Sehr geehrter Herr Kovács, vielen Dank für Ihren Artikel. Sie baten um Rückmeldung bzgl. Widersprüchen in der Argumentation. Logische Fehler konnte ich nicht ausmachen. Ich verstehe Ihren Artikel so, dass Sie ethische Bedenken darin haben, dass der Mensch selbst zum Produzieren des Virus missbraucht werde. Wie bei allen anderen Medikamenten und Behandlungsmethoden auch, zählt das, was erheblich mehr hilft, als Schaden zufügt. Ich weiß beispielsweise, dass ich den Nutzen von Ibuprofen nur im Paket mit Magendrücken bekomme. Als Ingenieur suche ich hinter jedem Knopf die Funktionsweise und zu jeder Funktion den richtigen Knopf. Wirkliche Bedenken habe ich wegen der provozierten Autoimmunreaktion. Diese sind nach meinem Wikipediawissen überwiegend nicht verstanden. Das Dilemma sehe ich in dem, was Goethe schon im Zauberlehrling beschrieben hat.
Als ich die Wirtschaftsseite der FAZ das erste Mal gelesen habe, habe ich überhaupt nichts begriffen. Und nun: “Die Mutation teilt mit der Ursprungsform des SARS-CoV-2 im Schuppentier 95 % des Erbguts.” Wir hatten auf dem Bauernhof ein Schuppentier? Den Bullen? / Die Frage ist sehr interessant, Herr Kovacs. Persönlich sage ich Nein, aber was sagt die Grundrechtecharta dazu, an die sich die Regime auch nicht halten: “Artikel 3 Recht auf Unversehrtheit (2) Im Rahmen der Medizin und der Biologie muss insbesondere Folgendes beachtet werden: a) die freie Einwilligung des Betroffenen nach vorheriger Aufklärung entsprechend den gesetzlich festgelegten Einzelheiten, b) das Verbot eugenischer Praktiken, insbesondere derjenigen, welche die Selektion von Menschen zum Ziel haben, c) das Verbot, den menschlichen Körper und Teile davon als solche zur Erzielung von Gewinnen zu nutzen, ..” Zum einen käme für die Buchstaben-Ethik Art. 2,b in Betracht, denn eine Selektion findet schon insofern statt, daß Geimpfte und Ungeimpfte unterschieden werden (sollen). Was wiederum andere Artikel der Charta aktiviert. Man kann bei der Impfung auch ohne weiteres von einer eugen(et)ischen Praxis sprechen. Die Eugenik, oder Eugenetik, ist die Erbgesundheitslehre. Zum anderen kommt Art. 2,c in Betracht, denn es werden mit den Impfstoffen gewaltige Summen verdient, bei denen sich die Interessenskonflikte zwischen Industrie und Politik geradezu aufdrängen. Woher wissen wir, ob die Institute, Wissenschaftler, Coronaoligarchen und die Presse nicht schon dadurch korrumpiert sind, daß Aktien frei zugänglich sind, und ob deren Depots nicht randvoll sind mit Pfizer, Biontech und Moderna?
@Boris Kotchoubey / 22.05.2021 Vielen Dank! Die drei Problemkreise haben miteinander zu tun. Das erkenntnistheoretische Problem liegt tiefer als das von Ihnen beschriebene der Korrektheit wissenschaftlicher Arbeiten: WEIL man sich also nicht so recht auf das verlassen kann, was man wahrnimmt oder erfährt, muß man versuchen, selbst zu denken, und zu erkennen, was gerade geschieht. Eine Schädlichkeit der mRNA-Impfung spreche ich nur indirekt an, es geht nicht primär darum. Es geht (erst einmal ganz neutral gesehen) um einen Beginn des Transhumanismus. Und genau das ist die ethische Frage.
@Andreas Rühl / 22.05.2021 Vielen Dank! Ihre Einlassung ist zwar etwas flapsig, aber sie spielt auf die Personalität und den Geist (manche sagen: das Mentale) des Menschen an. Ich denke, dass der Mensch nicht reiner Geist ist, womit Sie sicher übereinstimmen, und es daher wichtig ist, was mit seinem Körper geschieht. Im Polanski-Film „Der Mieter“ fragt sich der Protagonist: Wenn man mir ein Bein abschneidet, sage ich ,Ich und mein Bein‘. Wenn man mir den Kopf abschneidet, was sage ich dann: ‚Ich und mein Kopf‘ oder ‚Ich und mein Körper‘?
Sehr geehrter Herr Kovács, ich habe zwar nicht Medizin oder Bioogie studiert sondern Physik, aber ist nicht der Mensch ein Lebewesen, ob er nun Virus-DNA produziert oder nicht? Sind nicht Viren Organismen ohne eigenen Stoffwechsel und daher keine Lebewesen im eigentlichen Sinn? Dem Menschen bleibt ja der Stoffwechsel erhalten nach der Impfung (vorerst), daher sehe ich keinen Grund, ihm abzusprechen, ein Lebewesen zu sein. Die andere These finde ich dagegen richtig.
Das größte ethische Problem ist die Tatsache, daß Menschen mit mehr oder weniger subtilen Methoden genötigt und gezwungen werden, eine Impfung, also einen medizinischen Eingriff auch gegen ihren Willen über sich ergehen lassen zu müssen. Und Nichtgeimpften Grundrechte und die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben zu verweigern, ist unmenschlich und barbarisch. Mehr Nazi geht fast nicht. Daß hier der Staat, statt solche Zivilisationsbrüche zu verhindern, als Brandbeschleuniger wirkt, macht mich zunehmend fassungslos.
Nachtrag: Nachdem das Impfgetrommel nicht mehr zu überhören ist, die “Impferfolgsmeldungen” geradezu euphorisch sind und die Priorisierung wegfällt habe ich nicht schlecht gestaunt: “Am 21. Mai 2021 wurden in Deutschland 797.359 Impfdosen verabreicht. Damit sind nun 11.343.644 Personen (13,6 % der Gesamtbevölkerung) vollständig geimpft. Insgesamt haben 33.142.439 Personen (39,9 %) mindestens eine Impfdosis erhalten.”. Die Altersgruppe 80+ umfasst aber bereits 11.362.270 Personen und die Altersgruppe 60-79 weitere 23.738.453 Personen. Nachdem selbst ich in meinem relativ überschaubaren Umfeld sehr viele Junge und Jüngere kenne die ebenfalls bereits vollständig medikamentiert wurden, scheint es fast so, dass sich ein großer Teil der “priorisierten” Bevölkerung bisher der Impfung verweigert hat. Eine Aufschlüsselung nach Altersgruppen habe ich auf ‘impfdashboard.de’ nicht finden können. Ob das Zufall ist?
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