Das kommt davon, wenn man in den Redaktionen jedem “Pfurz” des amerikanischen Präsidenten hinterherhechelt, aber den “Faktencheck” im eigenen Hause vernachlässigt!!!
Lieber Herr Wegner, eklig finde ich ja, dass man für die seifig - glitschigste Schreibe einen Preis nach dem anderen einheimsen kann. Es ist die richtige politische Haltung das entscheidende und dass man ihr die Realität anpasst, aber die hohe Schule, um ganz nach oben zu kommen, ist das gefühlige, romantische Erdichten von ins Weltbild passenden Tränendrüsengeschichten. Die Überwindung der Wirklichkeit durch wahrhaftiges Gefühl, früher bei Linken schwer verpönt, ist heute die Eintrittskarte in den Olymp deutschen Gesinnungsjournalismus. Relotious hat das gut erkannt. Ich könnte mir vorstellen, dass er irgendwann Probleme bekam, Wirklichkeit und Fiktion auseinanderzuhalten. Er dachte sich überraschende Geschichten aus, wie die eines Gefangenen aus,Guantanamo, den sie so quälten, dass er irre wurde und Guantanamo nicht mehr verlassen wollte. Oder der so fertig gemacht wurde, dass er nun Guantanamo nicht mehr verlassen will, er wurde verrückt. Reine Fantasy- Storys. Nicht mal gut. Aber Relotious beherrscht auch die andere Seite der Medaille, die reine Hetze, wie in seinem Jägerlatein, wo es um eine amerikanische Bürgerwehr geht: “Sie tragen Munitionsgürtel, automatisches Gewehr, schusssichere Weste und ausgedachte Namen. Einer nennt sich Pain, Schmerz, er raucht Zigarre und sagt, er wolle den Teufeln, die auf Amerika zuliefen, in den Arsch treten, genau wie Donald Trump.” Dies das Bild der USA, das die deutsche Linke, von Dutschke bis Heiko Maas, vom Vietnamkrieg bis Trump pflegt. Relotious ist eine Propagandamaschine und hat geliefert wie bestellt. Er ist nur über das Ziel hinaus geschossen, vermutlich wegen des Erfolges. Wo Gefühl und Gesinnung vor Wahrheitsfindung geht, ist die Lüge Basisprogramm. Die graue Masse der Gesinnungsschreiber lügt nicht weniger als Relotious, sie dichtet nur weniger. Dank Relotious gerät das manipulationstechnische Ganze nun in die Diskussion. Wo Haltung und Gesinnung zu zeigen wichtiger ist als Wahrheit, stirbt die Demokratie.
Wer die Geldfindengeschichten je geglaubt hat, war abgrundtief naiv, auch wenn die Polizei etwas Ähnliches berichtet hat. Wer glaubt heutzutage schon der Polizei, wenn es um unsere “lieben Goldstücke” geht. Alles nur Ideologie und Schützenhilfe für AM.
Es war im Jahre des Herrn 2016 - also nach Köln usw. Die Bahn baute 2 Jahre lang den Godesberger Bahnhof um und offerierte einen sehr beschwerlichen Übergang über die Gleise. Eine Leichtmetallkonstruktion, ca. 45 scharfkantige Stufen pro Treppe. Für Kinderwagen, Koffer, gehbehinderte Menschen eine kleine Katastrophe. Ich selbst bin auch mal gestürzt. Nun saß man in einem gemütlichen grünlichen Caféchen, vorsichtig sprach man Köln 2015, Belästigungs- und andere Kalamitäten durch “Flüchtlinge” an. Das wurde niedergebügelt durch folgenden Bericht: Eine ältere Dame sei mit ihrem Koffer auf der Horror-Treppe nicht vorangekommen. Alle seien vorbeigehastet, nur einer habe ihr geholfen, und das sei - ein Flüchtling gewesen!! Da war Ruhe im Karton. Ich selbst hielt auch die Klappe, aber eher aus Entsetzen.
Herr Karasek, den Hitler-Tagebüchern ist seinerzeit der “Stern” aufgesessen. Ändert aber nichts. Ich glaube wir haben schon seit langem keine unabhängigen und objektiven Journalisten mehr. Es wird der Mainstream strapaziert (im Moment halt links-grün) und es werden dpa-Meldungen 1:1 übernommen. Die gesamte Journalie kann auch morgen aussterben, es würde nicht mal groß auffallen.
Am 6.12.2016 hat Frau Andrea BACKHAUS in “Zeit Online” einen herz-zerreißenden Beitrag über einen Kollegen in Ost-Aleppo/Syrien und dessen Klagen über Gräultaten des Assad-Regimes und die der Russen veröffentlicht. Titel: “Auch wenn es wehtut”. Sie beklagte das Desinteresse der Medien an der Situation der Menschen. Das war zumindest eine falsche Schwerpunkt-Setzung. Richtig ist, dass die Militär-Strategen Assads nach militärischen Doktrinen handelten. Nämlich, feindliche ISIS-Verbände in einem Kessel in Ost-Aleppo einzuschließen. Jedoch, was Backhaus nicht berichtete, einen humanitären Korridor frei hielten, damit der Kessel “leerlaufen” kann. Denn, dessen Schrumpfung lag im militärischen Interesse. Richtig ist, entgegen der Darstellung, dass die “Re-bellen” die Bevölkerung nicht fliehen ließen, selbst beschossen und Verluste unter den Zivilisten als Verbrechen des Regimes hinstellten. Die Wahrheit stirbt zuerst ! Wenn man diesen Beitrag heute liest ... er zeigt ein “RELOTIUS-Profil”. Eine Klärung der örtlichen Verhältnisse war jederzeit möglich und geboten.
Auf den Weihnachtsmann ist jedenfalls noch Verlass.Da hat er voll auf den unterm GRÜEN-ROT geschmücktenTannenbenbaum stehenden Gabenteller geschis… Bravo!
Hängen wird man am Ende den Kollegen von Relotius. Der hat aus rein persönlichen Motiven die Klappe nicht gehalten und somit ein Informationskartell, das doch im Auftrag des Guten, Schönen und Unwahren unterwegs ist, um die Welt an allen Fronten zu retten, auffliegen lassen. Auch wenn jeder, der offenen Auges ist, längst wusste, was von einem Großteil der servierten Nachrichten und Geschichten zu halten ist - es ließ sich bis dato immer alles abstreiten und schönreden, wenn Zweifel am Wahrheitsgehalt laut wurden. Dass jetzt aber nichts anderes übrig blieb, als dieses Geständnis abzulegen, ist ein harter Schlag. Da kann man noch so versuchen, Pinocchio Relotius als pathologischen Einzelfall hinzustellen - das glaubt die Leserschaft auch bei anderen (Schreibtisch)tätern nicht mehr. Und das alles nur, weil jemand nicht hinnehmen wollte, dass man ihn einfach ungefragt mit ins Lügenkartell gepackt hatte. Er wird keine Preise bekommen, er wird das Schicksal anderer Whistleblower teilen.
Leserbriefe können nur am Erscheinungstag des Artikel eingereicht werden. Die Zahl der veröffentlichten Leserzuschriften ist auf 50 pro Artikel begrenzt. An Wochenenden kann es zu Verzögerungen beim Erscheinen von Leserbriefen kommen. Wir bitten um Ihr Verständnis.