Deutschland blockiert einem Zeitungsbericht zufolge estnische Militärlieferungen an die Ukraine, meldet n-tv.de. Dem NATO-Verbündeten werde keine Erlaubnis erteilt, in Deutschland hergestellte Artilleriegeschütze zu entsenden, habe das "Wall Street Journal" unter Berufung auf estnische und deutsche Behörden berichtet. "Deutschland zögert sehr, uns zu beliefern", habe der ukrainische Verteidigungsminister Oleksiy Resnikow dem Blatt erklärt. Es habe zudem einen deutschen Regierungssprecher zitiert, der auf die Ausfuhrvorschriften verwiesen hätte.
Dem "Wall Street Journal" zufolge handele es sich bei den Geschützen um D-30 Haubitzen, deren Geschosse rund 20 Kilometer weit fliegen könnten. Die ursprünglich in der Sowjetunion hergestellten Waffen seien in der ehemaligen DDR stationiert gewesen. Nach der Wiedervereinigung hätte man die Geschütze nach Finnland exportiert. 2009 seien sie an Estland weitergegeben worden.
Ein estnischer Regierungsberater habe die Hoffnung geäußert, noch eine Genehmigung zu erhalten. Am Freitag habe Bundeskanzler Olaf Scholz dagegen dem Bericht zufolge Waffenlieferungen erneut abgelehnt. Auch Außenministerin Annalena Baerbock hätte sich dagegen ausgesprochen.
Die Bundesregierung wolle der Ukraine allerdings ein Feldlazarett liefern, meldet rnd.de. Im Februar werde „ein komplettes Feldlazarett übergeben, inklusive der nötigen Ausbildung, alles von Deutschland mit 5,3 Millionen Euro kofinanziert“, habe Bundesverteidigungsministerin Christine Lambrecht der „Welt am Sonntag“ gesagt. Deutschland hätte auch bereits Beatmungsgeräte geliefert und behandle schwer verletzte Soldaten der Ukraine in Bundeswehr-Krankenhäusern. Die Bundesregierung müsse nach den Worten der Ministerin alles tun, um die Krisenlage zu deeskalieren.