Es geht um Stil und guten Geschmack. Dazu zählen hohe Qualität und sehr gut sitzende Schnitte, die sich bereits über Jahrzehnte bewährt haben. Genau wie die reduzierte Farbauswahl. Die Materialien sind aus reiner Baumwolle, Wolle, Kaschmir, Seide, Leder und anderen Naturmaterialien. Schon vor 50 Jahren hatte die überwältigende Mehrheit ein Faible für Polyacryl, bunte Farben und große Muster. Daran hat sich bis heute nichts geändert. Menschen mit einem erlesenen Geschmack (der durchaus auch sportlich daher kommen kann) werden auch weiterhin eher selten zu sehen sein. Bedauerlicherweise.
Wie sang Mike Krüger in den 1970ern? “Sie trägt ‘nen Faltenrock - ich geh am Stock”. Juristen und ihre *Innen sahen zu meinen Studienzeiten so aus. Damals gern auch noch in einer alten Korporation (Weisser Kreis pp) - heute wohl kaum. So wandeln sich die Zeiten und wir uns in ihnen.
Aus ästhetischen Gründen, kann man das ja nur begrüßen! Warum soll man denn für 150Euro oder mehr verwaschene, ausgefranzte und löcherige Jeans kaufen und dazu ein speckiges Arschloch-Käppi tragen (Baseballmütze), wenn man sogar für weniger Geld auch etwas erstehen kann, was wenigstens in Ansätzen nach Stil aussieht und nicht nach Gosse. Es gab ja mal eine Zeit, da konnte man auf den ersten Blick beim Sonntagsspaziergang den Generaldirektor nicht vom Arbeiter unterscheiden, beide trugen Anzug und Krawatte, wenn auch in ganz unterschiedlichen Preisklassen. Irgenwie finde ich das im Rückblick relativ demokratisch. - Und der Schlabberlook war ja eine Folge der 68iger Revolution, ein Aufbegehren gegen das Wohlangezogensein, das Wohlverhalten, die Etikette, die Eltern. Vielleicht schämt sich heute ein Teil der Jugend für ihre unrasierten Väter im Schlabberlook, vorallem wenn die dann auch noch bei den Grünen sind;-) Es ist aber wahrscheinlich auch natürlich, daß man irgendwann mal die Nase davon voll hat, wie ein Müllsack unter Müllsäcken herumzulaufen, auch wenn die Lumpen teilweise sündhaft teuer sind. - Bleibt überdies zu hoffen, daß auch die übergriffige Unsitte, von jedem Dahergelaufenen schnell und ungefragt geduzt zu werden, wieder verschwindet.—“Es gibt zwei Arten von Eleganz. Es gibt die Eleganz der Mode und die einer Person. Jemand ist elegant oder ist es nicht, in seinem ganzen Betragen oder in seiner Kleidung. Die größte Eleganz ist aber die des Herzens, die darin besteht, gute Werke in größter Diskretion, geradezu anonym zu tun. Eleganz ist immer unauffällig, ist nie aufdringlich, schwelgt nicht in Aufwand und Luxus. Sie ist immer das Raffinement des Einfachen und beinahe unsichtbar. Eine Frau kann elegant sein, ohne ein Modellkleid zu tragen, einfach durch die Art, wie sie sich gibt, sich bewegt, sich ausdrückt.” Hubert de Givenchy
Friedrich Merz : Brille ! (Modell 5583 in Farbe 90), bei Klasmeyer im Sauerland.
Hallo Dr. Joachim Lucas: Kann man ihrem Kommentar ein klein bisschen Verärgerung darüber entnehmen, nicht klar damit zu kommen langsam alt zu werden und einem angesichts der Jugend die eigen Bedeutungslosigkeit gewahr wird? Lassen wir doch der Jugend ihren Lauf… Die Jugend bestimmt eh wie die Zukunft aussieht? Wie heißt es so schön ...... lass es laufen den Berg hinunter, lass es laufen ins Tal ...... und irgendwann treffen wir in der Pflege diese “dicken” “zugehackten” “Dinger” wieder .......... Und dann ist man vielleicht froh darüber, dass es überhaupt noch jemand gibt, der einem in empathischer Form den A…. abwischt
Hallo Marcus Hohn: hier ist ein noch älterer weißer weiser Mann, der sich nur wundern kann, was alles so herhalten muss, wenn es sich um den modischen Stil der Menschheit handelt. Was für Marotten auch immer anstehen, die Menschen entscheiden selbst über ihr Wohl und Wehe. Wissen wir. Und deshalb passt die neue Mode auch zu den modernen stylistisch cleanen Küchen und Wohnzimmereinrichtungen, den wohlgefeilten Autos und die Mode natürlich auch vielfach der Verkörperung des Geistes und/oder der Haltung entspricht, dem Verstecken oder gar der Hybris dient. Mode halt.
Dieser Stil - den ich offen gesagt so noch nicht bemerkt habe, aber ich wohne auch in der Provinz - darf sich gerne weiter durchsetzen. Ich kann die unsäglichen Hoodies nicht mehr sehen. Und ist schon einmal aufgefallen, wie plump und unvorteilhaft sich viele junge Damen kleiden?
Viele Menschen unterhalb 30 Lebensjahren haben niemals Qualitäten kennengelernt. Sie können sie nicht einmal definieren oder erkennen aber plappern unentwegt von Nachhaltigkeit. Gelebte Situationen in einer Fahrradselbsthilfe lassen mich an der Lebensfähigkeit von 7-14 jährigen zweifeln. Die können nicht einmal ein Fahrradschlauch reparieren, das Höchste was sie können ist vielleicht das Ventil heraus fummeln oder andere solange belabern oder Blinki-Blinki bis diese die Arbeit erledigen. Früher gabs mal den Werkunterricht, der wurde dank Bertelsmann und SPD, DGB mittels “New Public Management NPM” neoliberal weg rationalisiert, genau wie der Schwimmunterricht. Schwimmen können sie auch nicht mehr, dafür aber Vulven malen. Was machen die den ganzen Tag in der Schule? Sie Demonstrieren und tragen dabei eine Jeans die gerade mal paar Monate hält. Die Konsumindustrie ist ja inzwischen so dreist, dass sie Kleidung verkauft und die Farbe zum Nachfärben extra. Genau wie die Lebensmittelindustrie hauptsächlich Fresszeug mit Aromen herstellt. Über die Gen-/ und Saatgutpanscher will ich nicht anfangen. Auch Geschmack interessiert genau so wenig wie Qualität und Stil in der Bekleidung. Früher machte man sich lustig über die chinesische Einheitskleidung in Blau, heute sitzen sie alle im gleichen IKEA Wohnräumen minderer Qualität. Statt Umzug, wegwerfen weil defekt. Es gab den Fall das ein Regal ein Kind totgeschlagen hat. Nun gibts es Regale die an der Wand befestigt werden müssen. Das spart zwei Füße! Alles kippelig, klapperig etc. “Was ewig hält, bringt kein Geld” erst recht keine Rendite von 20% p.A. Verhausschweinung ist schon der richtige Ausdruck. Schlimm das sie es nicht merken.
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