Man beachte vor allem auch den baulichen Zustand der Stelen, insbesondere die massiven Risse im Beton - der größte endet im weißen Kranz von Mickey Levy. Symbolik? Vielleicht. Sicher ist: Anspruch und Wirklichkeit klaffen in Deutschland wieder weit auseinander. Über die Sicherheitsleute im Hintergrund wollen wir lieber erst gar nicht reden.
Um es mal ganz provokativ zu schreiben: Ich vergleiche diese Masken schon lange mit den Armbinden mit bekanntem Muster aus zutiefst hässlichen Zeiten, als ein Erkennungsmerkmal für Regierungstreue, mitunter sogar mit Stolz getragen. Und wenn man das beim Betrachten des Bildes im Hinterkopf behält, dann mutet dieses Foto mit den halbschwarzen Gesichtern nicht mehr nur lächerlich sondern äußerst pervers an.
Unvergessen Henryk M. Broder auf seiner “Deutschland-Safari” (mit Hamed Abdel-Samad), als er sich als lebende Stele verkleidet neben das Mahnmal stellte. Einem anderen Zweck als Kranzablage dient es ja nicht. Frei nach Broder: Deutschland hat kein Problem mit den toten, sondern den lebenden Juden. “Es würde ja albern aussehen, wenn jemand an mir einen Kranz ablegt.”
Die neue immerwährende Ursünde ist der Holocaust. Die hohen Priester, die zur Buße aufrufen, sind die Kartellpolitiker. Das Priestergewand ist der Lappen im Gesicht. Das Weihwasser wird in den Arm gespritzt. Wer an all dem zweifelt, begeht Gotteslästerung und wird für immer gecancelt.
Künstliche Betroffenheit, eine exakte Bezeichnung der heuchlerischen polit-medialen deutschen Realität, die eine Kaste von schwurbelnden Realitäts- und Wissenschaftsleugnern widerspiegelt. Meine Verachtung ist diesen ätzenden Figuren gewiss…
Herrn Höckes Worte zu diesem Mahnmal fanden und finden leider zu wenig Beachtung.
Tiefenentspannt die Verbrechen für die eigene moralische Überhöhung instrumentalisiert; linker Schuldstolz, der ihre politische Rigidität bis zum Extremismus rechtfertigt. Gleichzeitig imunisiert gegen Kritik, aufgrund der moralisch verbrämten Nutzung des Tabus. Ein raffinierter politischer Schachzug; geprägt von sittlicher Verrohung und charakterlicher Armut. Erinnert auch an die Essensausgabe einer billigen Kantine, hier halt mit abgestandener Moralinsuppe, abgeschmeckt mit Vorwurf, Selbstgerechtigkeit und Traumata. Insgesamt ein Vorgang, der als Delegitimierung staatlicher Institutionen zu Werten ist.
...und kaum waren die Fotografen weg, haben sie sich die schwarzen Schnabeltüten von den Visagen gerissen, gelacht und -scherzt wie einst Laschet angesichts des Elends nach der Hochwasserkatastrophe im Ahrtal. Wetten? - Hat eigentlich am 19.12.2021 in Berlin eine große offizielleTrauer- und Gedenkfeier anläßlich des fünften Jahrestages des Attentats vom Breitscheidplatz stattgefunden? OK - ich ziehe meine Frage zurück…
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