Im Osten Kongos gab es blutige Angriffe auf mehrere Dörfer, in Äthiopien wurde mit einem Luftangriff auf islamistische Kämpfer offenbar ein Anschlag verhindert, Millionen Menschen droht in Ostafrika Hunger durch eine Heuschreckenplage, Italiens Küstenwache weist den Bericht einer deutschen Hilfsorganisation über ein gesunkenes Migranten-Boot zurück und zudem gab es wieder etliche Meldungen aus dem Leben mit der Corona-Krise.
In dem von einer gefährlichen Ebola-Epidemie geplagten Ost-Kongo haben bewaffnete Milizen in der Nacht zu Ostermontag mindestens 22 Zivilisten getötet, meldet kleinezeitung.at. Der Überfall habe sich an zwei Orten in der östlichen Ituri-Provinz ereignet. Die Angreifer hätten demnach zunächst in dem Dorf Ndoki-Koli 20 Menschen hingerichtet, bevor sie in einem Nachbarort zwei weitere Bewohner töteten. Ein weiterer Angriff habe sich gegen ein nordwestlich der Stadt Bunia gelegenes Dorf gerichtet, wo Soldaten jedoch die Angreifer nach erbittertem Widerstand der Bewohner hätten vertreiben können. Der Osten Kongos ist seit Jahren instabil. Etliche bewaffnete Gruppen seien dort aktiv, den meisten gehe es um die Kontrolle wertvoller Bodenschätze. Informationen darüber, ob es sich bei den Angreifern auch um islamistische oder anderweitig ideologisch motivierte Kämpfer gehandelt haben könnte, enthielt die Meldung nicht.
Äthiopiens Streitkräfte haben bei einem Luftangriff gegen die Terrormiliz al-Schabab laut eigenen Angaben 17 Extremisten getötet, meldet orf.at. Diese hätten eine Attacke auf einen äthiopischen Konvoi geplant und seien mit dem Verlegen von Sprengminen beschäftigt gewesen, wie es in einer am Montag veröffentlichten Erklärung des Militärs in Addis Abeba geheißen habe. Nach äthiopischer Darstellung habe der Konvoi beim Durchqueren der somalischen Orte Kortole und Herkut attackiert werden sollen. Die Regierung des Nachbarstaates Somalia werde im Kampf gegen die Miliz von einer Mission der Afrikanischen Union unterstützt, der auch Äthiopien angehört.
Die Heuschreckenplage in Ostafrika hat nach Angaben der UNO allein in Äthiopien 200.000 Hektar Ackerland zerstört und rund eine Million Menschen von Lebensmittelhilfen abhängig gemacht, meldet dtoday.de. Wie die UN-Organisation für Ernährung und Landwirtschaft (FAO) am Montag mitteilte, haben die Wüstenheuschrecken in Äthiopien vor allem Hirse, Weizen- und Maisfelder sowie Weideland für Vieh abgefressen. In den Regionen Somali und Oromia seien nun rund drei Viertel der Menschen auf Lebensmittelhilfen angewiesen. Äthiopiens Nachbarland Somalia hatte wegen der massenhaften Vermehrung der Wüstenheuschrecken bereits im Februar den Notstand ausgerufen. Mittlerweile litten große Teile Ostafrikas unter der Plage, auch Kenia, Dschibuti, Eritrea, Tansania, der Sudan, der Südsudan und Uganda.
Die italienische Küstenwache hat einen Bericht der deutschen Migrantenhilfsorganisation Sea Watch über ein im Mittelmeer mit dutzenden Zuwanderern an Bord gesunkenes Boot zurückgewiesen, meldet dtoday.de. Das von einem Flugzeug der EU-Grenzschutzagentur Frontex am Morgen entdeckte Schlauchboot sei sehr wahrscheinlich von den libyschen Behörden im Meer belassen worden, nachdem diese die "Migranten an Bord in Sicherheit gebracht" hätten, habe die Küstenwache am Montag erklärt. Auf den Frontex-Aufnahmen seien weder Leichen noch auf dem Wasser treibende Gegenstände zu sehen, die auf einen kürzlichen Schiffbruch hinwiesen, heiße es in der Erklärung weiter. Der maltesische Minister für europäische und außenpolitische Angelegenheiten, Evarist Bartolo, habe auf Facebook erklärt, vor der Küste Maltas sei kein Boot gesunken: Offenbar sei dies mit dem von Frontex entdeckten "leeren und zerrissenen Schlauchboot" verwechselt worden.
Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hat die strengen Ausgangsbeschränkungen im Kampf gegen Covid-19 bis zum 11. Mai verlängert, meldet kleinezeitung.at. Es gebe Hoffnung, habe Macron am Montagabend in einer Fernsehansprache gesagt, aber in der Region Grand Est oder im Großraum Paris seien die Krankenhäuser überlastet. Der Präsident habe sich bei allen bedankt, die sich an die Regeln hielten. "Der 11. Mai wird der Beginn einer neuen Etappe sein", habe Macron gesagt. Ab dann sollten Schulen und Kindergärten schrittweise wieder öffnen. Restaurants, Cafés oder Hotels sollten aber zunächst geschlossen bleiben. Auch Senioren oder chronisch Kranke sollten dann weiterhin zu Hause bleiben. Ab dem 11. Mai solle es genug Kapazitäten geben, um alle Menschen mit Symptomen zu testen. Wer das Virus habe, solle dann in Quarantäne.
Schrittweise Schulöffnung, bessere Datensammlung, Maskenpflicht im Personenverkehr: In ihrer Funktion als Regierungsberaterin in der Corona-Krise hat die Nationalakademie Leopoldina Empfehlungen für die Rückkehr zur Normalität vorgelegt, meldet dtoday.de. Die Forscher hätten am Montag vorgeschlagen, die Schulen "so bald wie möglich" wieder zu öffnen, zunächst für jüngere Kinder. Das Tragen einer Schutzmaske für den öffentlichen Personenverkehr solle Pflicht werden, die Datenerhebung auch mit Hilfe von Corona-Apps müsse "substanziell" verbessert werden. Die 26-köpfige Arbeitsgruppe, darunter Leopoldina-Präsident Gerald Haug, der Wirtschaftsweise Lars Feld und der Soziologe Armin Nassehi, halte eine "rasche Eindämmung der Ausbreitung der Pandemie" weiterhin für die höchste Priorität. Auch wenn die Corona-Krise das wirtschaftliche und gesellschaftliche Leben noch auf Monate bestimmen werde, müssten nun Strategien für die allmähliche Rückkehr in die Normalität entwickelt werden.
China lässt offenbar zwei experimentelle Impfstoffe zur Bekämpfung des neuen Coronavirus für Tests an Menschen zu, meldet orf.at. Die Impfstoffe würden von einer in Peking ansässigen Einheit der Sinovac Biotech und dem Institute of Biological Products, einer Tochtergesellschaft der staatlichen China National Pharmaceutical Group in Wuhan entwickelt, habe die Nachrichtenagentur Xinhua berichtet. Im März hatte China bereits grünes Licht für eine klinische Studie eines vielversprechenden Impfstoff-Kandidaten gegeben, der von der chinesischen Akademie für Militärmedizin und dem Biotechunternehmen CanSino Bio entwickelt worden sei.
Israels Präsident Reuven Rivlin hat Parlamentspräsident Benny Gantz und Ministerpräsident Benjamin Netanjahu weitere 48 Stunden Zeit gegeben, um eine Einheitsregierung zu bilden, meldet zeit.de. Gantz habe die Verlängerung bei Rivlin "mit Unterstützung" von Netanjahu beantragt, habe das Büro des Präsidenten in der Nacht mitgeteilt. Rivlin hätte der Bitte unter der Voraussetzung zugestimmt, dass beide Politiker kurz vor einer Einigung auf eine Einheitsregierung stünden. In einer gemeinsamen Erklärung von Netanjahus Likud und dem Bündnis Blau-Weiß von Gantz habe es geheißen, man hätte die Verlängerung der Frist beantragt, "mit dem Ziel, die Verhandlungen zur Bildung einer nationalen Notstands-Regierung abzuschließen". Die Frist für die Regierungsbildung war eigentlich um Mitternacht abgelaufen.
Das türkische Parlament hat einen umstrittenen Gesetzentwurf zur Freilassung zehntausender Strafgefangener wegen der Corona-Krise bewilligt, meldet orf.at. Der Entwurf sei durch die Annahme durch die Abgeordneten „zu Gesetz geworden“, habe es in einer offiziellen Twitter-Mitteilung des Parlaments in Ankara gestern Abend geheißen. Menschenrechtsgruppen hätten scharfe Kritik an dem Gesetzentwurf geübt, weil er politische Gefangene nicht einschließe.
Das Gesetz sehe die Freilassung von rund 90.000 Insassen aus überfüllten Gefängnissen wegen der Coronavirus-Pandemie vor, wovon politische Gefangene, die nach den umstrittenen Antiterrorgesetzen der Türkei angeklagt sind, ausdrücklich ausgenommen wurden.
Der Verkauf der Charterfluggesellschaft Condor an das polnische Luftfahrtunternehmen Polska Grupa Lotnicza (PGL), zu der die Fluglinie LOT gehört, ist gescheitert, meldet dernewsticker.de. Das habe die polnische Tageszeitung "Gazeta Wyborcza" berichtet. Die PGL hätte Condor demnach über den Kaufverzicht informiert, hieß es unter Berufung auf eine Mitteilung der Direktorin des PGL-Kommunikationsbüros, Katarzyna Majchrzak. Derzeit liefere man "keine weiteren Informationen".
Nach der Pleite des Reiseveranstalters Thomas Cook, dem früheren Condor-Eigentümer, hatte die PGL Ende Januar die Übernahme von Condor angekündigt.
Als Folge der Coronavirus-Pandemie könnte der internationale Automobilmarkt in diesem Jahr um 18 Prozent schrumpfen, auf einen Gesamtabsatz von nur noch 65 Millionen Pkw, meldet dernewsticker.de. Das habe der Automobilmarkt-Analyst Ferdinand Dudenhöffer von der Universität St. Gallen der "Welt" (Dienstagsausgabe) gesagt. Demnach würden alle wichtigen Automobilmärkte im Vergleich zu 2019 im zweistelligen Prozentbereich zurückgehen. Am stärksten betroffen wären Frankreich und Italien mit einem Minus von jeweils 25 Prozent, Spanien mit 22 Prozent sowie Deutschland, die USA und Mexiko mit jeweils 20 Prozent. Für den Automobilmarkt China erwarte Dudenhöffer einen Rückgang des Fahrzeugabsatzes um rund 15 Prozent.
Im europäischen Markt seien besondere Probleme zu erwarten. "Nach unserer Einschätzung sind bei Autobauern und Zulieferern zwei Millionen Fahrzeuge Überkapazität im Automarkt in Europa vorhanden", ha Dudenhöffer gesagt.
In der zentralen Erstaufnahme (Zast) für Asylbewerber in Sachsen-Anhalt gab es bei erneuten gewaltsamen Auseinandersetzungen zwei Verletzte, meldet mz-web.de. Mit Steinen und waffenähnlichen Gegenständen seien mehrere Fensterscheiben und Türverglasungen eines Wohnblocks beschädigt oder zerstört worden. Die Polizei habe die Lage nach eigenen Angaben schließlich beruhigen können und ermittle nun wegen schweren Landfriedensbruchs. Um derartige Vorfälle künftig zu unterbinden, seien „weiterführende Maßnahmen“ in Vorbereitung.
Wegen zahlreichen Covid-19-Fällen in der Einrichtung in Halberstadt befänden sich die Einwohner der Einrichtung derzeit in Quarantäne. Am Donnerstag sei die Maßnahme für alle rund 850 Bewohner bis zum 21. April verlängert worden. Die Quarantäne war bereits wiederholt Anlass für Tumulte.
Die Zahl der Kleinen Waffenscheine ist in Deutschland mit Beginn der Coronakrise weiter angestiegen, meldet dernewsticker.de. In den ersten drei Monaten dieses Jahres sei die Zahl laut Nationalem Waffenregister um 11.850 auf 676.556 um fast zwei Prozent gestiegen, habe das "Redaktionsnetzwerk Deutschland" unter Berufung auf die Antwort der Bundesregierung auf eine Anfrage der FDP-Bundestagsfraktion berichtet. Im Januar 2019 habe die Zahl der Kleinen Waffenscheine in Deutschland noch bei rund 620.000 gelegen.