der parlamentarische Pressedienst am Dienstag mitgeteilt habe, sei der erst am Vortag von Demonstranten aus dem Gefängnis befreite Politiker Sadyr Schaparow vom Parlament zum neuen Regierungschef gewählt worden. Wegen des offiziell verkündeten Wahlsiegs des politischen Lagers von Staatschef Sooronbai Dscheenbekow war es zu massiven Protesten gekommen, woraufhin das Wahlergebnis mittlerweile annulliert wurde.

„Schaparow wurde zum amtierenden Ministerpräsidenten der Kirgisischen Republik gewählt", habe es in einer Erklärung geheißen. Die Entscheidung sei auf einer außerordentlichen Sitzung des Parlaments getroffen worden. Die Wahl habe demnach in einem Hotel stattgefunden, nachdem Demonstranten das Parlament besetzt hatten.

Den Gegnern des Präsidenten war es, wie bereits gemeldet, in der Nacht zu Dienstag auch gelungen, den wegen Korruption inhaftierten Ex-Staatschef Alsambek Atambajew aus dem Gefängnis zu befreien. Die Wahlkommission hatte unter dem Eindruck der Proteste die von ihr selbst zunächst veröffentlichten Ergebnisse annulliert. Die Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) habe von „glaubwürdigen" Berichten über Stimmenkauf gesprochen.

Vermögen der Milliardäre erreichen neuen Rekord

Die Vermögen der Milliardäre haben im Zuge der Coronavirus-Krise einen neuen Rekordstand erreicht, meldet welt.de. Ende Juli 2020 hätten die knapp 2200 Reichsten rund um den Globus 10,2 Billionen Dollar in Wertpapieren, Firmenanteilen, Immobilien und weiteren Vermögenswerten besessen, wie einer am Mittwoch veröffentlichten Studie der Schweizer Großbank UBS und des Beratungsunternehmens PwC zu entnehmen gewesen sei.

Der bisherige Spitzenwert von 2017 war demnach 8,9 Billionen Dollar. Der Anstieg gehe vor allem auf steigende Wertpapierkurse zurück. Die Anzahl der Milliardäre habe in dem Zeitraum nur marginal zu. Doch während die Milliardäre aus praktisch allen Branchen über weite Strecken des vergangenen Jahrzehnts ihre Vermögen mehren konnten, kam es in den letzten zwei Jahren zu einer gegenläufigen Entwicklung.

Trump erklärt Verhandlungen über Corona-Hilfspaket für gescheitert

US-Präsident Donald Trump hat die Verhandlungen mit den oppositionellen Demokraten für ein neues Corona-Hilfspaket abgebrochen, meldet dtoday.de. Trump habe am Dienstag getwittert, er hätte seine Unterhändler angewiesen, die Gespräche bis zur Präsidentschaftswahl am 3. November einzustellen. Während die Demokraten die Entscheidung scharf kritisiert hätten, seien an der New Yorker Börse die Aktienkurse in die Tiefe gerutscht.

Nach einem 2,2 Billionen schweren Rekordhilfspaket im Frühjahr hätten die Demokraten nun deutlich mehr Mittel verlangt, als die Republikaner und das Weiße Haus zusagen wollten. Die Oppositionspartei, die im Repräsentantenhaus die Mehrheit stellt, habe zuletzt Vorschläge für neue Hilfen im Umfang von 2,2 Billionen Dollar (knapp 1,9 Billionen Euro) vorgelegt. Das Weiße Haus wolle nicht mehr als 1,6 Billionen Dollar genehmigen.

Trump habe Pelosi am Dienstag vorgeworfen, sie wolle lediglich von den Demokraten "schlecht regierte" Bundesstaaten mit hohen Kriminalitätsraten finanziell sanieren. Der Vorsitzenden des Repräsentantenhauses gehe es nicht um den Kampf gegen das Coronavirus. Trump habe auf Twitter weiter geschrieben, er werde die Präsidentschaftswahl am 3. November gewinnen und unmittelbar danach ein neues Konjunkturpaket auflegen.

Deutsche Bahn erhöht Preise im Fernverkehr

Die Deutsche Bahn erhöht die Preise für verschiedene Angebote des Fernverkehrs, meldet zeit.de. Im Durchschnitt stiegen sie zum Fahrplanwechsel am 13. Dezember um ein Prozent, wie der Konzern mitgeteilt habe. Wer bis einschließlich 12. Dezember seine Reise buche, fahre nach Unternehmensangaben noch zu den alten Preisen.

Die Flexpreise würden nach den vorliegenden Informationen zum Fahrplanwechsel um durchschnittlich 1,5 Prozent steigen, die Streckenzeitkarten sowie die BahnCard 100 um durchschnittlich 1,9 Prozent. Die Super Sparpreise und Sparpreise blieben hingegen "so niedrig wie bisher", habe die Bahn erklärt. Auch die beiden BahnCards 25 und 50 seien nunmehr das sechste Jahr in Folge zum gleichbleibenden Preis erhältlich.

Ab heute mehr Maskenkontrollen in Zügen

In den Zügen der Deutschen Bahn soll die Maskenpflicht strenger kontrolliert werden, meldet zeit.de. Die Bahn-Sicherheitsdienste und die Bundespolizei seien dazu im Einsatz, wie die Bahn mitgeteilt habe: "Den ersten Schwerpunkt bildet Norddeutschland." An diesem Mittwoch solle demnach verstärkt im Regional- und Fernverkehr in Hamburg, Schleswig-Holstein und Niedersachsen kontrolliert werden, ob alle Fahrgäste ihre Maske tragen. Wer ohne Maske angetroffen werde, dem drohe das Ende der Fahrt sowie mancherorts ein Bußgeld in Höhe von 50 Euro. An den Wochenenden sowie während der Herbstferien wolle der Konzern in den Fernzügen zudem doppelt so viele Sicherheitsmitarbeiter einsetzen wie bislang.

Sperrstunde, Alkoholverbote und neue Kontaktbeschränkungen in Berlin

In Berlin gilt bald eine nächtliche Sperrstunde und strengere Kontaktverbote für drinnen und draußen, meldet stern.de. Die meisten Geschäfte sowie alle Restaurants und Bars müssen demnach von 23.00 Uhr bis 06.00 Uhr schließen. Das habe der Senat am Dienstag beschlossen. Ausnahmen seien für Apotheken oder Tankstellen geplant, wobei letztere in der Nacht keinen Alkohol mehr verkaufen dürfen. 

Im Freien dürften sich von 23.00 Uhr bis 06.00 Uhr nur noch fünf Personen oder Menschen aus zwei Haushalten versammeln, wie der Senat weiter beschlossen habe. An privaten Feiern in geschlossenen Räumen dürften nur noch maximal 10 statt bisher 25 Personen teilnehmen. 

Sperrstunde, Alkoholverbote und erweiterte Maskenpflicht in Frankfurt

Frankfurt am Main verhängt eine Sperrstunde, meldet stern.de. Die Sperrstunde in der Gastronomie solle am Freitag eingeführt werden und von 22.00 Uhr bis 06.00 Uhr gelten, wie Oberbürgermeister Peter Feldmann (SPD) am Dienstag mitgeteilt habe. Auch der Alkoholkonsum im öffentlichen Raum werde verboten. Das gelte für Plätze, Straßen und Parks. In Einkaufspassagen und großen Einkaufsstraßen wird zudem eine Maskenpflicht eingeführt. Die Stadt habe dies mit dem „Anstieg der Corona-Infektionen“ begründet.

BAMF arbeitet immer noch an Asylverfahren von 2015

Laut BAMF-Präsident Hans-Eckhard Sommer sind offene Asylverfahren von 2015 und den Folgejahren nicht entschieden, meldet welt.de. „Gegen fast jeden negativen Bescheid wird geklagt, und an den Verwaltungsgerichten sind immer noch mehr als 200.000 offene Asylverfahren anhängig“, wird er zitiert. Für das laufende Jahr rechne Sommer mit rund 100.000 Erst- und Folgeanträgen auf Asyl in Deutschland. „Das ist im Vergleich zu den Jahren vor 2015 immer noch eine durchaus stattliche Zahl.“ 

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