Lieber Bassam Tibi, ich finde Ihre Ausführungen sehr hellsichtig und möchte fast allem zustimmen. Dafür, dass Sie moralische Totschlagargumente nicht im Sinne der muslimischen Sache verwenden, sondern dies explizit ablehnen, haben Sie meinen vollen Respekt (und auch für Ihre Versuche, den Islam zu reformieren). Widersprechen möchte ich jedoch Ihrer Argumentation bzgl. Islamophobie / Islamfeinde. Man kann alleine auf Basis der Lektüre des Koran mit seinen zahlreichen Mordaufrufen mit Fug und Recht ein Verbot dieser menschenverachtenden Schrift fordern und infolgedessen ebenso ein Verbot des Islam. Moslems, die in diesem Land bleiben möchten, können ja gerne konvertieren – die anderen mögen bitte das Land verlassen und dann woanders Unfrieden stiften. Die meisten Moslems nehmen es ja ohnehin mit dem Islam nicht besonders ernst, dann können sie ja ebensogut konvertieren und eine Menge gesellschaftlicher und persönlicher Probleme auf einmal lösen. Das Wort “Islamismus”, das Sie benutzen, ist lediglich eine manipulative Fiktion, die vorgibt, dass muslimischer Terror, Mord an Andersdenkenden und Welteroberungsgelüste rein gar nichts mit dem Islam und dem Koran zu tun hätten. Es gibt allerdings mittlerweile immer mehr Menschen in diesem Land, die nun einmal den Koran lesen und sich verwundert die Augen reiben. Danach sind sie dann in der Regel “Islamfeinde”. Ich hätte auch eine persönliche Bitte an Sie: Wenn Sie konvertieren könnten (mir ist vollkommen gleichgültig, ob zum Buddhismus, Christentum, Judentum etc.!), könnten Sie mit Ihrem klaren Geist und Ihrem Wissen die politische Entwicklung in Deutschland positiv beeinflussen und ein inspirierendes Beispiel für andere sein. Der Euro-Islam wird die bestehenden Probleme jedenfalls nicht lösen, weil Sie die Macht des Koran nur brechen können, indem Sie ihm abschwören und ihn verbannen und als das brandmarken, was er ist: Das Handbuch für Völkermord, Terror und psychopathische Herrschaft.
Das, was Sie schreiben, findet IN Deutschland statt. Es ist aber nicht Deutschland. Es ist der Versuch Rot-Grüner Politiker, Intellektueller und Medienschaffender die Deutungshoheit über den politischen Diskurs zu erlangen. Es ist eine abgehobene Meinungsblase, mit der die meisten Menschen hier gar nichts anfangen können.
2000 Jahre Herrschaft des Rechts, 500 Jahre Ewiger Landfrieden, 300 Jahre Aufklärung und 200 Jahre Demokratie haben die Menschheit zivilisiert. Nur 50 Jahre feministisches Bauchdenken setzen alles wieder zurück auf Null.
Die Inhalte sind in der Tat austauschbar; es geht um die Diskurshoheit. Gestern war man für Gleichberechtigung und Gewaltfreiheit – und heute? Gestern war man für weniger Wachstum und weniger Konsum – heute fördert man massiven Zustrom aus extrem wachstumsfreundlichen und konsumfreudigen Kulturen. Wer hierin keine Widersprüche sieht, ist entweder iq-negativ oder verfolgt heimlich eine völlig andere Agenda.
Bei Äußerungen im Bezug auf Israel gibt es die - wenn auch etwas unscharfe - 3D-Kriterien, die einen antisemitischen Unterton erkennen lassen: Dämonisierung, Delegitimierung, Doppelstandards. Ist eines von den drei D vorhanden, kann man von einem antisemitischen Vorurteil ausgehen. - Man kann diese drei Kriterien aber auch genauso gut auf andere Äußerungen anwenden, etwa über Özil, um zu überprüfen, ob dort Rassismus oder Islamfeindlichkeit mitschwingt: Dämonisierung fand statt, als man Özil zum allein Verantwortlichen des blamablem WM-Ausscheidens der deutschen Nationalmannschaft machte - nicht etwa den gesamten Angriff, der die schlechteste Torausbeute überhaupt aufwies, nicht den Bundestrainer, dessen taktisches Konzept nicht aufging. Delegitimierung fand sich in jedem Zeitungsartikel, in dem Özil als “Deutschtürke” (und nicht etwa als “Deutscher mit türkischen Wurzeln”) bezeichnet wurde (nebenher: waren Klose und Podolski für die Presse nur “Deutschpolen”?) - Und die Doppelstandards waren wunderbar zu besichtigen, als Podolskis Salutieren vor der türkischen Flagge nur ein kurzes Lüftchen im Blätterwald verursachte und Matthäus’ Fotoshooting mit Putin als offizieller Auftritt verbrämt wurde. - So weit, so Rassismus. Der islamfeindliche Unterton kommt hinzu, wenn man zusätzlich die Kommentare in Betracht zieht, als Özil ein Foto von sich als Pilger ins Netz stellte. Ich kann mich zumindest nicht erinnern, dass es vergleichbare Aufschreie gegeben hatte, als weiland Boris Becker oder Steffi Graf auf Pressefotos zu sehen waren, als sie dem Papst die Hand drückten. (Gut… bei Becker gab es einen leisen Aufschrei, aber nur deshalb, weil das Sponsorenlogo auf seinem Geschenk für den Pontifex zu gut zu sehen war.)
Sehr geehrter Herr Tibi, ich stimme Ihnen zu 100% in den durch Sie abgeleiteten Schlussfolgerungen und Bewertungen zu. In zwei Punkten habe ich jedoch Schwierigkeiten Ihnen zu folgen. Der erste Punkt wäre der Vowurf des Rassimus Herrn Münkler gegenüber der Aussagt, dass Sie durch die Politikwissenschaft “irrlichtern”. Sie selber definieren Rassismus in Ihren Artikel folgendermaßen: “Rassismus liegt vor, wenn Menschen als Kollektiv in eine niedriger gestellte Rasse eingeordnet werden und auf dieser Basis nicht nur entwürdigt, sondern auch dehumanisiert werden.” Weder Herr Münkler noch die Kritik an Özil waren nach dieser Definition rassistisch. Dass Herr Münkler mit der Bewertung des “irrlichtern” falsch liegt, dem vermag ich zuszustimmen und es als undifferenzierte Kritik und Polemik gelten lassen, aber auch in diesem Ihren Fall sollte man die Rassismuskeule nicht schwingen. Im Weiteren kann ich Ihnen nicht zustimmen dass Sie den Begriff Islamophobie durch Islamfeindlichkeit ersetzt sehen möchten, da der zweite die Situation besser beschreibe. Beide Begriffe machen für mich in der Debatte keinen Sinn da sie entstellend genutzt werden. - Islamophobie wird gem. der Definition als Angststörung genutzt, eine krankhafte und unbegründete Ablehnung des Islam, die dann in eine pauschalisierte Ablehnung der Muslime mündet. - Islamfeindlichkeit als eine Kategorisierung von Muslimen zu definieren zielt in die gleiche Richtung. Auch hier wird aus der Ablehnung einer Religion eine Ablehnung des Individuums konstruiert. Beide Begriffe sollten in der Debatte nicht genutz werden, da sie verbrannt sind und darauf abzielen eine notwendige Kritik an einer Religion zu unterbinden und diese in die dann in die Nähe des Rassismus zu bringen (Muslime werden entwürdigt). Ansonsten Danke ich Ìhnen für Ihre Artikel und offenen Worte, die in der jetzigen Situation notwendiger denn je sind. Mit freundlichen Grüßen
Ein grundsätzliches Problem besteht darin, dass Begriffe wie “Nation” und “national” von vielen Linken heute noch so verstanden werden, wie deren Bedeutung von den Nationalsozialisten durch die damalige Rassenlehre geprägt worden ist. Mittlerweile sind wir jedoch in der Lage, diese Begriffe frei von Rassismus zu definieren, man braucht sich dazu nur die Fussball-Nationalmannschaften anzuschauen. Ein Nationalbewusstsein ist nicht mehr abhängig von Hautfarbe oder Migrationshintergrund. Eine Nation ist eine Interessengemeinschaft von Staatsbürgern, die über ein Territorium verfügt, innerhalb dessen eine Rechtsordnung gilt. Nur moderne Rechtsordnungen mit territorialem Gültigkeitsbereich sind zur Zeit eine Grundlage für Frieden. Eine weltweit einheiltliche Verwaltung mit gleichen Rechten für Alle kann dies nicht bewirken, da die Ausübung hoheitlicher Gewalt nicht mehr demokratisch legitimierbar wäre und die entstehende Kumulation von unkontrollierbarer Macht unweigerlich zum Missbrauch führen würde. Der Interessenskonflikt zwischen natürlichen Personen und mächtigen juristischen Personen, wie z.B. Banken, Konzernen oder Religionsgemeinschaften, würde noch mehr Schlagseite bekommen als dies ohnehin schon der Fall ist. Ein Teil der Linken scheint diese einfachen Zusammenhänge leider nicht verstehen zu wollen und lässt sich auf dem Feldzug gegen Nationen vor den Karren der Mächtigen spannen.
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