Nach wie vor werden mit Abstand die meisten Asylanträge in Deutschland gestellt
Das berichtet die "Welt am Sonntag" unter Berufung auf einen vertraulichen "Situationsbericht zur Migration und Flüchtlingslage" (Nummer 331 vom 11. Januar 2023) der EU-Kommission. Laut Bericht ist die Zahl der Asylanträge in den 27 EU-Ländern im vergangenen Jahr auf 923.991 angestiegen - ein Plus von 46,5 Prozent gegenüber 2021. Der "Situationsbericht" der EU-Kommission bezieht sich dabei auf bisher unveröffentlichte Zahlen des sogenannten Europäischen Unterstützungsbüros für Asylfragen (EUAA) vom 4. Januar 2023. Demnach sei in Deutschland im vergangenen Jahr "die Zahl der Anträge um ein Drittel gegenüber 2021 auf den höchsten Wert seit 2016 gestiegen". Insgesamt wurden im Jahr 2022 in Deutschland EU-weit mit Abstand die meisten Asylanträge gestellt: 226.467. Es folgen Frankreich (154.597), Spanien (116.952) und Österreich (108.490).
Die wenigsten Asylantragsteller verzeichneten demnach Ungarn (46), die Slowakei (544) und Lettland (622). In dem Bericht heißt es weiter: "Der größte absolute Anstieg wurde in Österreich (108.490) verzeichnet, wo die Zahl der Anträge sich gegenüber 2021 fast verdreifachte". Jeder dritte Antragssteller in Deutschland sei aus Syrien gekommen, gefolgt von Afghanistan (17 Prozent), der Türkei (10,0 Prozent) und Irak (6,7 Prozent). Inwieweit sich diese Angaben nur auf Selbstauskünfte von Asylantragstellern beziehen, die angeblich ihre Papiere verloren, wurde dabei nicht angegeben.
Mit Blick auf die gesamte EU seien die meisten Anträge von Syrern, gefolgt von Afghanen, Türken, Venezolanern und Kolumbianern gestellt worden. In dem "Situationsbericht" der EU heiße es dazu: "Die Anträge von türkischen Staatsbürgern haben sich (2022) mehr als verdoppelt gegenüber dem Vorjahr, während sich die Anträge von Personen aus Venezuela und Kolumbien nahezu verdreifachten."
(Quelle: dts Nachrichtenagentur)