Achgut.tv / 06.08.2018 / 06:25 / 41 / Seite ausdrucken

Broders Spiegel: Die Selbstkastrierung der deutschen Presse

Deutsche Journalisten diskutieren derzeit gern über schlechtes und gutes Framing. Sie sorgen sich, dass mit den falschen Begriffen eine falsche Stimmung erzeugt werden könnte, weshalb sie mit den richtigen Begriffen für die richtige Stimmung sorgen wollen. Das wäre dann gutes Framing. Doch woher kommt diese Sehnsucht nach sprachlicher Gleichschaltung? Gehört eine gewisse Wortgewandtheit nicht zu den Berufsvoraussetzungen? Wieso wünscht man sich dann Sprachregeln nach der Art einer Bundesschrifttumskammer, die viele Kollegen offenbar zu vermissen scheinen? Oder sind das heimliche Kastrationswünsche? Und warum die Begriffswahl „Framing“ ziemlich kurios ist, bekommen Sie im Video auch erklärt.

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Leserpost

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Andreas Rochow / 06.08.2018

Großartige Aktivisten-Journalisten: Wenn schon Englisch, dann richtig falsch! Für dieses Projekt ist ein zentraler Zwangsgebühren-Rundfunk mit seiner Meinungs- und Sprachmacht und und einem Heer bestbezahlter Selbstkastrierer und Sebstkastriererinnen geradezu ideal aufgestellt. Also dann främt mal schön, und zwar so lange bis die Letzten merken, dass sie vera….. werden.

Wolfgang Kaufmann / 06.08.2018

„[…] bis jetzt noch nicht freiwillig gleichgeschaltet haben“ – Vor allem haben sich die Deutschen bisher noch nicht genügend infantilisiert. Da bieten doch allen Ernstes zwei durchgeknallte Weibchen ihre Dienste als „Elfenbeauftragte“ und „Tierkommunikatorin“ an, um auf der Autobahn A2 bei Hannover Unfallursachen zu erforschen. Und das Amt sagt nicht: Ihr habt ein Rad ab! Sondern: „Wir sind eine offene Behörde, die allen Bürgern gerecht werden möchte und viele Aktivitäten unterstützt […] wenn die Frauen glauben, mit ihren Kräften etwas bewirken zu können, unterstützen wir das.“ – Ja, so geht Aufklärung, so werden besorgte Bürger ernst genommen!

Michael Birke / 06.08.2018

“Who Framed Roger Rabbit” fand ich als Film sehr lustig. Nicht lustig ist, wie konsequent unsere Medien es schaffen, über gewissen Personen (Trump) und Parteien (AfD) entweder gar nicht oder bei günstiger Gelegenheit natürlich negativ zu berichten. Wie man das nun nennt, Framing, Manipulation, ist mir dann doch eher egal. Nicht egal ist: Es wird gemacht! Die Zeitung, in deren Plus-Bereich Sie öfters zu Wort kommen, halt, ich habe vergessen, auf der Achse kann man Dinge noch beim Namen nennen, ich meine die WELT natürlich, die FRAMED momentan ganz schön. “VOR DER BAYERN-WAHL. Die Stunde der glücklichen Grünen. Nach der Landtagswahl könnte Bayern von einer Koalition aus CSU und Grünen regiert werden.” Als Mit-Bayer (Franke) ist mir diese grüne Dauer-Bombardement in letzter Zeit suspekt, draußen wird alles gelb, und in der Presse strahlen KG-E und Habeck über den grünen Klee. Die Grünen als natürlicher Koalitionspartner von CDU und CSU, das muss man den Leuten außerhalb von Kretschmannland natürlich erstmal überhaupt ins Bewusstsein bringen. Und das wird gerade gemacht.

Paul J. Meier / 06.08.2018

Ein Kollege der Schweizer NZZ hat es auf den Punkt gebracht: “Die Lust an der moralischen Selbsterhöhung ist in Deutschland mindestens so gross wie die zur Selbstanklage.” Und hieraus speisen unsere Mainstream-Medien ihr Sendungsbewußtsein mit einhergehendem Wettbewerb. Dass dies eine Grube ist, in die sie schon längst selbst gefallen sind und nicht mehr herauskommen, sieht man am aktuellen “Zeit"geschehen. Erst erzieht man die Leute und kriegt dann den Bumerang dieser Erziehung. Erst wenn diese Lust befriedigt ist, wenn diese Moralspirale explodiert ist, wird die postkoitale Depression einsetzen, dann werden sie sich was framen.  Früher gab es die Forderung nach der Pressefreiheit, heute braucht man eine Freiheit vor der Presse!

Klaus Reichert / 06.08.2018

Den Begriff Framing hatte man wohl dessen Bedeutung als “Einrahmen” im Sinn, als man das neue Wort einführte. Mit der Wortwahl einen Rahmen setzen, der ungestraft nicht verlassen werden darf. Wer falsche Worte wählt, fällt aus dem Rahmen und gehört nicht mehr dazu. Dahinter der tief empfundene Wunsch, die Welt möge sich auch weiterhin so erklären lassen, wie man sie sich bisher erklärt hat und dass niemand diesen Pfad verlassen möge.

S.Niemeyer / 06.08.2018

Broders Spiegel am Montag lässt die Woche mit einem Schmunzeln beginnen - vielen Dank für dieses Geschenk!!! Das “Framing”-Gefasel meint opportunes Schubladendenken zur weiteren IQ-Absenkung unter die vielleicht schon avisierte Obergrenze von 90 bis maximal 100. Ich bevorzuge den schönen deutschen Begriff SCHLAGWORT - mit “Willkommens…”, “Integration “, “Einzelfall”, “Fluchtursachen bek…”, “Abgehängt”, “Rassismus “, “Populismus”, “psychisch kranker Einzeltäter”, “europäische Lösung” etc.pp werden den Bürgern hier seit 2015 täglich Schläge verabreicht.

Bernart Welser / 06.08.2018

Raten Sie mal, an wen ich denken musste, als ich über den Begriff “Framing” nachdachte und mir die verschiedenen Bedeutungen des Verbs “to frame” zu Gemüte führte! - Richtig: an Fipps, den Affen; genauer gesagt: an die Szene im Salon von Meister Krüll, der vor weit über einem Jahrhundert in meiner Heimatstadt Bremen das Friseurhandwerk ausübte. - Nachdem Fipps zunächst den Bauern Dümmel, welcher den Laden betreten hatte in der Hoffnung, “dass man ihn schere, was denn auch wirklich nötig wäre”, übelst malträtiert hat, haut er dem vorübergehend im Nebenzimmer gewesenen Barbier den SPIEGEL über den Schädel: “Der Spiegel klirrt, die Hand erlahmt; der Meister Krüll ist eingerahmt.” - - Mir scheint dies eine treffliche Beschreibung heutiger Zustände zu sein: auch hier und jetzt sehen zahlreiche “Fippse” ihre Lebensaufgabe darin, mit Hilfe von SPIEGELn und anderen Instrumenten das Denken der Bevölkerung - vor allem des intellektuell eher schlicht gestrickten Teils derselben - in einen Rahmen zu pressen…

W. Scholz / 06.08.2018

Framing ... Ich habe mich über die Bedeutungsvielfalt dieses Wortes doch sehr gewundert und mal nachgeschaut, was dieses “frame” so alles bedeuten kann. Das ist ja ein richtiges Allerweltswort, dessen Bedeutungsspektrum vom In-die-Schuhe-schieben bis hin zur simplen Einrahmung reicht. Mir geht es ehrlich gesagt auf den Wecker, dass man heute angelsächsische Wörter klaut, um damit althergebrachte Begriffe wie “Manipulation” wegzuzaubern. Interessanterweise sind sprachpolizeiliche Maßnahmen immer wieder Knaller, die nach hinten losgehen. Bis vor wenigen Jahren war der Begriff “Flüchtling” sozusagen unbefleckt. Diese Tatsache wurde sofort ... äh ... instrumentalisiert, um gewisse ideologisch Motivierte Inhalte unter’s Volk zu bringen. Was ist dabei herausgekommen? “Flüchtling” ist inzwischen dermaßen negativ konnotiert, dass die Ideologen sich längst was Neues haben einfallen lassen müssen: “Schutzsuchende” ... Der Begriff wirkt mittlerweile dermaßen lächerlich, dass mehr und mehr einfach nur noch von “Migranten” die Rede ist.

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