Volker Seitz / 07.04.2024 / 10:00 / Foto: Imago / 31 / Seite ausdrucken

Bitterer Jahrestag: Dreißig Jahre Massenmord in Ruanda

Unter Präsident Paul Kagame hat sich Ruanda seit dem Völkermord wirtschaftlich und gesellschaftlich relativ gut entwickelt.

Vor 30 Jahren, am 7. April 1994, begann mit dem bis heute ungeklärten Mord am ruandischen Hutu-Präsidenten Habyarimana in Ruanda ein Völkermord. In knapp einhundert Tagen wurden im „Land der Tausend Hügel“ über 800 000 Menschen ermordet. Der Völkermord wurde unter Anleitung der Armee von radikalen Hutu-Milizen und von großen Teilen der Hutu Bevölkerung an der in Ruanda lebendenden Tutsi- Minderheit und oppositionellen Hutu begangen. Hauptwaffen waren Macheten, die unmittelbar vor dem Völkermord verteilt wurden. Der Genozid wurde durch Propaganda vorbereitet, z.B. durch den staatlichen Radiosender Radio Television Libre des Mille Collins (RTML), der die Tutsi beschimpfte und forderte, dass das Land sich von ihnen befreien müsse. Es wurde täglich zur Beteiligung am Töten aufgerufen, indem Namen und Anschriften von Ruandern verlesen wurden, die in das Feindbild des Senders passten.

Wie man heute weiß, verdoppelte sich bereits ab Januar 1993 der Import von Macheten nach Ruanda. Ein Jahr später veröffentlichte die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch einen Bericht, der weitere Importe von Waffen nach Ruanda genau dokumentierte. Als vier Monate vor Beginn des Mordens der in Ruanda stationierten UN-Truppe (UNAMIR) ein Offizier vertraulich über die intensive Vorbereitung von Mordkommandos Bericht erstattete, stieß diese Nachricht in den Büros der Vereinten Nationen in New York auf taube Ohren. Auch der kanadische General Roméo Dallaire hatte als hochrangiger Militär der UN rechtzeitig vergeblich vor den Gefahren einer Katastrophe gewarnt. Die Anweisung zum Nichtstun kam vom damaligen Untergeneralsekretär für UNO-Friedenseinsätze, Kofi Annan.

Beendet wurde der Genozid durch den Einmarsch der Rwandan Patriotic Front (RPF). Gründer und starker Mann der RPF war Paul Kagame. Die Rebellenarmee nahm nach Wochen blutiger Kämpfe die Hauptstadt Kigali ein und beendete so die Gewalt. Im Jahre 2000 übernahm er auch offiziell die Macht in Kigali. Die Regierung von Paul Kagame besteht zu mehr als der Hälfte aus Hutus. Hutu und Tutsi sind heute wieder Nachbarn. Unter den Überlebenden des Genozids gibt es offenbar kaum Hass und keine Rachegefühle. Verantwortliche wurden bestraft und Opfer erhielten materielle und symbolische Entschädigungen. Die Unterscheidung zwischen den Volksgruppen Hutu und Tutsi, die nie eine ethnische, sondern eine Frage des sozialen Status war, darf öffentlich nicht mehr thematisiert werden. In Artikel 11 der Verfassung steht: „Alle Ruander sind gleich geboren und bleiben gleich in Rechten und Pflichten“ („Tous les Rwandais naissent et demeurent libres et égaux en droits et en devoirs“.). Alle sind schlicht und einfach Ruander.

Vorzeigebeispiel in Afrika

Heute, dreißig Jahre nach dem Völkermord, bietet Ruanda seinen Bürgern Frieden, eine florierende Wirtschaft mit wenig Arbeitslosigkeit und Gleichberechtigung. Ruanda entspricht ganz und gar nicht dem Klischee des hoffnungslosen Kontinents. Die Hauptstadt Kigali gilt heute als sicherste und sauberste Stadt Afrikas. Plastiktüten hat die Regierung schon vor Jahren verbannt. Es wurde unter der Führung von Paul Kagame zu einem Vorzeigebeispiel für ein Land in Afrika, das vorankommt, ein rarer Lichtblick. Gute Regierungsführung hat sich zum Nutzen der Bevölkerung ausgezahlt. Die Wirtschaft der jungen Nation boomt und die Lebenserwartung hat sich in den letzten zwei Jahrzehnten verdoppelt. Der Anteil der Bevölkerung, die unterhalb der Armutsgrenze lebt, konnte erheblich gesenkt werden.

Afrikaner, die ich kenne, betrachten Kagame als vorbildlichen Modernisierer und Versöhner. Sie bezeichnen ihn in Anlehnung an Singapur als „aufgeklärten Autokraten“. Er ist beim Volk als Garant von Stabilität, bescheidenem Wohlstand und Wirtschaftswachstum beliebt. Bevor eine westliche Demokratie in Ruanda entstehen kann, müssen erst einmal lebenswerte Bedingungen geschaffen werden. Unter der Führung Kagames ist Ruanda eines der wenigen Länder Afrikas, das die vorgegebenen Ziele des Armutsabbaus erreicht hat. Größter Devisenbringer ist der Tourismus, weil die Regierung früh den Wert von Wildtier-Tourismus in den unberührten Wäldern erkannt hat und Reisen zu den Berggorillas geschickt vermarktet. Kigali ist nach Kapstadt und Marrakesch auch ein wichtiges Ziel für Geschäftstourismus.

Nicht weniger als 41 Prozent der nationalen Ausgaben fließen in Gesundheit und Bildung. Die Führung des Landes hat verstanden, wie stark Wohlstand und Lebensqualität eines Landes von der Bildung abhängen. Der Zugang zu primärer Schulbildung ist für Jungen und Mädchen gewährleistet. Ruanda hat eine Einschulungsrate von nahezu 100 Prozent. Die Anstrengungen lohnen sich. Das Bildungsniveau ist ein zuverlässiger Gradmesser für die langfristige Wohlstandsentwicklung und Stabilität des Landes. Es spielt eine Vorreiterrolle bei gutem Regierungsmanagement. Es hat eine qualitativ hohe Bildungsinfrastruktur. Ausstattung wie auch Qualitätssicherung sind sehr gut und die Bevölkerung profitiert davon. Paul Kagame sieht in Singapur sein Vorbild. All die Erfolge, die sich Singapur zugutehält – die fehlende Korruption, effiziente Bürokratie und Wirtschaft, Schutz der Umwelt – gehören auch zu den Zielen der Regierung Ruandas.

Das Gemeinwohl steht im Vordergrund

Der Präsident schuf eine Leistungsgesellschaft, eine funktionierende Verwaltung und damit eine höhere Lebensqualität. Er reist immer wieder durch die Provinzen und hört sich die Anliegen der Bewohner an. Jeder Bürgermeister ist dem Präsidenten persönlich verpflichtet, Probleme in seinem Bezirk innerhalb eines Jahres zu lösen. Die Bürger werden über ihre Rechte und Gesetze informiert, welche staatlichen Dienstleistungen ihnen zustehen, und wo sie sie bekommen können.

Ruanda wird straff regiert, aber seine Führung ist dank einer verantwortungsvollen Politik, die das Gemeinwohl in den Vordergrund stellt, wichtiger Reformen, kluger Verwendung ausländischen Kapitals und der Entwicklungshilfe ein Ansporn für den Kontinent. Es ist ein autoritäres System, das soziale Reformen in Gang gesetzt und den Lebensstandard der Massen substantiell verbessert hat. Es ist eines der wenigen Länder Afrikas, wo Homosexualität als Privatangelegenheit angesehen wird.

Das Wirtschaftswachstum betrug im vergangenen Jahrzehnt durchschnittlich acht Prozent. Und die ruandische Regierung versucht, Investoren ins Land zu locken. Wer mehr als 10 Millionen Dollar investiert, zahlt keine Unternehmenssteuern, die Firmengründung ist vergleichsweise unkompliziert. Außerdem gilt das Land als relativ sicher. Kagames Regierung ist darauf bedacht, dass Management-Positionen vornehmlich mit Einheimischen besetzt werden. In Kigali wurde eine Sonderwirtschaftszone eingerichtet. Wer Produkte hier herstellt und ins Ausland exportieren will, zahlt keine Zölle.

Großer Einfluss der Frauen

Paul Kagame wird von westlichen Beobachtern gerne als „umstritten“ bezeichnet. Aber die positiven Resultate seiner Politik zieht kaum jemand in Zweifel. Ruanda hat sich unter seiner Führung in den vergangenen zwei Jahrzehnten schneller entwickelt als jedes andere afrikanische Land. Leute, die den Präsidenten ablehnen, seien schwerer zu finden als solche, die ihn feiern, schreibt die Schweizer Journalistin Barbara Achermann in ihrem rundum lesenswerten Buch „Frauenwunderland“, Reclam 2018. Die Kindersterblichkeit hat sich in diesem Zeitraum halbiert, die Zahl der Grundschüler verdreifacht.

In nur wenigen anderen Ländern weltweit haben Frauen mehr Einfluss als in Ruanda. Sie stellen 64 Prozent der Delegierten im Parlament, besetzen 40 Prozent der Ministerposten, stellen die Hälfte der Richter am Obersten Gerichtshof. Die Chefsessel des Außenamts, der Fluglinie Air Ruanda und der größten Bank, der Bank of Kigali, besetzen Frauen. Eine Quote schreibt einen Anteil von 30 Prozent Frauen der Angestellten auf allen Verwaltungsebenen vor. Die ebenbürtige Bezahlung von Mann und Frau ist in Ruanda kein Thema. Laut Weltwirtschaftsforum liegt Ruanda in Bezug auf die Gleichstellung der Geschlechter auf Platz fünf, noch vor Deutschland auf Platz zwölf. Start-ups werden gefördert und finden, auch mit der Hilfe ausländischer Stiftungen, für sie zugeschnittene Büroräumlichkeiten und finanzielle Förderer für vielversprechende Projekte.

Mehr als 4.500 Kilometer Glasfaserkabel durchziehen das Land, das vollkommen auf E-Governance und Effizienz setzt. Auch die Abwanderung von ausgebildeten Ärzten oder Krankenschwestern ist in Ruanda offenbar die Ausnahme. Die medizinischen Berufe sind in Ruanda nicht nur geachtet, sie werden auch überdurchschnittlich gut bezahlt. Bisher hat Ruanda jährlich 300 Krankenschwestern ausgebildet. Die Zahl der Ausbildungsplätze an den Krankenpflegerschulen ist gerade verdoppelt worden. Und auch an den Universitäten ist die Zahl der Medizinstudienplätze stark erhöht worden.

Kaum Auswanderungswillige

Immer wieder versuchen einige notorisch-besserwisserische Kolumnisten die Politik des „aufgeklärten Autokraten“ Paul Kagame international herabzuwürdigen und relativieren die wirtschaftlichen und sozialen Erfolge in Ruanda. Aber die Stabilität kommt allen Nachbarstaaten zugute. Es fehlen grundlegende Freiheiten wie Presse- oder Versammlungsfreiheit. Auch gibt es keine offizielle Opposition. Aber das Positive überwiegt doch gewaltig, insbesondere wenn man die Lage in den weitaus reicheren Ländern, etwa in Nigeria, Kenia, Kamerun, Angola, Mosambik, Gabun und in den beiden Kongos betrachtet.

Ruanda wurde von der UN-Flüchtlingskommission als beispielhaft im Umgang mit Flüchtlingen anerkannt. Fast 135.000 Flüchtlinge leben derzeit in Ruanda. Die meisten kommen aus den Nachbarländern Burundi und dem Kongo (Kinshasa). In Ruanda müssen sie - wie andernorts - nicht in Lagern wohnen, können sich frei bewegen, dürfen arbeiten und Unternehmen gründen. Dennoch hat der britische Supreme Court Bedenken wegen des ruandischen Asylverfahrens geltend gemacht. Eine Mustereinrichtung für aus Großbritannien eingeflogene Flüchtlinge wurde von Kigali eingerichtet. Aber umgesetzt wurde wegen des Gerichtsverfahrens noch nichts.

In Ruanda gibt es keine Oligarchie, die alle Einkommensquellen des Staates kontrolliert und in die eigene Tasche wirtschaftet. Die Lebensqualität ist gestiegen, Auswanderungswillige sind deshalb rar. Deshalb hält sich die Kritik an der Regierung von Paul Kagame im Land und in Afrika in Grenzen. Afrikaner anderer Staaten, die ich kenne, sehnen sie sich nach politischer wie ökonomischer Stabilität und wären bereit, dafür auf einen Teil ihrer Freiheit zu verzichten. Für viele Afrikaner, so zumindest mein Eindruck, wird der autoritäre Führungsstil durch den wirtschaftlichen Aufschwung legitimiert. In den Flüchtlingsbooten, die übers Mittelmeer nach Europa kommen, sitzen keine Ruander. Sie fliegen mit dem Flugzeug in die entgegengesetzte Richtung.

Volker Seitz, Botschafter a.D. und Autor des Bestsellers „Afrika wird armregiert“, dtv 11. Auflage 2021

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A. Ostrovsky / 07.04.2024

Wenn Kofi Annan die Warnungen unterdrücken konnte, beweist das den undemokratischen Charakter der UNO und den völlig unpassenden FÜHRERKULT, der sehr viele Organisationen zerfrisst, wie ein Schimmelpilz. WHO, UNESCO, UNECE, WTO, EZB, WEF. Wie viele “wissenschaftliche” Arbeiten lang hat sich beispielsweise das Herder-Institut an Stalin, Hitler, Tito und Mao abgearbeitet, ohne der Frage auch nur einen Schritt näher zu kommen, was für mächtige, demokratisch nicht legitimierte Organisationen es heute gibt und welche Rolle deren FÜHRER spielen. Es ist Globalfaschismus. Klaus Schwab wurde niemals gewählt. Er hat sich selbst eingesetzt, wie auch Stalin und Mao. Und das würde ich aus meinem Blickwinkel, auch für die EU-Chefin so annehmen, weil ich mich noch an die damalige Europawahl erinnere. Ich habe auch den schweren Alkoholiker vorher nicht gewählt. Und den stolzgeschwellten Gockel von vorher auch nicht, der optisch eher dem Michel Nihoul nach einer Botox-Kur ähnelte. Alle zusammen gottbegnadete Führer, die plötzlich da waren. Nun sind sie eben da, wa… Bei solchen Organisationen gibt es zwei Möglichkeiten: Entweder werden ihre Chefs und obersten Repräsentanten immer wieder “gewählt”, weil sie so erfolgreich sind, oder ein Neuer taucht aus der Versenkung unerwartet auf der Bühne auf und singt sein Solo. Und weil er so schön singt, wagt es auch niemand, ihn zu unterbrechen und zu fragen, wer er eigentlich ist. Aber sicher habe ich da gar keine Ahnung und verstehe die demokratischen Prinzipien gar nicht. Deshalb bin ich so misstrauisch. Ich muss einfach vertrauen, dass die “hohen Tiere” das alles richtig machen in meinem Namen. Und ich darf mich nicht so wichtig nehmen.

Ilona Grimm / 07.04.2024

Hannah Arendt hat die „Banalität des Bösen“ beschrieben und ist dafür angefeindet worden. Wie blind muss man aber sein, um nicht zu erkennen, dass das Böse (ich sage: DER böse = Satan) allgegenwärtig ist?! In jedem Menschen greift der/das Böse das existierende Gute an und eliminiert es, wo er auf keinen Widerstand (den Gegenpol) trifft. Die deutschen nationalen Sozialisten waren mit ihrem grauenhaften Vernichtungswahn keineswegs so einmalig, wie wir denken. Nein, ich will den Holocaust nicht verharmlosen; mit 6,5 Mio. Kriegsopfern, einem völlig zerstörten Land und „Reparationszahlungen“ an Israel und den Rest der Welt hat Gott (so sehe ich das) ganz Deutschland die Schuld der deutschen N-Sozialisten an den Juden büßen lassen. Ruanda war ein anderes Beispiel für mörderischen Hass von Menschen auf andere Menschen. MAO und Pol Pot sollen nicht unerwähnt bleiben. Dann gab’s da noch das Volk der Armenier, das von den Türken um mindestens 1. Mio. Menschen verkleinert wurde. Und wie wenig zaghaft waren die USA in WK 2 im Pazifik und später in Vietnam, in Jugoslawien, im Irak usw. usf.? Und wie wenig menschlich gingen die Alliierten nach WK2 mit deutschen Kriegsgefangenen in den Rheinlagern um, wo rund eine Mio. Deutsche starben? Das Böse im Menschen ist nicht an Ethnie gebunden, es ist seit dem Sündenfall im Paradies allgegenwärtig. Es ist BANAL! Erleben wir nicht zu unserem Entsetzen seit knapp vier Jahren, wieviele brave Landsleute (Nachbarn, Freunde, Verwandte) sich an Unterdrückung, Diskriminierung, Denunziation, Existenzvernichtung und Schikanen aller Art gegen „Andersdenkende“ und „Andersurteilende“ beteilig(t)en? All die schrecklichen Vorgänge sind und waren aber keineswegs auf Deutschland beschränkt. Ehemalige Traumziele für Freiheitsliebende wie CDN, AUS, NZ unterhielten gar Lager für Delinquenten und stehen/standen hinter den deutschen Methoden nicht zurück.

Klaus Keller / 07.04.2024

Es gab schon einen äußerlichen Unterschied zwischen den Gruppen. Allerdings waren sich die Akteure nicht immer ganz sicher. Die Belgier hatten als Kolonialmacht dafür gesorgt das die Zugehörigkeit in den Pass eingetragen wurde. Man kann sich die Gruppen lautmalerisch merken. Tutsi klingt größer als Hutu. Den Unterschied korrigierte man oft durch das Abhacken der Füße. War man sich aber nicht sicher, schaute man im Pass nach. Man könnte sich jetzt noch Fragen ob Tutsi eher katholisch waren. Für die Belgier waren sie die Gruppe mit der man am besten zusammenarbeiten konnte. Von 1884 bis 1916 war Ruanda als Teil Deutsch-Ostafrikas eine deutsche Kolonie. +++  Bevor eine westliche Demokratie in Ruanda entstehen kann, müssen erst einmal lebenswerte Bedingungen geschaffen werden. - Eine Interessante These aus dem Mund eines ehemaligen Botschafters. Folgt man der Idee konsequent könnte man meinen das westliche Demokratien lebenswerte Bedingungen eher zerstören. Vielleicht sieht man das ja in China und Russland ähnlich. Ich habe aber leider gar kein Talent Sprachen zu lernen.

Ilona Grimm / 07.04.2024

Würde Ruanda in eine „westliche Demokratie“ umgebaut, wäre über kurz oder lang eine Demokrake vor Ort, um sie nach seinem Willen umzugestalten. Ich denke da primär an WEF, WHO, USA, UK, EU usw. und China mit ihren Geheimorganisationen, „Philanthropen“, Militär- und Pharmaindustrien. Gerade heute früh habe ich mir klargemacht, dass es auf dieser Welt kein einziges Land mehr gibt, in das ich auswandern könnte oder möchte, um meine Ruhe vor den Demokraken zu haben. Überall herrscht derselbe arglistige Weltgeist; es gibt nur geringfügige Unterschiede im Grad des Bösen. Und es kann ÜBERALL jederzeit schlimmer und böser werden. Welche Erklärung hat dafür ein Mensch, der den dreieinigen Gott der Bibel und seinen Widersacher, den Satan, ins Reich der Märchen und Fabeln verweist?

Carsten Fischer / 07.04.2024

“...Bevor eine westliche Demokratie in Ruanda entstehen kann…” Warum eigentlich?

Volker Seitz / 07.04.2024

@L.S.Anderson. Ich verlasse mich auf afrikanische Ethnologen, die mir erklärt haben, dass die Bezeichnungen „ Tutsi“ für ehemalige Viehzüchter galten und „ Hutu“ für damalige Ackerbauern. Die Festschreibung der heute gebräuchlichen Ethnisierung ging von den belgischen Kolonialherren aus, die Personalausweise ausgaben in denen Hutu oder Tusi eingetragen wurde. Je nach sozialer Herkunft oder ihrer Lebensgewohnheiten.

M. Feldmann / 07.04.2024

Kagame ist 66 Jahre und noch in seiner positiven Geistes- und Schaffenskraft. Was geschieht, wenn er sich mental abschafft oder ihn ein gewalttätiges oder gesundheitliches Ereignis dahin rafft? Gibt es adäquate Nachfolger, fällt Alles ins Chaos zurück? Ist das System schon selbsterhaltend, stabil? ... Das ist in Afrika und auch in vergleichbaren Situationen in anderen Kontinenten immer die Frage. Selbst Deutschland wurde binnen einer Generation durch eine Minderheit in seinen Grundfesten destabilisiert dank Selbstgefälligkeit, Arroganz, Überheblichkeit und befindet sich jetzt in einem laufenden Zerstörungsprozess. - Nichts ist Irgendwo in Stein gemeißelt und verspricht Sicherheit, Freiheit und Wohlstand! Wer das glaubt, befindet sich in einem fatalen Selbstbetrug, Zeit seines Lebens.

M.-A. Schneider / 07.04.2024

Ein wichtiger und sehr lesenswerter Beitrag, der einmal mehr deutlich macht, dass Länder in Afrika durchaus ihren Weg gehen können, und zwar auch ohne die deutsche Herablassung und die immer wieder erneuten Erziehungsversuche der vornehmlich grünen Amtsträger, die damit eigentlich in erster Linie hren ganz eigenen Rassismus offenbaren.

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