Es überrascht nicht, dass ein Autor, der Theologe ist, einen offensichtlichen Mangel an analytischen Fähigkeiten hat. Der Artikel ist wohl “vom Ende her gedacht”. Oder das Wunschdenken bestimmt die Argumentation. In der FDP scheint eine klare Vorstellung von Liberalismus nicht vorhanden zu sein. Wenn er bei den ökonomischen Veränderungen ansetzt, wäre wohl ein Kapitel über den Neoliberalismus zwingend gewesen. Wenn sich die FDP auf das Niveau der Sonntagspredigt zurückzieht, ist ihr Ende nahe. Das allseits verkündete Feindbild “Populismus” ist nur der konzertierte Anspruch der Politik, die Interessen der Population zu ignorieren. Daran ist nichts liberal.
Werter Herr Alberts, vermutlich sind Sie mit den Texten Ihrer Serie schon fertig, ich hoffe aber das ein Askpekt darin auch Platz findet: Nämlich, dass es neben den einzelnen Lagern (Liberal-Konservativ, Libertär, Sozial-Liberal und neuerdings Grüngelb) auch noch ein weiteres Lager gibt: das Machtlager. Dass sind jene, die Ihre Führungsposition innerhalb der Partei alleine aus der Außenwirkung in der Presse beziehen. Jene, die ihre innerparteiliche Karriere darauf fußen, jene Oberen zu unterstützen, welche dem Partei-Charisma am wenigsten schaden und sich selbst ebenso vermarkten: Dauerkorrekt, vorauseilend dem linksliberalen Medienmainstream gehorchend. Dieses Machtlager nimmt den Meinungskorridor aus den Presseorganen unterwürfigst entgegen und installiert ihn in der Partei. Als Lindner es wagte Louisa “Ich komme gar nicht aus dem Reemtsma-Clan”-Neubauer öffentlich zu kritisieren (“Profis überlassen”), gab es wochenlang nur ein dominantes Thema in der Partei: Wie konnte Lindner es nur wagen, dass Parteiimage so zu beschädigen. Das sagt leider alles darüber, was in der Partei passieren muss. Ich wünsche Herrn Kämmerer das Rückgrat, welches er jetzt braucht um der Medienhetze zu widerstehen. Tut er dies, könnten die Früchte seiner Arbeit sehr lohnend sein: Die Neo-Marxisten in den anderen Parteien demaskiert, die Wendehälse in der eigenen ebenfalls, könnte es der Anfang eines Populismus der Vernunft werden. Schauen wir mal!
Na dann, viel Glück liebe FDP ;_) Allein ich bezweifel stark, das sich die “Abgehängten” von solch einem Thema-verfehlt-Geschwurbel beeindrucken lassen.
“Der Populismus gewinnt weltweit an Stärke – und setzt Demokratien unter Druck.” Demokratie mit Populos geht schon mal gar nicht, da muss eine Professokratie her. So! ... sagt der Honorarprofessor für Ethik und Theologie.
Vom Parteiprogramm her gibt es kein Alleinstellungsmerkmal der FDP, die ihre Daseinsberechtigung noch begründen kann. Der Liberalismus ist ein dehnbares, missverstandenes und weithin missbrauchtes Versatzstück, das zu den lächerlichsten Wortkombinationen verleitet. Die sozialliberale, christliberale, linksliberale, liberalkonservative Weltsicht behaupten beliebige politische Richtungen für sich, um bei passender Gelegenheit zu festzustellen, dass alle im gleichen Boot sitzen. Auf den Wohlstand des Mittelstandes und die Steuern haben die freien Liberalen schon lange keinen Einfluss mehr. Ihr Wähler- und Mitgliederschwund hat ihnen Parlamentspausen beschert. Dem sektiererischen Rest fallen die eigene politische Leere und Ambivalenz auf die Füße. Wahl- und koalitionstaktisch will sie das Zünglein an der Waage sein. Jetzt steht die FDP im Scheinwerferlicht, weil sie taktisch das Mögliche in Kauf genommen hat, nämlich mit Stimmen der AfD einen Ministerpräsidentenposten zu gewinnen. Der Politologe, der bei der Liveübertragung aus Erfurt am Moderatorentisch stand, hat diese Möglichkeit Stunden zuvor unaufgeregt und ohne Bewertung oder Vorverurteilung erläutert. Die hohe Wahrscheinlichkeit, dass es so kommen würde, klang aus seinen Überlegungen heraus. Das Wort “undemokratisch” kam indes nicht über seine Lippen. Statt jetzt laut “Dammbruch!” zu schreien und vor “Weimar!” zu warnen, hat die Bundes-FDP die Chance, unter Einhaltung verfassungsgemäßer demokratischer Reglements das Beste aus der Situation zu machen. Das Kabinett zu bilden und einer Minderheitsregierung Leben einzuhauchen. Dass die alten taktischen Ausgrenzungsbeschwörungen in Richtung AfD jetzt als antidemokratischer Ballast sind, ist Fakt! Nur Menschen, die der Demokratie misstrauen, also Antidemokraten, können dagegen etwas haben. Die Stunde der AfD ist die Stunde der freien Demokraten - eine historische Schicksalsgemeinschaft, die neu gedacht werden muss.
Als niedergelassene Fachärztin mit 6-stelligem Jahresverdienst gehöre ich eigentlich zum klassischen FDP-Klientel. Und ich habe diese Partei auch sehr lange aus Überzeugung gewählt, selbst 2013 noch (dann aber schon als geringstes Übel). Die FDP stand einmal für individuelle Freiheit, Selbstverantwortung und Bürgerrechte. Aber jetzt geht sie immer mehr im links-grünen Einheitsbrei unter, der obige Artikel ist dafür nur ein weiterer Beweis von vielen. Mir sind nach wie vor Chancengleichheit und Leistungsgerechtigkeit weitaus wichtiger als Ergebnisgleichheit. Freiheit bedeutet eben auch die Freiheit zu scheitern. Das soziale Netz ist in Deutschland eng genug, um die Gescheiterten aufzufangen. Aber warum sollen wir deutschen Leistungsträger immer mehr Menschen aus aller Welt alimentieren, die nicht einmal VERSUCHEN, sich selbst eine Existenz aufzubauen und ein nützliches Mitglied unserer Gesellschaft zu werden? Ich weigere mich ganz eindeutig, die (materielle und moralische) Verantwortung für Überbevölkerung, Korruption und Misswirtschaft in den Entwicklungsländern zu übernehmen und ich bin nicht bereit, den dortigen Bevölkerungsüberschuss in unserem Sozialsystem zu alimentieren. Ebenso halte ich absolut nichts von der klimahysterischen Deindustrialisierungspolitik, die sich auch in der FDP immer mehr ausbreitet. Diese FDP bleibt für mich unwählbar!
Meine Mutter nannte die FDP immer die “Hure der Politik”, die mit jedem ins Bett gehe, wenn man dadurch an die Macht käme. Auch die FDP ist Deutschland und ein mit NSDAP - Leute aufgebautes Konstrukt der Nachkriegszeit. Das soll keine moralische Wertung sein, schließlich ist mir Schmidt auch sympathisch, auch wenn er für die Luftwaffe unter A.H. die Verteidigung des Reiches betrieb - und damit seinem Erhalt zutrat, nicht seiner Auflösung. Und wenn Deutschland aus sich heraus die Sozialisationsmaßstäbe nicht ändert - in den Wertvorstellungen, dann ist jede Parteifarbe ein Kostüm und Lack über der Gleichheit in Gehorsam und dem Gleichschritt des Franktionszwanges. Und diese Eigenschaften - nur eine Kriegsfolge - aber keine eigene Erfindung zu sein, tragen alle Parteien und insbesondere die Linke aus der DDR, die für viele kleine Kriegsverbrecher nach 45 ein probates Umlackierungswerk war und man nun Lenin ebenso aufgesetzter Überzeugung nachlief, wie ehedem dem Führer. Charakterlosigkeit ist geradezu eine Karrierevoraussetzung um in Deutschland auch nur in den Vorstand eines Angelvereins gewählt zu werden.
Die FDP weiß doch gar nicht mehr, was sie eigentlich will. Außer einem Stückchen von den jeweiligen Regierungskuchen, aber die Zeiten, wo ihr das per Partei-/Koalitionsbeschluss quasi von selbst zustand, sind schon seit längerem vorbei. Also eiern sie halt irgendwie herum, ohne echte Überzeugung (hat heutzutage eh fast keiner mehr, nur die alten wei(s|ß)en Männer und Frauen, und die »sind eh nicht mehr lange da«), und hoffen, dass man sie irgendwann wieder lieb hat. Bezeichnend war gestern: da stellt sich ein Kandidat als “bürgerliches Gegengewicht” der Wahl, damit “nicht nur Radikale” dastehen, und am Ende, als er “aus Versehen” sogar gewählt wird: schluck. Allmächt, was mach ich jetzt? Tja, mit der darauf folgenden Unterstützung seiner Partei haben sich alle außer der AfD ins Knie geschossen. Ob der gemeine Wähler das erkennt und Schlüsse daraus zieht, ist allerdings zweifelhaft.
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