Henryk M. Broder / 27.08.2016 / 07:51 / 6 / Seite ausdrucken

Wenn die Todesstrafe ausser Kraft gesetzt wird, breitet sich das Verbrechen aus

Folio, das Monatsmagazin der NZZ, widmet seine August-Ausgabe dem Thema "Muslime in der Schweiz". Die Blattmacher haben u.a. auch mit Hani Ramadan gesprochen, dem Direktor des Centre Islamique de Geneve, Enkel des Gründers der Moslembruderschaft, Hassan al-Banna, und Bruder des als liberal und progressiv geltenden Philosophen Tariq Ramadan. Hani Ramadan, ebenfalls promovierter Philosoph, vertritt eher konservative Ansichten. Er rechtfertigt die Steinigung als Strafe für Ehebruch und macht Juden beziehungsweise Zionisten für alle Übel der Welt verantwortlich. Hier ein Auszug aus dem in Folio abgedruckten Gespräch:

Folio: Hat ein Muslim das Recht zu konvertieren, Christ zu werden? 

Ramadan: Ich habe in meinem Buch «Islam, source de liberté» das Problem des Abfalls vom Glauben behandelt. Jeder ist frei, seiner Meinung zu folgen, aber er muss seine Mitbürger respektieren. Stellen Sie sich vor, ein französischer Widerstandskämpfer im Zweiten Weltkrieg läuft zur Gestapo über. Wenn er hierauf zum Tod verurteilt wird, würde dies niemand als ungerecht empfinden, da er ja die Résistance verrät. Deshalb hatte der Prophet Mohammed das Todesurteil für alle Menschen angeordnet, die den Islam verleugneten und zu den Heiden überliefen, denn sie verrieten hiermit die Gemeinschaft der Gläubigen. Es sei daran erinnert, dass die Heiden, die damals den Islam auf der Arabischen Halbinsel ausmerzen wollten, neugeborene Mädchen opferten, was der Koran scharf verurteilte!

Folio: Aber was sagen Sie, wenn ein Muslim heutzutage in einem islamischen Land zu Tod verurteilt wird, weil er vom Islam abfällt? 

Ramadan: In den islamischen Ländern gab es immer und gibt es Atheisten und Abtrünnige. Sie bekamen nie Probleme, ausser sie störten die öffentliche Ordnung. In der Tat gibt es im Islam keine grössere Sünde als die Götzenanbetung und die Gottesleugnung. Weil sie Gott leugnen oder seinen Willen in Frage stellen, verfallen die Menschen in all die Irrtümer, die alles Unglück nach sich ziehen. 

Folio: Wie bitte? 

Ramadan: Wenn die Todesstrafe ausser Kraft gesetzt wird, breitet sich das Verbrechen aus, weil die Verbrecher ihre Schandtaten wiederholen – die Schweiz ist davon nicht ausgenommen. Aber eine Präzisierung: Das islamische Recht kennt zwar die Todesstrafe, aber auch die Möglichkeit, dem Schuldigen zu verzeihen. Weil der Wucher zugelassen wird, versinken ganze Nationen in den Schulden. Weil der Konsum von Wein erlaubt wird, werden Familien durch Strassenunfälle dezimiert. Menschenleben werden durch den Alkoholismus zerstört – ein weltweite Kalamität. Weil alles erlaubt wird, werden Frauen zur sexuellen Ware und so fort. All diese Übel haben ihre Wurzeln in der Leugnung Gottes und seines Gesetzes.

Atem beraubend, nicht wahr? Es gibt nur eine Kleinigkeit, die ich nicht verstehe. Warum strömen Millionen von Muslimen und Musliminnen in das dekadente Europa und die nicht minder verkommenen USA, wo Wucher und Unmoral regieren, Familien und Menschenleben durch Alkoholismus zerstört werden, statt in der muslimischen Heimat zu bleiben, wo auf Sitte und Anstand geachtet und das islamische Recht, einschließlich der Todesstrafe, praktiziert wird?

Warum nehmen sie die Strapazen eines Lebens unter Götzendienern und Gottesleugnern auf sich, denen sie immer wieder erklären müssen, dass der Islam eine Religion des Friedens ist - so lange Atheisten und Abtrünnige die öffentliche Ordnung nicht stören? Warum nur, warum? Es soll auch in Saudi-Arabien viele schöne Strände geben, wo keine Frau daran gehindert wird, voll verschleiert ins Wasser zu gehen. Und jeden Freitagnachmittag wird geköpft, gesteinigt und ausgepeitscht. Ist doch viel schöner als ein Tag auf den Wiesn, wo nur gesoffen wird.

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Martin Schwach / 27.08.2016

Tja, warum kommen sie wohl in noch nicht islamisierte Länder? Sie bekommen Geld für nichts und können das Land irgendwann durch den Geburtenjihad übernehmen. Selbst wenn es nicht gezielt abläuft, ist das Ergebnis das Selbe. Der Anspruch des Islams auf Weltherrschaft ist ungebrochen. Hätte ich so etwas überhaupt vor einigen Jahren gedacht, geschweige denn geschrieben? Sicher nicht, aber es gibt ja die Achse auch aus bestimmten Gründen, einer davon ist oben zu lesen.

Dietrich Herrmann / 27.08.2016

“Warum strömen Millionen von Muslimen und Musliminnen in das dekadente Europa?” Es ist eine schleichende Invasion. Was die Osmanen im Mittelalter nicht erreichten, soll diese Invasion jetzt erreichen: die Infiltration der christlichen Länder, Unterwanderung, Übervölkerung. Letztendlich wollen diese Muslime mittels ihrer Fruchtbarkeit die Mehrheit an Menschen erreichen und so dem Islam zum Siege verhelfen in Europa. Um diese Ziel zu erreichen schert die jetzt die Dekadenz in Europa nicht. Es wird sich vermehrt und diese Vermehrung wird auch noch von den sozialen (dekaenten?) Systemen finanziert. Und Politiker wie Merkel, Schulz und Konsorten nebst der ganzen grün-femininen Phalanx sind derart einfältig und gewissenlos, dass sie das nicht erkennen.

Anton Unverzagt / 27.08.2016

Großartig, Herr Broder! “Warum strömen Millionen von Muslimen und Musliminnen in das dekadente Europa?” Genau das frage ich mich seit Jahren. Und Hunderte von Talkshows, Reportagen und Zeitungsartikel haben mir diese Frage bislang nicht beantworten können, ja, haben diese Frage nicht einmal präzise gestellt! Es reicht ja nicht zu sagen: Weil die meisten muslimischen Länder sie nicht aufnehmen. Denn die Zustände in Europa müssen doch der reinste Horror für den gläubigen Muslim sein: Wir sind alle Ungläubige, trinken Alkohol, essen Schweinefleisch, die Frauen laufen halbnackt herum, der Hund - dieses unreine Tier - sitzt zuhause auf dem Sofa usw usf. Diese Frage wird in den Qualitätsmedien nicht behandelt. Würde die Antwort vielleicht der herrschenden “Willkommenskultur” und deren Illusionen widersprechen? Ich wünschte, irgend jemand, der sich im Orient wie in Europa gleichermaßen auskennt, ginge dieser Frage mal auf Achgut nach, also jemand wie Hamed Abdel Samad oder Bassam Tibi. Da besteht immerhin die Aussicht, daß nicht gleich wieder die üblichen propagandistischen Nebelkerzen geworfen werden.

Wolfgang Richter / 27.08.2016

Schön, daß wir auf diese Weise auch erfahren, wie wir unseren Straßenverkehr sicherer gestalten, da es in islamisch geprägten Ländern offenbar keine tödlichen Verkehrsunfälle gibt Dazu würde mich mal die offizielle Statistik aus dem streng islamischen Pakistan interessieren, aber nach der Logik des Interviews waren dortige Unfall versursachende Fahrer vermutlich vorher vom wahren Glauben abgefallen und hatten sich sündhaft besoffen. Nach der Logik sitzt bei den zu den “Heiden” zu zählenden Christen dann der Satan bereits mitten in der Kirche und vor dem Altar, wenn dort zum Abendmahl Wein als Zeichen des Blutes Christi gereicht wird. Ob diese Erkenntnis dazu geführt hat, daß heute an die Gläubigen eher unvergorener Traubensaft augeschenkt wird? Um die im letzten Absatz enthaltene Frage nach dem—Warum—der Umsiedlung in die satanisch geprägten Länder zu beantworten - handelt es sich bei der Motivation vielleicht um das im Koran irgendwo auch versteckte Gebot zum Missionieren? Der schnöde Wunsch nach einem Leben in möglichst großer Freiheit wird es ja wohl kaum sein.

Harald Betz / 27.08.2016

Unglaubliche Vergleiche Interessant ist auch, dass der “Philosoph” den Übertritt vom Islam zum Christentum mit dem Wechsel von der Resistance zur Gestapo gleichsetzt. Da erkennt man, welche hohe Meinung er von der christlichen Religion hat.

Benedikt Rabanus / 27.08.2016

Im Jahr 2013 gab es in der Schweiz pro 100.000 Einwohnern 4,3 Verkehrstote. In Saudi-Arabien 24,8. Soviel zum Thema: “Fahren unter Einfluss von Religion”.

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