Sehr geehrter Herr Tibi, ich stimme Ihnen zu 100% in den durch Sie abgeleiteten Schlussfolgerungen und Bewertungen zu. In zwei Punkten habe ich jedoch Schwierigkeiten Ihnen zu folgen. Der erste Punkt wäre der Vowurf des Rassimus Herrn Münkler gegenüber der Aussagt, dass Sie durch die Politikwissenschaft “irrlichtern”. Sie selber definieren Rassismus in Ihren Artikel folgendermaßen: “Rassismus liegt vor, wenn Menschen als Kollektiv in eine niedriger gestellte Rasse eingeordnet werden und auf dieser Basis nicht nur entwürdigt, sondern auch dehumanisiert werden.” Weder Herr Münkler noch die Kritik an Özil waren nach dieser Definition rassistisch. Dass Herr Münkler mit der Bewertung des “irrlichtern” falsch liegt, dem vermag ich zuszustimmen und es als undifferenzierte Kritik und Polemik gelten lassen, aber auch in diesem Ihren Fall sollte man die Rassismuskeule nicht schwingen. Im Weiteren kann ich Ihnen nicht zustimmen dass Sie den Begriff Islamophobie durch Islamfeindlichkeit ersetzt sehen möchten, da der zweite die Situation besser beschreibe. Beide Begriffe machen für mich in der Debatte keinen Sinn da sie entstellend genutzt werden. - Islamophobie wird gem. der Definition als Angststörung genutzt, eine krankhafte und unbegründete Ablehnung des Islam, die dann in eine pauschalisierte Ablehnung der Muslime mündet. - Islamfeindlichkeit als eine Kategorisierung von Muslimen zu definieren zielt in die gleiche Richtung. Auch hier wird aus der Ablehnung einer Religion eine Ablehnung des Individuums konstruiert. Beide Begriffe sollten in der Debatte nicht genutz werden, da sie verbrannt sind und darauf abzielen eine notwendige Kritik an einer Religion zu unterbinden und diese in die dann in die Nähe des Rassismus zu bringen (Muslime werden entwürdigt). Ansonsten Danke ich Ìhnen für Ihre Artikel und offenen Worte, die in der jetzigen Situation notwendiger denn je sind. Mit freundlichen Grüßen
Ein grundsätzliches Problem besteht darin, dass Begriffe wie “Nation” und “national” von vielen Linken heute noch so verstanden werden, wie deren Bedeutung von den Nationalsozialisten durch die damalige Rassenlehre geprägt worden ist. Mittlerweile sind wir jedoch in der Lage, diese Begriffe frei von Rassismus zu definieren, man braucht sich dazu nur die Fussball-Nationalmannschaften anzuschauen. Ein Nationalbewusstsein ist nicht mehr abhängig von Hautfarbe oder Migrationshintergrund. Eine Nation ist eine Interessengemeinschaft von Staatsbürgern, die über ein Territorium verfügt, innerhalb dessen eine Rechtsordnung gilt. Nur moderne Rechtsordnungen mit territorialem Gültigkeitsbereich sind zur Zeit eine Grundlage für Frieden. Eine weltweit einheiltliche Verwaltung mit gleichen Rechten für Alle kann dies nicht bewirken, da die Ausübung hoheitlicher Gewalt nicht mehr demokratisch legitimierbar wäre und die entstehende Kumulation von unkontrollierbarer Macht unweigerlich zum Missbrauch führen würde. Der Interessenskonflikt zwischen natürlichen Personen und mächtigen juristischen Personen, wie z.B. Banken, Konzernen oder Religionsgemeinschaften, würde noch mehr Schlagseite bekommen als dies ohnehin schon der Fall ist. Ein Teil der Linken scheint diese einfachen Zusammenhänge leider nicht verstehen zu wollen und lässt sich auf dem Feldzug gegen Nationen vor den Karren der Mächtigen spannen.
Bevor wir uns einer neuen Aufklärung widmen, wäre es ein guter Anfang, sich den Aufklärern der Geschichte zuzuwenden. Sie haben Mill und Popper bereits genannt. Humboldt, Kant („ Der paternalistische Staat ist der größte denkbare Despotismus.“) und etliche weitere Vertreter stehen zur Verfügung. Wer liest sie, wer möchte wissen? Haben Sie Dank für Ihre treffliche „Bestandsaunahme“.
“Doch zu keinem Zeitpunkt erfuhr ich eine solche Vergiftung und eine derartige Links-Rechts-Polarisierung, wie sie heute unter Angela Merkel zu beobachten ist. Damit korrespondiert die Vorherrschaft eines links-grünen Narrativs. In einem Welt-Kommentar vom 18. Juli 2018 bemängelt Jacques Schuster, dass es in Debatten in Deutschland „nur eine Wahrheit gibt und alle anderen Ansichten zum Schweigen gebracht werden müssen. So verbissen und verbohrt, so gnadenlos und giftig.“ LEIDER !! Das ist so unsäglich, ein gesunder Menschenverstand kann das gar nicht mehr ertragen ! “Jedesmal, wenn ich Links-Grüne höre mit dem Anspruch, gegen Rassismus, Islamophobie kämpfen zu wollen, spüre ich, was dahinter steht: Machtgier. Ich finde hierbei Unterstützung von einer ehemaligen Bundesministerin, Kristina Schröder. In ihrem Welt-Essay vom 24.8.2018, „Der Kampf gegen rechts zielt auf die bürgerliche Mitte“, führt sie aus, dass es jenen Linken, „die sich mit staatlicher Unterstützung tummeln, es tatsächlich darum geht, alles zu bekämpfen, was nicht links ist … Es geht darum, politische Überzeugungen der Mitte als illegitim im demokratischen Diskurs zu brandmarken.“ Die Quintessenz lautet: Bei den links-grünen deutschen moralisierenden Wort-Wasserfällen geht es nicht um einen Kampf gegen Rassismus und Islamophobie, sondern um einen Hegemonialanspruch.” Ehrlich, So hätte ich Frau Schröder gar nicht eingeschätzt und ich bin sehr angenehm überrascht. “.... einen Abstand zu Deutschland zu gewinnen sowie eine bessere Urteilsfähigkeit zu erlangen.” DAS müßte Voraussetzung für ALLE werden, die ein politisches Amt anstreben.
Es ist einfach eine Wohltat von Herrn Tibi auf achgut solche klaren und faktischen Artikel zu lesen; wo sonst würde einem solchem, echtem, neutralitätsverbundenem Aufklärer hier in unserer Republik, ich benutze in diesem Kontext bewusst nicht das Wort Nation, momentan noch eine Plattform für einen solch herausragenden, dem Mainstream leider zuwiderlaufenden, Artikel geboten? Er war gerne geladener Aufklärer der ruhigen, besonnen und sachlich argumentierenden Sorte; bis wann eigentlich nochmal genau?
Die Deutschen ziehen sich diesen Mantel selbst an und unterstellen sich selbst .......Islamophobie, .............. Sehr geehrter Prof. Tibi, hier muss ich Sie korrigieren zumindest was mich anlangt. Ich bin nämlich tatsächlich islamophob (ohne Unterstellung) und wünsche dass meine Krankheit endlich ernst genommen u.. die Ursachen beseitigt werden. Diese sind der Terror im Namen des Islam. Als Phobie definiere ich nämlich einen Angstzustand der durch Trauma wie z.B. Terror herbeigeführt wird und sich nun auf Dinge verallgemeinert die mit dem"Trauma” assoziiert werden auch wenn sie damit unmittelbar nichts mehr zu tun haben. Von daher führt ein Terrorakt der auch noch explizit im Namen des Islams erfolgt nun mal zur Phobie vor dem Islam und allem was Islam verdächtig ist. Dazu gehören auch Frauen mit Kopftuch und arabisch aussehende Männer mit Bart, auch wenn die Frauen sich am Ende als katholisch und die Männer als jüdisch herausstellen…..........., man meidet sie trotzdem und zwar aus ANGST vor dem Islam Mit freundlichem Gruß Gabriele Klein
Na ja, zum Thema “Die WeLT”: Das ist doch eine der ganz üblen Hetz-Maschinen. Da kann sich die WeLT-Redaktion den hier zitierten Kommentar von Jaques Schuster ganz schlicht und einfach “in die Haare schmieren”... Analog einem Bankräuber, der während seines Bankraubes “Haltet den Dieb” ruft - um von sich selbst abzulenken…
Aus Tibis Ausführungen geht hervor, dass es sich nicht um einen ZERFALL handelt, sondern um eine aktive ZERSTÖRUNG. Dann sollte man diesen Vorgang aber auch genau so nennen.
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