@Boris Kotchoubey / 22.05.2021 Vielen Dank! Die drei Problemkreise haben miteinander zu tun. Das erkenntnistheoretische Problem liegt tiefer als das von Ihnen beschriebene der Korrektheit wissenschaftlicher Arbeiten: WEIL man sich also nicht so recht auf das verlassen kann, was man wahrnimmt oder erfährt, muß man versuchen, selbst zu denken, und zu erkennen, was gerade geschieht. Eine Schädlichkeit der mRNA-Impfung spreche ich nur indirekt an, es geht nicht primär darum. Es geht (erst einmal ganz neutral gesehen) um einen Beginn des Transhumanismus. Und genau das ist die ethische Frage.
@Andreas Rühl / 22.05.2021 Vielen Dank! Ihre Einlassung ist zwar etwas flapsig, aber sie spielt auf die Personalität und den Geist (manche sagen: das Mentale) des Menschen an. Ich denke, dass der Mensch nicht reiner Geist ist, womit Sie sicher übereinstimmen, und es daher wichtig ist, was mit seinem Körper geschieht. Im Polanski-Film „Der Mieter“ fragt sich der Protagonist: Wenn man mir ein Bein abschneidet, sage ich ,Ich und mein Bein‘. Wenn man mir den Kopf abschneidet, was sage ich dann: ‚Ich und mein Kopf‘ oder ‚Ich und mein Körper‘?
Sehr geehrter Herr Kovács, ich habe zwar nicht Medizin oder Bioogie studiert sondern Physik, aber ist nicht der Mensch ein Lebewesen, ob er nun Virus-DNA produziert oder nicht? Sind nicht Viren Organismen ohne eigenen Stoffwechsel und daher keine Lebewesen im eigentlichen Sinn? Dem Menschen bleibt ja der Stoffwechsel erhalten nach der Impfung (vorerst), daher sehe ich keinen Grund, ihm abzusprechen, ein Lebewesen zu sein. Die andere These finde ich dagegen richtig.
Das größte ethische Problem ist die Tatsache, daß Menschen mit mehr oder weniger subtilen Methoden genötigt und gezwungen werden, eine Impfung, also einen medizinischen Eingriff auch gegen ihren Willen über sich ergehen lassen zu müssen. Und Nichtgeimpften Grundrechte und die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben zu verweigern, ist unmenschlich und barbarisch. Mehr Nazi geht fast nicht. Daß hier der Staat, statt solche Zivilisationsbrüche zu verhindern, als Brandbeschleuniger wirkt, macht mich zunehmend fassungslos.
Nachtrag: Nachdem das Impfgetrommel nicht mehr zu überhören ist, die “Impferfolgsmeldungen” geradezu euphorisch sind und die Priorisierung wegfällt habe ich nicht schlecht gestaunt: “Am 21. Mai 2021 wurden in Deutschland 797.359 Impfdosen verabreicht. Damit sind nun 11.343.644 Personen (13,6 % der Gesamtbevölkerung) vollständig geimpft. Insgesamt haben 33.142.439 Personen (39,9 %) mindestens eine Impfdosis erhalten.”. Die Altersgruppe 80+ umfasst aber bereits 11.362.270 Personen und die Altersgruppe 60-79 weitere 23.738.453 Personen. Nachdem selbst ich in meinem relativ überschaubaren Umfeld sehr viele Junge und Jüngere kenne die ebenfalls bereits vollständig medikamentiert wurden, scheint es fast so, dass sich ein großer Teil der “priorisierten” Bevölkerung bisher der Impfung verweigert hat. Eine Aufschlüsselung nach Altersgruppen habe ich auf ‘impfdashboard.de’ nicht finden können. Ob das Zufall ist?
Ich bin für Fortschritt und die Medizin hat große Fortschritte gemacht. Nur sollte man auch über die Risiken des Fortschritts informiert werden. Wer setzt sich schon gern in einen autonom fahrenden Bus, wenn dieser noch in der Erprobungsphase ist? Bei den konventionellen Impfstoffen wird das komplette (abgeschwächte) Virus injiziert, der vom Immunsystem bekämpft wird, bei den Corona-Impfstoffen ist das anders. Hier wird nur ein Abschnitt des Virus-Genoms in die Zelle verbracht, damit die Zelle (Ribosomen) das Eiweiß, das sich auf den Spitzen des Coronavirus befindet, produziert. Die an sich gesunde Zelle erhält dadurch das Aussehen einer infizierten Zelle und wird vom Immunsystem angegriffen (T-Killerzellen). Das Immunsystem zerstört - anders als bei konventionellen Impfstoffen - an sich gesunde Zellen. Aus den Zelltrümmern bilden sich Antikörper, wobei diese Zelltrümmer nur aus den Spike-Eiweißen bestehen, nicht - wie beim konventionellen Impfstoff - aus dem gesamten Virus. Ob diese Antikörper geeignet sind, eine dauerhafte Immunität herzustellen, ist die Frage. Inzwischen wird gesagt, dass Auffrischungsimpfungen notwendig sind und die EU hat hierfür bereits Milliarden Dosen geordert. Die Sache ist sehr kompliziert und sollte offiziell nicht als einfach und sicher dargestellt werden. Vielleicht kann man auf einen Impfstoff hoffen, der konventionell hergestellt wird.
“...vor allem in Muskelzellen an der Impfstelle und in bestimmten Abwehrzellen” Was ist darunter zu verstehen, die Impfung infiziert “bestimmten Abwehrzellen”, körpereigene Abwehrzellen? Ist es nicht verheerend, wenn das Immunsystem die eigenen Kollegen vernichten weil diese ein Fremdprotein herstellen? Soso, der Impfstoff verbleibt “vor allem in Muskelzellen an der Impfstelle”, wohingegen die produzierten Spikeproteine in den Blutkreislauf gelangen und dort “werden Antikörper und Abwehrzellen gegen das Spikeprotein des Virus gebildet”? Aber erfolgt eine Injektion in den Muskel nicht deshalb, weil dieser gut durchblutet ist und das Medikament damit schnell in den Blutkreislauf gelangt, wieso verbleibt der Impfstoff aber in diesem Fall an der Injektionsstelle? Sofern ich das richtig verstanden habe, ist das Spikeprotein des Virus für den Andockvorgang an die Wirtszelle zuständig, die Spikes “schwimmen” dann also nicht nur einfach so im Blut herum, sie erledige ihre Aufgabe, sie lagern sich an Zellen innerhalb des Blutkreislaufes an, diese werden in Folge vom Immunsystem erkannt und abgeräumt. Das ganze Konzept der mRNA-Impfung ist für mich etwas gruselig. Da wird also eine Substanz mit einem “Bauplan” gespritzt, welche, gekapselt und vor dem Immunsystem getarnt, den Weg in die Zelle findet und diese zur Produktion eines körperfremden Proteins benutzt, dieses Protein wird freigesetzt und die Wirtszelle wird vom Immunsystem als “Virusfabrik” ebenso angegriffen wie das Spikeprotein. “Die im Impfstoff enthaltene mRNA wird im Körper nach einigen Tagen abgebaut.”, und was ist mit den Nanolipiden, wo bleiben diese? Vom Immunsystem werden sie ja wohl nicht erkannt, haben sie doch zuvor das “Virusgen” erfolgreich getarnt und in die Zelle geschleust. Werden die abgebaut, ausgeschieden oder vagabundieren die weiterhin im Körper? Wie sollen die in der Blutbahn zirkulierende Antikörper die Infektion einer äußeren Schleimhautzelle im Nasen- / Rachenraum bzw. der Lunge verhindern?
Ich habe vor 15 Jahren in der Oberstufe über Gentechnik fächerfremd!! im Bereich Ethik unterrichtet, mit einer kolossalen eigenen Vorarbeit an Wissen. Ich erinnere mich noch gut, daß zwei meiner Damen aus der Oberstufe ihr Mittagessen in falscher Richtung abgaben. Das Thema war Genmanipulation im Bereich ” Gewünschte Haarfarbe und Augenfarbe des eigenen Kindes”. Da gab es einen ” Spezi” in den USA. Die “Zeit” berichtete sehr ausführlich darüber. Lang ist’s her. Heute würde niemandem mehr übel. Vielen Dank für den aufschlußreichen Artikel. Ich musste ihn zweimal lesen, weil Tür und Tor geöffnet wurden.
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