Gut, dass wir ab Morgen nicht mehr Rundfunkgebühren, sondern eine „Demokratie-Abgabe“ zahlen. Mit diesem Schenkelklopfer des obersten WDR-Paten Schönenborn ist Orwellspeak endlich anstaltsamtlich geworden. Das Staatsfernsehen muss sich nicht länger als kritische Institution kostümieren, seine Politschranzen brauchen nicht mehr Journalisten zu imitieren.
Es gibt aber noch manches zu tun. Zwar haben nun ausnahmslos alle Haushalte für die Clowns in den Funkhäusern aufzukommen. Aber anhören oder ansehen müssen sie sich deren Zirkus ja nicht. Sie können auf die Privaten umschalten, wenn ihnen das Gebrabbel der Anstaltsinsassen auf den Geist geht. Zeit, was dagegen zu unternehmen.
Warum nicht auch mal von den Nazis lernen? Die hatten ein paar pfiffige Ideen. Den Volksempfänger zum Beispiel. Was Dr. Goebbels entgegen einer weit verbreiteten Wanderlegende nicht gelang (nämlich, die subventionierten Kästen derart konstruieren zu lassen, dass damit keine „Feindsender“ abgehört werden konnten) ist heute dank Digitaltechnik kein Problem.
Ein Volksempfänger II muss her! Ein von der Regierung jedem Haushalt zugeteiltes, intelligentes Kombigerät, das ausschließlich die 798 oder so öffentlich-rechtlichen Radio- und Fernsehprogramme empfängt. Bei Regierungsverlautbarungen, Klimaalarm und Armutsstandsberichten („Tagesschau“, „Heute“) sowie bei Parteitagsübertragungen und hoch affirmativen Beiträgen zum Europa-, Öko- und Energiewende-Komplex würden sich die Apparate automatisch einschalten. Um zu gewährleisten, dass niemand mehr Dudelfunk oder Tittenfernsehen anstellt, würde das Staatsfernsehen ermächtigt, alte Empfänger zu konfiszieren und die neuen Geräte in Wohnungen, Büroräumen, Autos etc. zu installieren. Womit auch die Frage gelöst wäre, womit die Heerscharen arbeitslos gewordener GEZ-Schnüffler beschäftigt werden könnten.
Letztere heißen von nun an „Programm-Optimierer“. Die ehemaligen Gebührenzahler tragen künftig die Bezeichnung „Demokratie-Abgeber“.