Bundesumweltministerin Svenja Schulze (SPD) wendet sich gegen Forderungen von EU-Partnern, die Atomenergie als nachhaltig einzustufen, meldet faz.net. „Wir wollen keine Atomenergie, wir halten sie nicht für nachhaltig, und wir wollen auch nicht, dass die EU das unterstützt“, habe die geschäftsführende Ministerin den Zeitungen der Funke Mediengruppe erklärt. Es sei auch noch nicht entschieden, dass diese Einstufung komme, „auch wenn Frankreich seine Interessen gerade sehr lautstark vorträgt“.
„Atomkraftwerke zu bauen ist viel zu teuer und dauert viel zu lange für den Klimaschutz“, habe die Ministerin gesagt. Auch CSU-Chef Markus Söder habe einen Wiedereinstieg in die Kernenergie abgelehnt. „Der Beschluss zum Atomausstieg basiert auf einer breiten gesellschaftlichen Akzeptanz“, behauptete der bayerische Ministerpräsident gegenüber den Funke-Zeitungen.
Frankreich, Polen und sechs weitere osteuropäische Länder drängen die EU-Kommission allerdings, Atomstrom als nachhaltig anzuerkennen. Ohne Atomstrom könne die EU nicht wie geplant bis 2050 „klimaneutral“ werden. Nach Angaben von Brüsseler Diplomaten hat Frankreich durch intensive Verhandlungen hinter den Kulissen eine Mehrheit der EU-Staaten inzwischen überzeugt, sich zur Atomkraft zu bekennen.