Die Bundeswehr hat 38 Afghanen vom US-Stützpunkt Ramstein aus ins Kosovo geflogen, meldet zeit.de. Die afghanischen Staatsbürger sollen demnach bereits am 1. September auf Anfrage der NATO mit einer Transall in die Hauptstadt Pristina gebracht worden sein, habe ein Sprecher des Verteidigungsministeriums am Mittwoch in Berlin mitgeteilt. Die Unterstützung der Bundeswehr sei im Rahmen der NATO-Operation „Allied Solace“ erfolgt.
Das Kosovo habe bereits im August erklärt, bis zu 2000 Afghanen vorübergehend aufnehmen zu wollen. Bis zum Mittwoch seien dort knapp 700 Menschen aus Afghanistan eingetroffen. Das benachbarte Albanien hätte sich bereit erklärt 4000 Afghanen aufzunehmen.
Die US-Armee hatte bekanntlich nach der Machtübernahme der militant-islamischen Taliban in Kabul mehr als 34000 Menschen aus Afghanistan nach Ramstein gebracht. Gegenüber der Bundesregierung hätten sich die USA auch verpflichtet, diese Menschen binnen 10 Tagen in die USA oder in ein anderes Land zu bringen, sofern es sich nicht um frühere Ortskräfte deutscher Institutionen handele. Die meisten von ihnen sollen Deutschland bereits wieder verlassen haben. Mehr als 90 Afghanen, die auf dem Stützpunkt in Rheinland-Pfalz untergebracht gewesen seien, hätten dennoch in Deutschland Asyl beantragt.
Was genau die Formulierung bedeutet, wonach die schutzbedürftigen Afghanen im Kosovo „vorübergehend“ aufgenommen würden, wurde in dieser Meldung nicht erklärt. Möglicherweise gehen die Aufnahme-Staaten davon aus, dass sich die afghanischen Migranten ohnehin nach einer gewissen Zeit auf den Weg nach Deutschland machen werden.