Der chinesische Ministerpräsident Li Keqiang hat bei einer Sitzung der Nationalen Energiekommission die Bedeutung der fossilen Brennstoffe für die Energiesicherheit seines Landes betont und die Dringlichkeit einer Energiewende heruntergespielt. Das berichtet „chinadialogue.net“. Nach Angaben des Internetportals sagte Li: „Die Regierung sollte die Energieversorgung diversifizieren, um die Energiesicherheit zu verbessern. […] Sie sollte die inländische Öl- und Gasexploration stärken, Öl- und Gasreserven sowie Produktion vorantreiben, um die nationale Autarkie auf diesen Gebieten zu verbessern.“ Li habe sich zudem für „sicheren und grünen Kohlebergbau“, die „saubere und effiziente Entwicklung von Kohlestrom“ und die „Entwicklung und Nutzung von Kohleflöz-Methan“ ausgesprochen.
Im Gegensatz zu seiner Rede bei der letzten Sitzung der Nationalen Energiekommission im Jahr 2016 habe Li keine konkrete Zielmarke für den Anteil der Erneuerbaren Energien am chinesischen Energiemix genannt. Anstatt, wie 2016, den Begriff „Beschleunigung“ zu nutzen, habe Li von der „Entwicklung“ der Erneuerbaren Energien gesprochen.
Die Nationale Energiekommission der Volksrepublik China wurde 2010 gegründet und hat sich seitdem vier Mal getroffen. Vorsitzender ist der chinesische Ministerpräsident. Die Kommission hat einen beträchtlichen Einfluss auf politische Entscheidungen und wirkt unter anderem an den nationalen Fünfjahresplänen mit. Chinesische Regierungsstellen bereiten derzeit den 14. Fünfjahresplan vor, der von 2021 bis 2025 gelten soll.