Großartig geschrieben Henryk R. Chrusciels “post”. Und inhaltlich alles andere als banal. Jedoch wird in Niedeggen-besoffenen Köln (in der selbsterklärten “schönsten Stadt der Welt”) nicht jeder begeistert sein, wenn über ihren Helden so gewitzelt wird.
Rüstungskontrolleure sind, wie Sie richtig angemerkt haben, darauf angewiesen, dass Regierungen, oft sind es Diktaturen, Ihnen die Türen öffnen. Das tun die nur ungern und meist nur mit Druck von außen. Der Friedensnobelpreis ist ein Schutz für die Menschen, die vor Ort arbeiten, weil jeder Diktator nun weiß, dass “die Welt” auf deren Arbeit achtet. Richtig ist, dass der Welt die würdigen Anwärter für den Friedensnobelpreis ausgegangen sind. Richtig ist auch, dass die Welt bereits derart verkommen ist, dass man zum Schutz von Rüstungskontrolleuren einen Preis verleihen muss, damit diese ihrer Arbeit nachgehen können. Der von Ihnen festgestellte Mangel ist in dieser Logik noch gravierender, als Ihre Worte dies ausdrücken. Das herauszuarbeiten wäre eine Arbeit für einen Journalisten, der dann aber auch nicht auf halber Strecke stehen bleiben darf - wie Sie es taten.
Cool down: der “Arafat; -EU; -Obama u. Chemiewaffenvernichtungs-Friedensnobelpreis”, weist mittlerweile nur selbige Analogien wie der “Bushido-Bambi” auf, nämlich überwältigende Gegenstandslosigkeit (bzw. weitestgehende Obsoleszenz:-) Daher: nicht aufregen, obgleich die “eigentliche” Tragik nicht mehr zu leugnen ist: es ist die “Stunde der Dilettanten”, die geschlagen hat, und die derzeit die “Geschicke” unserer schönen neuen (Schein)Welt bestimmen.
Tut mir Leid, aber den nächsten Friedensnobelpreis wird Wolfgang Niedecken bekommen. In “Hart aber Fair” äußerte er bereits den Wunsch, der Untergang des Bootes vor Lampedusa möge als “Fukushima der Flüchtlingspolitik” einen Wendepunkt markieren. Da gerade ein weiteres Boot sank und, dank der EU-Politik kein Ende abzusehen ist, wird Niedecken von einem “Hiroshima der Flüchtlingspolitik” sprechen und eine beispiellose Welle der Hilfsbereitschaft auslösen. Die europäischen Außengrenzen werden einfach abgeschafft, jeder Einreisende hat automatisch ein Bleiberecht und ein bedingungsloses Grundeinkommen. Jede europäische Familie ist verpflichtet, mindestens einen Neubürger aufzunehmen und ihm einen angenehmen Aufenthalt zu gewährleisten. Das Projekt der Mittelmeer -Union wird aufgegeben und durch das Friedensprojekt der Eurafrikanischen Union ersetzt. Die Straße von Gibraltar wird von einer mehrspurigen Brücke überspannt, die auch für Fußgänger, Last- und Zugtiere freigegeben wird. In Kürze wird das alte Europa in afrikanischer Fröhlichkeit und Lebenslust erblühen und sich in Eufrica umbenennen.
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