@Lotte Komodo. Beides ist richtig: das Virus und der Virus. Leider gibt es hier aber noch keine feministische Gleichstellung, die feminine Form „die“ Virus ist zurzeit noch falsch, das wird sich vermutlich aber sicher bald ändern.
Die Österreicher haben aus der Corona-Katastrophe in Italien gelernt, wo wegen der schnellen Ausbreitung des Virus das Gesundheitssystem zusammengebrochen ist. Die Österreicher haben festgestellt, dass sie die Ausbreitung des Coronavirus in ihrem Land nicht stoppen und nicht verhindern können, dass es aber wichtig ist, alles zu tun, damit sich die Ausbreitung möglichst langsam entwickelt weil sich nur damit vermeiden lässt, dass die Kliniken den Ansturm von Patienten nicht mehr schaffen können und somit das Gesundheitssystem, so wie in Italien, zusammenbricht. Aus diesem Grund haben die Österreicher bestimmte Maßnahmen eingeleitet, die zu einer langsameren Verbreitung dieser Epidemie in Österreich führen soll. Deutsche Politker und Behörden, an der Spitze Merkel und Spahn verschlafen derweil notwendige Maßnahmen zu veranlassen, vermutlich aus Unfähigkeit mit so einer Krise umzugehen. Spahn behauptet doch tatsächlich, dass deutsche Kliniken ausreichend Kapazitäten für Intensivpatienten vorrätig hätten. Welche Verdummung der Bürger ist denn das? Schaut man sich das Video von der Pressekonferenz mit dem österreichischen Kanzler Kurz an, das er gemeinsam mit seinem Gesundheits- und Innenminister gestern gab an und schaut im Vergleich auf die Bilder von Merkel und Spahn, wie die vor der Presse standen, dann sieht man mit Merkel und Spahn zwei - in meinen Augen - sehr lächerliche Figuren dort stehen. Fremdschämen ist angesagt.
Und währenddessen berichtet die WELT von der Heimkehr von fünf in Italien (hoffentlich) Studierenden nach Deutschland. Lockeres Foto, vier junge Damen, ein junger Herr, allesamt überraschend heiteren Gesichtsausdrucks (trifft ja nur Ältere und Risikopatienten, was soll die Panik…). Die “Stimmung sei innerhalb von 24 Stunden umgeschlagen” in Italien berichtet die fröhliche Gruppe, so dass man nun den Rückweg nach Deutschland antrat. Gute Idee. Nur schnell weg dort - womöglich incl. Virus an Bord, ab nach Deutschland. Läuft - für das Virus jedenfalls… Und Ansteckungsketten lassen sich in Deutschland bekanntlich ebenso wenig nachvollziehen wie Grenzen schützen. Das Land stirbt lieber in Anstand, vorbildlich.
In Italien (Lombardia) geht es inzwischen nicht mehr etwaige (pro und contra) „drakonische“ Maßnahmen, sondern um Leben und Tod. Wer soll behandelt werden und wer nicht. Die Bilder der nächsten Wochen in Süditalien werden apokalyptisch sein.
Die Chinesen erzwingen Hausarrest, die Italiener schließen Schulen. Offenbar hat Deutschland gegen das Virus mit weit wirkungsvollere Waffen: Lichterketten und Stuhlkreise. Und die felsenfeste Überzeugung, dass wir zu den Guten gehören und deshalb immun sind gegen jede Art von Virus. Wie sonst erklärt sich, dass in Frankreich 33 Menschen gestorben sind und in Deutschland bei ähnlich vielen Infizierten nur 2? Man muss nur fest genug daran glauben…
Das europäische Vorgehen beweist einerseits (einmal mehr) das völlige Versagen hiesiger Politiker und Politikerinnen, andererseits offenbart es, wie wenig Wert jene Politiker/innen auf das Wohlergehen der eigenen Bevölkerung legen. Bezeichnend auch, dass in Europa weiterhin primär vom wirtschaftlichen Schaden die Rede ist (den man beizeiten durch Zugangskontrolle und Quarantäne hätte begrenzen können), nicht vom Leid der Erkrankten und noch künftig Erkrankenden. Widerlich.
14 Tage Quarantäne genügen, um den Virus ins Leere laufen zu lassen. Italien stellt sich selbst unter Quarantäne. Dann müsste der Virus in 14 Tagen ins Leere gelaufen sein. Ein Schrecken mit Ende. Italien könnte wieder durchstarten. Schland geht den Weg der kontrollierten Reduzierung der Ausbreitungsgeschwindigkeit. Das dürfte sich bis in den Herbst und darüber hinaus hinziehen. Ein Schrecken ohne Ende. Ideal um längerfristig vom Migrationsskandal abzulenken. Übrigens: wer d e r Virus sagt, ist immun gegen d a s Virus. Weitersagen. ;-)
@Jörg Themlitz Ich lebe in Italien und kann mich noch daran erinnern, dass der erste Fall, ueber den berichtet wurde, ein chinesisches Ehepaar war (Touristen), die von Malpensa ueber Verona, Florenz und andere Touristenhochburgen nach Rom gefahren waren und sich da schon am ersten Abend unwohl fuehlten und angeblich auf der ganzen Fahrt zu niemandem Kontakt hatten (!?). Sie hatten sich gleich in Malpensa von ihrer Reisegruppe abgesetzt. (Was ist mit dem Rest der Gruppe?) Damals wurden die ersten Forderungen nach KONTROLLE aller aus China ankommenden Passagiere laut und von der Regierung abgelehnt mit der Begruendung, das sei RASSISMUS.
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