Es gab Tote bei Schusswechseln zwischen Indien und Pakistan, Nordkorea feuerte wieder Raketen ab, China droht Hongkong, Japan löst China als größter US-Gläubiger ab, die Zahl der Migranten-Ankünfte in Italien ist stark zurückgegangen, Familienministerin Giffey will nicht SPD-Vorsitzende werden und vielleicht als Ministerin zurücktreten, Frankreich weist Deutschen aus und Boeing hat vielleicht sein nächstes Problemflugzeug.
Bei einem Feuergefecht an der Grenzlinie in der zwischen Pakistan und Indien umstrittenen Region Kaschmir sind nach Angaben der pakistanischen Armee fünf indische Soldaten getötet worden, meldet welt.de. Die pakistanischen Soldaten hätten auf einen gegnerischen Angriff "effizient" geantwortet, habe das pakistanische Militär am Donnerstag mitgeteilt. Dabei hätte es auch zahlreiche Verletzte gegeben. Zudem wären Bunkeranlagen beschädigt worden.
Genaue Angaben zum Ort des Feuergefechts hätten die pakistanischen Streitkräfte nicht gemacht, aber erklärt, dass die Zahl der Angriffe von der indischen Seite zugenommen hätte. Von indischen Militär- oder Behördenvertretern habe es zunächst keine Bestätigung für das jüngste Feuergefecht und die Todesopfer gegeben.
Der pakistanische Regierungschef Imran Khan hatte Indien im Kaschmir-Konflikt am Mittwoch einen "Kampf bis zum Ende" angedroht. Es sei an der Zeit, Indien "eine Lektion zu erteilen", war Khan zitiert worden. Der UN-Sicherheitsrat wolle sich am Freitag mit der Streichung des Sonderstatus für den indischen Teil Kaschmirs befassen.
Nordkorea hat offenbar erneut Raketen getestet, meldet orf.at. Der südkoreanische Generalstab habe heute erklärt, von der nordkoreanischen Ostküste aus seien zwei „nicht identifizierte Projektile“ abgefeuert worden. Die Geschosse seien demnach ins Japanische Meer gestürzt.
Von Nordkorea seien in den vergangenen Wochen bereits fünf Mal Raketen abgefeuert worden. UNO-Resolutionen verbieten Nordkorea jegliche Tests ballistischer Raketen.
Die chinesische Zentralregierung hat in einem Sportstadion in der Stadt Shenzhen an der Grenze zu Hongkong eine Militärübung abhalten lassen, meldet dw.com.. Die Uniformierten gehörten offenbar der chinesischen Militärpolizei an, wie ein Reporter der Nachrichtenagentur AFP berichtet habe. Auch gepanzerte Fahrzeuge und Truppentransporter seien ins Shenzhen-Bay-Stadion in der südchinesischen Metropole gefahren, viele weitere hätten davorgestanden.
In chinesischen Staatsmedien sei im Zusammenhang mit der Übung von "einer klaren Warnung an Randalierer in Hongkong" die Rede gewesen. Zudem sei darauf verwiesen worden, dass zu den Aufgaben der Truppe der Einsatz bei Unruhen und Terroranschlägen gehöre.
Dessen ungeachtet stelle sich Hongkong auf weitere Großdemonstrationen ein. Die Menschenrechtsgruppe Civil Human Rights Front, die im Juni Protestmärsche mit Millionen Teilnehmern organisierte, habe für Sonntag zu einer weiteren Demonstration aufgerufen.
Derweil sei ein prominenter Anführer der Proteste von 2014 überraschend aus der Haft entlassen worden. Der Juraprofessor Benny Tai hätte gegen eine Kaution von umgerechnet etwa 11.500 Euro vorzeitig nach Hause gehen können, wie die Justiz mitgeteilt habe. Er müsse jedoch in Hongkong bleiben. Die Freilassung werde als Geste der Beschwichtigung der prochinesischen Hongkonger Regierung gesehen.
Japan hat China als größten Gläubiger der USA abgelöst, meldet kleinezeitung.at. Das gehe aus Daten des Finanzministeriums in Washington vom Donnerstag hervor. Demnach halte Japan im Juni US-amerikanische Staatsanleihen im Volumen von 1,122 Billionen Dollar, während China nur noch auf 1,112 Billionen Dollar gekommen sei. China habe Japan als größten Gläubiger der USA erstmals im September 2008 überrundet, jetzt ist Japan wieder vorn. Der größte Teil der Schulden werde von US-Amerikanern selbst gehalten - etwa von den US-Staaten und Kommunen, der Zentralbank, Pensionsfonds und anderen institutionellen und privaten Anlegern. Der Wert von amerikanischen Schuldtiteln, die vom Ausland gehalten werden, habe sich im Berichtsmonat auf 6,636 Billionen Dollar belaufen, nach 6,539 Billionen Dollar im Mai.
Der russische Verteidigungsminister Sergej Schoigu hat seinem venezolanischen Kollegen Vladimir Padrino Hilfe im Widerstand gegen die USA zugesichert, meldet derstandard.at. Russland unterstütze Venezuela bei der Abwehr von Versuchen der USA, die rechtmäßig gewählte Führung auszuwechseln, habe Schoigu einer Mitteilung zufolge am Donnerstag bei einem Treffen in Moskau gesagt.
Beide Minister hätten eine Vereinbarung über den gegenseitigen Besuch von Kriegsschiffen in ihren Häfen unterzeichnet. Es seien auch Fragen der militärischen und der militär-technischen Zusammenarbeit besprochen worden.
Angesichts der festgefahrenen Lage in dem seit Monaten andauernden Machtkampf in Venezuela wollen die Regierung und die Opposition wieder miteinander sprechen, meldet orf.at. Außenminister Jorge Arreaza habe gestern laut einem Bericht der staatlichen Nachrichtenagentur AVN gesagt: „Präsident Maduro hat nur eine Pause eingelegt. Wir haben den Dialog mit der venezolanischen Opposition nicht aufgekündigt.“
In der vergangenen Woche hatte Präsident Nicolas Maduro geplante Verhandlungen mit der Opposition um den vom Parlament legitimierten Interimspräsidenten Juan Guaido zunächst platzen lassen.
Oppositionsführer Guaido habe am Mittwoch in Caracas bestätigt: „Vertreter des Königreichs Norwegen sind hier vor Ort.“ Er habe weiter gesagt: „Wir sollten uns an jedem Prozess beteiligen, der uns einer echten Lösung des Konflikts näher bringt.“
Die Zahl der Migrantenankünfte ist in Italien seit Anfang 2019 um 79,6 Prozent rückgängig, meldet kleinezeitung.at. Ihre Zahl sei von 42.700 auf 8.691 gefallen, habe das italienische Innenministerium bei der Veröffentlichung seiner Jahresbilanz am Donnerstag berichtet. Die Zahl der geborgenen ertrunkenen Menschen sei gegenüber dem Vergleichszeitraum 2018 von 83 auf vier gesunken.
36,8 Prozent der Migranten, die 2019 in Italien gelandet seien, wären in Tunesien und 22,3 Prozent in Libyen gestartet. Mehr als die Hälfte der Migranten stamme aus Tunesien, Pakistan und dem Irak.
Familienministerin Franziska Giffey will nicht für das Amt der SPD-Vorsitzenden kandidieren, meldet mz-web.de. Sie wolle außerdem ihren Ministerposten aufgeben, wenn die Freie Universität Berlin ihr den Doktortitel aberkennen sollte. Das hätte sie der kommissarischen SPD-Chefin Malu Dreyer in einem Brief mitgeteilt, wie es in Parteikreisen geheißen habe. Die Universität prüft die Dissertation der SPD-Politikerin seit Februar wegen eines Plagiatsverdachts. Wahrscheinlich werde die Prüfung nicht vor September abgeschlossen sein.
Vor dem G7-Gipfel in Biarritz haben die französischen Behörden einen freien Mitarbeiter eines linksalternativen deutschen Radiosenders des Landes verwiesen, meldet dw.com. Das Innenministerium in Paris habe die Ausweisungsverfügung gegen den Deutschen bestätigt. Gegen ihn soll seit dem 18. Juli ein Aufenthaltsverbot vorliegen. Zu den Gründen dieses Verbots habe sich das Ministerium nicht geäußert. Der Mann sei demnach nach seiner Festnahme in die deutsche Grenzstadt Kehl überstellt worden. Nach einem Bericht des Senders France Info sei der Deutsche Lukas S. bereits am 9. August bei einer routinemäßigen Verkehrskontrolle in Dijon in Gewahrsam genommen worden.
Der linksalternative Freiburger Sender Radio Dreyeckland habe "auf das Schärfste" gegen die Ausweisung seines freien Mitarbeiters protestiert. Dieser wäre auf dem Weg zum G7-Gipfel in Biarritz gewesen, um von dort unter anderem für den Sender zu berichten. Er wäre "ohne Bescheid und ohne Einräumen einer Frist unverzüglich ausgewiesen" worden. Als Begründung sei ihm mitgeteilt worden, er wäre verdächtig, beim G20-Gipfel in Hamburg im Sommer 2017 Straftaten verübt zu haben. Im Fall einer erneuten Einreise in Frankreich habe man ihm mit einer Haftstrafe von bis zu drei Jahren gedroht. Der Sender France Info habe berichtet, der deutsche Journalist sei nicht der einzige Ausländer, die von einem derartigen Aufenthaltsverbot betroffen wäre, ohne jedoch eine Zahl zu nennen.
Die Linkspartei hat die Forderung des Bewerbers um den SPD-Parteivorsitz, Karl Lauterbach, nach einem Ende jeglicher Beobachtung der Linken durch den Verfassungsschutz gelobt, meldet dernewsticker.de. "Wir begrüßen die Unterstützung der SPD die geheimdienstliche Überwachung von Mitgliedern und Strukturen der Linken zu beenden", habe die stellvertretende Bundesvorsitzende Martina Renner dem "Redaktionsnetzwerk Deutschland" (RND) erklärt. SPD-Politiker Lauterbach habe dem RND zuvor gesagt: "Die Beobachtung von Teilen der Linkspartei durch den Verfassungsschutz passt nicht mehr in die Zeit. Sie sollte beendet werden." Man will ja schließlich koalieren, oder?
Nach dem Debakel um die Baureihe 737 Max muss der US-Luftfahrtkonzern Boeing die Einführung der Ultralangstreckenversion des neuen Modells 777X verschieben, meldet welt.de. Boeing hätte den Zeitplan des Entwicklungsprogramms für die Variante 777-8 überprüft und angepasst, habe ein Konzernsprecher am Donnerstag mitgeteilt. Keine Angaben habe Boeing zum neuen Zeitplan für die 777-8 gemacht. Boeing soll vor drei Wochen in Chicago mitgeteilt haben, bei der 777X gebe es wegen Problemen mit den Triebwerken „erhebliche Risiken für den Zeitplan“. Die Verschiebung bei der 777-8 könnte für Boeing bedeuten, bei einem prestigeträchtigen Projekt der australischen Fluglinie Qantas ins Hintertreffen gegenüber dem europäischen Konkurrenten Airbus zu geraten.
Qantas wolle von 2023 an den Linienverkehr auf der 17 000 Kilometer langen Strecke zwischen Sydney und London aufnehmen. Der 21-stündige Flug wäre die weltweit längste Nonstop-Verbindung. Als Flugzeugtypen seien eine modifizierte Version der künftigen Boeing 777-8 und der Ultralangstrecken-Airbus A350 im Gespräch.